Teeniepaar
Emily und Randall wollen einen romantischen Urlaub im Strandhaus von
Randalls Vater verbringen. Der idyllische, abgelegene Ort scheint
dafür perfekt geeignet. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft merken
die beiden, dass sie in dem Haus nicht allein sind. Die Turners, ein
befreundets Paar von Randalls Vater, haben sich bereits in dem Ferienhaus
einquartiert. Trotz des Altersunterschieds verstehen sich die vier
blendend und verbringen einen feucht-fröhlichen Abend zusammen.
Am nächsten Tag leiden alle unter den Auswirkungen des Vorabends
– Oder ist es mehr als das?
Randalls
(Noah Le Gros) Vater hat ein Strandhaus - klar, dass er es sich nicht
nehmen lässt, mit seiner Freundin Emily (Liana Liberato) dort
ein romantisches Wochenende zu verbringen. Der Ort ist perfekt, schließlich
wohnen keine Nachbarn in unmittelbarer Nähe! Aber schon kurz
nach ihrer Ankunft befürchten sie, nicht allein im Haus zu sein.
Es stellt sich heraus, dass die Turners, ein befreundetes Paar von
Randalls Vater, sich schon vor dem jungen Pärchen im Haus einquartiert
haben. Doch die Vier machen sich nichts daraus. Sie verstehen sich
trotz des Altersunterschieds gut und beschließen, die Zeit einfach
gemeinsam im Haus zu verbringen. Es kommt zu einem verhängnisvollen
Abend, an dem eine Menge Alkohol fließt. Das Ergebnis gibt es
für die Beteiligten am nächsten Tag zu sehen: Das Wasser
schmeckt nicht normal, die Turners verhalten sich merkwürdig
und was zur Hölle sind das für schleimige Kokons am Strand?
Hat es etwas mit dem merkwürdigen Nebel zu tun, der am Abend
über das Land zog?
Mit
„The Beach House“ präsentiert Regisseur Jeffrey A.
Brown ein durchaus gelungenes Spielfilmdebüt. Der Film überzeugt
mit Minimalismus auf vielen Ebenen. Wenige Schauspieler agieren auf
einem sehr begrenzten Schauplatz. In weiten Teilen fühlt man
sich eher an ein Kammerspiel erinnert und nicht an einen spannenden
und wendungsreichen Horror-Thriller. Was im Herbst letzten Jahres
„nur“ wie ein gelungener Genrefilm wirkte, bekommt durch
die derzeit vorherrschende weltweite Pandemie eine erschreckende und
beunruhigende Brisanz, die niemand vor einem Jahr voraussehen konnte.
Etwas Unheimliches, nicht wirklich greifbares ist in „The Beach
House“ im Anmarsch und verwandelt sich sehr schnell in eine
tödliche Gefahr für alle Beteiligten.
Denkt man zu Beginn von „The Beach House“ noch an die
üblichen Genre-Erzählungen, wo Teenager in die Wildnis fahren
und dort das Grauen erleben. Aber hier entwickeln sich die Dinge anders,
nicht so simpel. Der Film nimmt sich sehr viel Zeit für seine
Personen und deren Einführung in die Geschichte. Bis es blutig
zur Sache geht vergeht eine ganze Weile. So erfährt der Zuschauer
eine Menge über die Vorgeschichte der beiden Paare. Der Film
nimmt seine Hauptfiguren ernst. So entsteht eine emotionale Bindung
zum Zuschauer, was die weiteren Ereignisse um so spannender und packender
macht. Der Umstand, dass Emily Astrobiologie studieren möchte
und mit ihrem Freund über das Wunder und die Vielfältigkeit
des Lebens spricht, erhöht die Spannung bei Zuschauer nur. Schließlich
gibt es da die diffuse Bedrohung aus dem Wasser.
Diese
Bedrohung aus dem Wasser wird in eindrucksvollen und intensiven Bildern
dargestellt. Bunter pulsierende Bilder, untermalt von einer mitunter
schon psychodelischen Musik, erzeugen eine Gruselkulisse, die fremd
und wie nicht von dieser Welt wirkt. Dabei schlägt das erzählerische
Pendel des Films niemals um in Sachen Overkill. Der Film spielt eher
die leisen Töne und wird niemals plakativ. Die Gefahr steigert
sich subtil und kommt auf leisen Tönen daher, ist aber umso tödlicher
und unausweichlich für alle Beteiligten. Es ist sehr erfreulich,
dass der Film nicht allzu viel über den Ursprung der tödlichen
Bedrohung aus dem Wasser verrät. Unterschwellig wird Kritik laut
am Raubbau des Menschen an der Natur. Ist etwa die Natur, die nun
zurückschlägt? „The Beach House“ ist ein schönes
Beispiel für einen innovativen Horrorfilm, der trotz eines kleinen
Budgets viel bewegt. Es müssen eben nicht immer die sündhaft
teuren Effekte sein, die einen guten Spielfilm in diesem Genre ausmachen.
THE
BEACH HOUSE
USA 2019 | Koch Films | Start: 22. Oktober 2020 R: Jeffrey A. Brown | D: Liana
Liberato, Noah Le Gros, Jake Weber