Kyle
und Mike sind beste Freunde, die sich überaus nahestehen - bis
Mike mit Kyles Verlobter schläft. Und das kurz vor der geplanten
Hochzeit. THE CLIMB handelt von einer turbulenten, über die Jahre
anhaltenden Beziehung zweier Männer, die sich zwischen Freude,
Herzschmerz, Wut und Versöhnung bewegt.
Zwei
Männer, der eine ein passionierter Radrennfahrer, der andere
ein blutiger Amateur (sie werden gespielt vom Regisseur selbst und
vom Drehbuchautoren Kyle Marvin), quälen sich auf ihren Rädern
mühsam die Berge im Hinterland der Côte d’Azur hinauf.
Und just in diesem besonderen Moment verfällt Michael auf die
glorreiche Idee, seinem Freund, dem schwer schnaufenden Kyle, zu beichten,
dass er mit dessen Verlobter und Demnächst-Ehefrau eine mehrjährige
Affäre hatte. Kyle ist natürlich entsetzt, auch wenn Michael
ihm versichert, dass das schon lange her und zudem vor Kyles Zeit
gewesen sei. Die Stimmung bei der gemeinsamen Radtour ist jedenfalls
im Eimer – und als Michael dann noch von einem wildgewordenen
2CV-Fahrer verprügelt wird, im Krankenhaus landet und dort just
Ava (Judith Godrèche) auftaucht, um die sich der ganze Streit
drehte, meint man schon zu wissen, dass dieser Männerfreundschaft
keine allzu lange Lebensdauer beschieden sein wird…
Mit
„The Climb“ ist Regisseur Michael Corvino, der auch eine
Hauptrolle in diesem Film spielt, eine gelungene und unterhaltsame
Komödie mit tragischen Momenten gelungen. Der Film ist eine klassische
Buddy-Komödie, die von der engen und besonderen Beziehung zwischen
Michael und Kyle erzählt. Dabei ist die Figurenzeichnung sehr
gut gelungen und interessant. Da haben wir Kyle, der ein klein wenig
naiv ist und die gute Seele in der Freundschaft der beiden Männer
darstellt. Und dann gibt es noch Mike, der eher ein unsteter Mensch
ist, der ohne familiäre Bindungen durch das Leben geistert. Er
verliert gerne mal den Halt und wandelt auf dem schmalen Grat zwischen
Glück und Abgrund. Das Schicksal war nicht immer gut zu ihm und
die Freundschaft zu Kyle ist ein wichtiger emotionaler Anker in seinem
Leben. Inhaltlich ist „The Climb“ in Episoden aufgeteilt,
die immer wieder mehr über die Vergangenheit der beiden Männer
und deren Freundschaft enthüllen.
„The
Climb“ ist kurzweilig und über weite Strecken sehr witzig.
Eigentlich hat man ja im sehr beliebten Subgenre der Budy-Komödie
mehr oder weniger alles gesehen, aber der Film versteht es sehr schön,
diesem Subgenre neues Leben einzuhauchen. Es gibt da so einige tolle
und kreative Pointen und Konstellationen, die viel Spaß machen.
Das liegt sicher zu einem gewissen Anteil daran, dass sich die für
den Film verantwortlichen am US-amerikanischen Independent-Kino orientieren
und zugehörig fühlen und eine große Vorliebe für
die französische Filmkultur hegen. Da ist es kein Zufall, dass
„The Climb“ sehr viele erzählerische und inhaltliche
Bezüge zu Frankreich und dem französischen Film beinhaltet.
THE
CLIMB
USA 2019 | Prokino Filmverleih | Start: 20. August
2020 (FSK 6) R: Michael Angelo Covino | D:
Kyle Marvin, Michael Angelo Covino, Gayle Rankin