Levi
(Justin Benson) zieht nach Los Angeles und findet direkt Anschluss
bei seinem Nachbarn John (Aaron Moorhead). Das ist ein abgebrühter
Typ, den nichts aus der Ruhe zu bringen scheint. Doch ziemlich nachhaltig
aus der Fassung fahren lässt die beiden ein Aschenbecher, der
plötzlich während dem ein oder anderen Gramm Gras vor ihren
Augen anfängt zu schweben. Die beiden wittern die große
Kohle und filmen das übernatürliche Spektakel. Doch je mehr
sie sich mit dem Aschenbecher beschäftigen, desto tiefer werden
sie von einem Strudel aus Verschwörungsideologien hinabgerissen.
Schon bald glauben sie, das Ende der Welt steht bevor.
SOMETHING IN THE DIRT ist ein faszinierender
Spielfilm, der sich bewusst Genregrenzen entzieht und mit den Erwartungen
des Publikums spielt. Der Film von Justin Benson und Aaron Moorhead
knüpft an das Frühwerk der beiden Indie-Filmemacher an und
setzt das große Talent und die besonderen inszenatorischen und
erzählerischen Fähigkeiten der beiden Männer gekonnt
in Szene. Sie nehmen das Publikum mit auf eine Reise, die vom menschlichen
Verstand nur schwer zu erfassen ist. Das macht Spaß, sorgt für
spannende Unterhaltung und bisweilen auch für ein wenig Unmut,
doch langweilig wird es nie. Mit ihrem fünften Spielfilm erreichen
sie den vorläufigen Höhepunkt ihres cineastischen Schaffens.
Es ist auch ein Film über die Freude des Filmemachens. Inhaltlich
besteht er aus zwei Teilen.
Da sind diese zwei Männer, die ein seltsames
Phänomen beobachten und ihm auf den Grund gehen. Gleichzeit geht
es aber auch darum, dieses Phänomen zu dokumentieren und kommerziell
zu nutzen. Das führt zu Interessenskonflikten und dem Spannungsfeld
zwischen Objektivität und Subjektivität. Die Grenzen zwischen
Film und Realität verschwimmen zusehends. Etwa dann, wenn Found
Footage Material auftaucht und aus Dokumentationen zitiert wird, die
sich mit der Arbeit am Film im Film beschäftigen. Das klingt
verwirrend und soll es auch sein. Dieser Film gibt keine absoluten
Antworten, sondern steht für sich im Kopf des Publikums. Es ist
eine sehr spezielle Erfahrung, die man jedoch unbedingt machen sollte.