Basierend
auf wahren Begebenheiten erzählt der Film über das letzte
in Frankreich gerichtlich angeordnete Duell zwischen Jean de Carrouges
und Jacques Le Gris, zwei Freunden, die zu erbitterten Rivalen werden.
Frankreich
im 14. Jahrhundert: Marguerite de Carrouges (Jodie Comer) beschuldigt
Jacques Le Gris (Adam Driver), sie vergewaltigt zu haben. Ihr Mann,
der Ritter Jean de Carrouges (Matt Damon), bringt die Klage vor seinen
Fürsten Pierre d'Alençon (Ben Affleck). Der ist aber eng
mit Le Gris verbandelt und will die Sache unter den Tisch kehren.
Er weist den Anspruch ab, verkündet, dass Marguerite die Vergewaltigung
nur geträumt habe. So sieht de Carrouges nur eine Chance und
fordert vor dem jungen französischen König (Alex Lawther)
ein Duell zwischen ihm und Le Gris auf Leben und Tod. Dieses soll
nach alter und eigentlich schon lange nicht mehr ausgeübter Tradition
über die Wahrheit entscheiden. Denn der Glaube ist, dass Gott
demjenigen, der die Wahrheit spricht, zum Sieg verhelfen wird. Dabei
riskiert er aber nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das seiner
Frau. Wenn Jean verliert, wird sie wegen falscher Anschuldigungen
auf dem Scheiterhaufen verbrannt...
„The
Last Duel“ von Regisseur Ridley Scott („Alien“)
basiert auf wahren Begebenheiten und erzählt die Geschichte des
letzten in Frankreich gerichtlich angeordneten Duells zwischen Jean
de Carrouges und Jacques Le Gris, zwei Freunden, die zu erbitterten
Rivalen werden. Ganz zu Beginn des Films ist Regisseur Ridley Scott
ganz in seinem Element. Die kurzen, aber erbitterten Schlachtszenen
sind machtvoll in Szene gesetzt. Selten hat man eine mittelalterliche
Schlacht so hautnah und realistisch auf der Kinoleinwand erleben dürfen.
Erinnerungen an „Der Soldat James Ryan“ werden wach. Getragen
wird dieser Film von einem großartigen Cast, bestehend aus Matt
Damon, Adam Driver, Ben Affleck und einer grandios agierenden Jodie
Comer. Der Film erzählt die Ereignisse, die zu dem legendären
Duell in Paris führen, in drei Kapiteln aus Sicht der beteiligten
Hauptpersonen.
Star
des Films ist eindeutig Jodie Comer („Killing Eve“), die
den Film überzeugend trägt. Sie gehört mittlerweile
zu den besten Schauspielerinnen unserer Zeit, die mit einer unglaublichen
darstellerischen Präzision überzeugt. Die Entscheidung,
diesen Film aus drei verschiedenen Perspektiven zu inszenieren, erweist
sich als treffend und richtig. Dabei sind keine großen Enthüllungen
zu erwarten. Vielmehr werden für die Handlung wichtige Details
enthüllt, erweitert und neu justiert. Doch es sind eben diese
kleinen Details, diese Worte und Blicke, die den großen Unterschied
machen. Eine Ambivalenz in den großen Fragen lässt der
Film nicht zu. Dieser Umstand ist wichtig für die Aussage des
Films, die zeitlos ist. Es ist erschreckend, wie wenig sich die gesellschaftliche
Diskussion zum Thema Vergewaltigung geändert hat. Hat die Marguerite
mit ihren Worten und Blicken die Tat provoziert? Welche Rolle Spielt
ihre Kleidung? Die erniedrigende und demütigende Befragung des
Opfers hätte sich ebenso in der heutigen Zeit abspielen können.
Damit
liefert Ridley Scott einen sehr aktuellen Kommentar zu einer gesellschaftlichen
Debatte ab. Zugleich liefert der Film einen gelungenen Blick in die
Zeit des Mittelalters. Die Kostüme und die gesamte Ausstattung
sind aufwendig und mit viel Liebe für das Details gemacht und
in Szene gesetzt. Mit „The Last Duel“ präsentieren
Matt Damon und Ben Affleck ihr erstes gemeinsames Drehbuch seit „Good
Will Hunting“. Dafür holten sie sich die Regisseurin Nicole
Holofcener mit an Bord. Das Drehbuch basiert auf dem Sachbuch „The
Last Duel: A True Story Of Crime, Scandal, And Trial By Combat In
Medieval France“. Im Herbst seiner Karriere präsentiert
Regisseur Ridley Scott einen bildgewaltigen Film über das letzte
Ritterduell des Mittelalters mit einer Urgewalt, die man schon lange
nicht mehr im Kino gesehen hat.
THE
LAST DUEL
Start:
14.10.21 | FSK 16
R: Ridley Scott | D: Matt Damon, Adam Driver, Jodie Comer
USA 2021 | Walt Disney Germany