Plymouth
im Bundesstaat Massachusetts gilt als Geburtsort des Thanksgiving-Brauchs.
Dement-sprechend spielt der Feiertag im Bewusstsein der Stadt eine
ganz besondere Rolle – und wird deshalb jeden Oktober ausgelassen
gefeiert. Dabei darf natürlich auch der Black-Friday-Shoppingwahnsinn
nicht fehlen. Doch in diesem Jahr gerät die Kaufrausch-Sause
außer Kontrolle und es kommt zur Massenpanik. Die Menschen fallen
übereinander her und trampeln sich tot – und dass nur wegen
ein paar Sonderangeboten. Doch wer sind die wahren Schuldigen an dieser
Tragödie? Ein Jahr später steht Thanksgiving wieder vor
der Tür – und ein als Pilgervater John Carver maskierter
Killer hat es auf all jene abgesehen, die ihren Teil zu dem Unglück
beigetragen haben. Während Sheriff Newlon (Patrick Dempsey) versucht,
den brutalen Taten ein Ende zu bereiten, gerät die Highschool-Clique
um Jessica (Nell Verlaque), Gabby (Addison Rae) und Co. ins Visier
des Serienmörders – denn die Gruppe ist an der Tragödie
ebenfalls nicht ganz unschuldig.
THANKSGIVING
von Regisseur Eli Roth („The Green Inferno“) ist ein gelungener
fieser Horrorfilm mit überraschenden Wendungen, der sich seine
FSK 18 – Freigabe redlich verdient hat. Schließlich ist
Eli Roth nicht gerade bekannt für subtile Horrorfilme. Vielmehr
setzt auf Schockeffekte und Goreszenen. So auch in seinem neuen Slasher,
der nichts für Menschen mit schwachen Nerven ist. Zugleich ist
der Film eine cineastische Verbeugung an John Carpenter, Wes Craven
und George A. Romero. Diesbezüglich ist die Belagerung des Einkaufszentrums
zu Beginn des Films großes Kino. Erinnerungen an den Zombie-Klassiker
„Dawn oft he Dead“ werden unwillkürlich wach.
Der
tiefgründige Clou dabei ist, dass es in THANKSGIVING keine Zombies
sind, die Tod und Verderben verbreiten, sondern Menschen auf der Jagd
nach Schnäppchen. Was gruseliger ist, bleibt die Frage. Die Konsum-Zombies
etablieren einen gesellschaftskritischen Ton für diesen Film,
der bis zum Ende beibehalten wird. Roth greift gelungen Genre-Konventionen
auf und transformiert sie in die Gegenwart. So gibt es ein klassisches
Highschool-Setting und das bekannte Whodunit-Spiel. Doch anders als
bei der Scream-Reihe, geht Roth bewusst einen Schritt weiter in Sachen
Boshaftigkeit und Brutalität. In Sachen Auflösung geht THANKSGIVING
leider etwas die Luft aus. Trotzdem ist der Film ein gelungener Gore-Slasher,
der Fans dieses Genres sehr gut gefallen dürfte.