Charlie
(Brendan Fraser) hat vor vielen Jahren seine einstige Familie verlassen,
um mit einem Mann zusammen sein zu können. Nachdem dieser stirbt,
fällt Charlie in ein seelisches Tief. Aufgrund der schweren Trauer
entwickelte der inzwischen mehr als 270 Kilo schwere Charlie eine
Essstörung und hat Probleme, den Alltag zu bewältigen. Wenigstens
hat er seine Arbeit als Englischprofessor, welche er von zu Hause
aus führen kann, – allerdings ohne Webcam, da er sich für
sein Aussehen schämt. Als seine Vergangenheit ihn immer mehr
einholt, beschließt er, sich mit seiner 17-jährigen Tochter
Ellie (Sadie Sink) wieder in Verbindung zu setzen. Da sein Gesundheitszustand
immer kritischer wird, setzt er alles daran, um sich, aber auch die
Zukunft seiner Tochter zu retten. Zusammen mit seiner Ex-Frau Mary
(Samantha Morton) und dem Tür-zu-Tür-Evangelisten Thomas
(Ty Simpkins) bricht eine Zeit an, die ihm alles abverlangt.…
Darren Aronofsky ist ein Regisseur, der bewusst
polarisiert und spaltet. Man denke nur MOTHER, ein surrealer Film,
der nicht nur schockierte, sondern vielerlei Grenzen bewusst überschritten
hat. Sein neuen Film THE WHALE nimmt sich dagegen gerade zu zahm und
versöhnlich aus. Auch wenn es ein paar Szenen gibt, die bewusst
provozieren und schockieren, legt der Film, der auf einem Theaterstück
von Samuel D. Hunter basiert, den Schwerpunkt auf die Protagonisten
der Handlung. Mit der Wahl des 4:3 Formats verstärkt Aronofsky
bewusst die Enge des Raums und referenziert zugleich den Ursprung
des Stoffes. Brendan Fraser liefert in der Hauptrolle eine grandiose
schauspielerische Leistung, die vor wenigen Wochen mit dem Oscar als
Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde. An seiner Seite glänzt
eine talentierte Sadie Sink als seine Tochter. THE WHALE ist eine
sehenswerte Parabel über Menschlichkeit und Empathie.