Antoine,
ein gutaussehender Geschichtslehrer in seinen frühen Fünfzigern,
ist Ignorant der Extraklasse, vor allem wenn es um Symptome des eigenen
Alterns geht: Wortmeldungen seiner Schüler oder die Gefühlslage
seiner Freundin – geht ihn nichts an. Sogar das morgendliche
Schellen seines Weckers ignoriert er. Seine neue Nachbarin Claire
treibt er mit ohrenbetäubendem Lärm in den Wahnsinn. Ihre
Wutausbrüche perlen an Antoine gnadenlos ab – wie alles
in dieser Welt. Erst als er in der Schule auch den Feueralarm ignoriert,
ist Antoine gezwungen, sich der unangenehmen Tatsache zu stellen:
Er ist so gut wie taub. Und das im besten Alter! Mit dem Einsatz von
Hörgeräten eröffnet sich ihm bald eine neue Welt, aber
die bringt nicht nur Freude. Dieses Accessoire der Alten passt einfach
nicht zu seinem Selbstverständnis als Mann. Noch schlimmer ist
für ihn, dass er plötzlich alles mitbekommt, was er sonst
entspannt ausblenden konnte...
„Schmetterlinge
im Ohr“ von Regisseur Pascal Elbé („Prügelknabe“)
ist eine gelungene romantische Komödie mit einem hohen Unterhaltungspotential,
die mit einer innovativen Grundidee punktet. Verpackt in eine Komödie,
thematisiert dieser Spielfilm die Welt eines Menschen, der seinen
Gehörsinn fast vollständig verloren hat. Damit verbunden
ist für diesen Menschen, sehr schön gespielt von Pascal
Elbé ein gehöriges Gefühlschaos. Der Spielfilm lässt
sich viel Zeit mit seiner Entfaltung in Sachen Handlung und Personenentwicklung.
Der Anfang wirkt bisweilen etwas konstruiert und setzt Schwerpunkte
im Bereich der Komödie. Im Verlauf der Handlung wird der Ton
immer differenzierter und ernster, ohne den leichten komödiantischen
Unterton zu verlieren. Das Thema wird verantwortungsbewusst behandelt.
Die Balance zwischen Komödie und Drama funktioniert sehr gut
und macht aus „Schmetterlinge im Ohr“ einen sehenswerten
und interessanten Spielfilm.