Was
soziale Kontakte betrifft, ist Barney (Stimme im Original: Jack Dylan
Grazer) kein Vorzeige-Teenager. Barney ist unbeholfen, schüchtern
und liebenswert und will eigentlich ein ganz normales Teenagerleben
führen und ein paar Freunde finden. Da kommt das Geschenk seines
Vaters (Ed Helms) gerade recht. Der angesagte B-Bot (Zach Galifianakis)
soll zu Barneys neuem, besten Freund werden. Der laufende und sprechende
Roboter gehört zu den coolsten Gadgets, die ein Teenager in Barneys
Alter haben muss. Doch das Modell scheint einen heftigen Defekt zu
haben. Statt Selfies zu machen und jede Menge cooler Spielereien zu
ermöglichen, besteht der auf den Namen Ron getaufte Roboter fast
ausschließlich aus Fehlfunktionen. Nicht gerade das, was sich
Barney erhofft hatte. Auf die beiden ungewöhnlichen Freunde wartet
jedoch ein Abenteuer, welches in Zeiten von Social Media und permanenter
Onlinepräsenz den Wert wahrer Freundschaften unterstreicht...
„Ron
läuft schief“ ist das Langfilmdebüt des britischen
CGI-Animationsfilmstudio Locksmith Animation. In Zusammenarbeit mit
Disney ist ein sehenswerter und kindgerechter Animationsspaß
mit gesellschaftskritischen Untertönen für Jung und Alt
entstanden. Der Film thematisiert den wachsenden Einfluss von digitaler
Technologie auf Kinder und Jugendliche. Schon längst gehören
Mobiltelefone, der ständige Zugang zu sozialen Netzen und die
Erfahrung mit den allgegenwärtigen Algorithmen zum Alltag in
den Kinderzimmern. Da wundert es kaum, dass nun auch die großen
Animationsstudios dieses Thema für sich aufgreifen. Mit B-Bot
wurde dabei eine Figur mit einem hohen Wiedererkennungswert erschaffen.
Ähnlichkeiten mit dem ebenfalls sehr liebenswerten Baymax aus
„Baymax – Riesiges Robowabohu“ sind rein zufällig.
Der
lustige und stets aufgeweckte B-Bot ist in jeder Szene der heimliche
Star des Films und stets bei bester Laune und sorgt für jede
Menge Situationskomik. Die Chemie zwischen der kindlichen Hauptfigur
von „Ron läuft schief“ und dem vorwitzigen Roboter
funktioniert sehr gut. Schon nach kurzer Zeit haben die beiden Protagonisten
die Herzen der Zuschauer gewonnen. Die Gesellschaftskritik an den
möglichen Gefahren der neuen Technologien fällt dagegen
etwas flach aus. Es werden viele mögliche Probleme angesprochen,
jedoch nicht befriedigend behandelt. Hier hätten die Macher sicherlich
noch etwas mutiger sein können. Trotzdem werden die möglichen
Gefahren kindgerecht verständlich präsentiert, etwa wenn
Kinder, die nicht jeden technischen Trend mitgehen, sozial ausgegrenzt
werden. Abgerundet wird der positive Eindruck durch eine handwerklich
hochwertige Animation, die keine Wünsche offen lässt.