KINO / DVD & BLU-RAY | 15.06.2022

TOM CRUISE
Top Gun: Maverick & Jack Reacher

Tom Cruise gehört zu den beliebtesten und erfolgreichsten Hollywood-Schauspielern. Aktuell ist der US-Amerikaner im Kino in „Top Gun: Maverick“ zu sehen. Parallel dazu ist mit „Jack Reacher“ einer seiner größten Erfolge als 4K Ultra HD – Steelbook erschienen.

von Richard-Heinrich Tarenz


© Paramount Pictures

Top Gun: Maverick
Aufgrund seiner Probleme mit Autoritäten hat es Flieger-Ass Maverick (Tom Cruise) nie geschafft, die ganz große Karriere in der Navy zu machen. Anstatt Orden konnte er so vielmehr disziplinarische Verfahren sammeln. Nachdem er erneut über das Ziel hinausgeschossen ist, wird er kurzerhand zu seiner alten Elite-Flugschule Top Gun versetzt. Dort soll er die jungen Flieger*innen, unter denen sich auch Rooster (Miles Teller), der Sohn seines verstorbenen besten Freundes Goose (Anthony Edwards) befindet, auf eine Mission vorbereiten, die eigentlich unmöglich zu bewerkstelligen ist: Das schwer geschützte Nuklearprogramm eines fremden Landes muss zerstört werden. Weniger als drei Wochen bleiben zur Vorbereitung. Maverick hat nun alle Hände voll damit zu tun, die besten Absolvent*innen der vergangenen Jahre zu einem Team zu formen, damit der Einsatz nicht zum Selbstmordkommando verkommt…

„Top Gun: Maverick“ von Regisseur Joseph Kosinski („No Way Out - Gegen die Flammen“) ist das seltene Beispiel in der Filmgeschichte, wo ein Sequel besser ist als das Original. „Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel“, der im Jahre 1986 erschien, ist ein Hochglanzwerbefilm für das US-Militär und dessen Produktion wurde massiv von der US-Navy unterstützt und beeinflust. Er ist ein Kind seiner Zeit und es damals herrschenden Kalten Krieges. Die US-Navy profitierte stark von ihrer Unterstützung des Films: Neben einer Aufpolierung des Images konnte man nach dem Kinostart die meisten neuen Rekruten seit Jahren verzeichnen. Dabei waren Rekrutierungskabinen behilflich, die extra in zahlreichen Kinos in den Staaten aufgebaut wurden, weil man so Zuschauer, die noch vom Film aufgeregt waren, direkt nach der Sichtung fürs Militär gewinnen konnte.


© Paramount Pictures

Doch „Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel“ ist ebenfalls ein großartig inszenierter Spielfilm von Tony Scott, einem der besten Action-Regisseure aller Zeiten. Die Flugszenen sehen auch nach einigen Jahrzehnten toll und mitreißend aus. Jetzt also die Fortsetzung in „Top Gun: Maverick“, wobei sich die Frage stellt, ob es dieser Fortsetzung nach 40 Jahren bedurfte? Ja, kann man durchaus sagen. Auch wenn auch dieser Film wie ein sehr langer US-Navy-Werbespot wirkt, kann der Spielfilm ästhetisch sehr schön an das Original anknüpfen und steht für sich alleine. Die Flugszenen sind spektakulär und das Finale ist grandios und sehr spannend. Inhaltlich ist der Spielfilm ähnlich überschau wie sein Vorgänger. Es geht um Konflikte innerhalb einer Gruppe von Menschen mit sehr großen Egos und es geht um den Konflikt zwischen Maverick und Rooster. Dabei wird die Vergangenheit lebendig, ist doch Rooster der Sohn von Mavericks bestem Freund Goose, der bei einer Flugübung verstarb. Für den Tod seines Vaters macht Rooster Maverick verantwortlich. Viel Raum also für Konfliktbewältigung.

Diese Konfliktbewältigung erfolgt nicht gerade subtil und überraschend. Unterhaltsam und gelungen ist jedoch die Umsetzung, wobei die Beziehung zwischen Maverick und Rooster tatsächlich einige Tiefe beinhaltet und wichtig ist für das Finale. Der Spielfilm erinnert in vielen Szenen an das Original. Schon beim Vorspann fühlt man sich in die Vergangenheit versetzt. Das geschieht liebevoll und voller Achtung für das Original. Ganz in der US-Filmtradition, sind es die Menschen, die eingebunden sind in den perfekten Ablauf einer Institution, hier die Flugzeugträger der US-Navy, die den Unterschied machen. Da darf natürlich auch der Original-Soundtrack nicht fehlen. Die „Danger Zone“ feiert ihr Comeback. In Sachen Fan-Service darf diesbezüglich ein Auftritt von Val Kilmer und Jennifer Connelly nicht fehlen. Das alles wirkt organisch und stimmig. Der Höhepunkt in diesem Film sind jedoch eindeutig die Flug-Szenen, die großartig und beeindruckend in Szene gesetzt wurden. Die Mischung aus CGI und mit dem Cast aufgenommenen Szenen gehören zu den besten Actionszenen der letzten Jahre.


TOP GUN: MAVERICK

Start: 05.05.22: Limitiertes 4K Ultra HD Steelbook inklusive Blu-ray und C-Card | FSK 12
R: Joseph Kosinski | D: Tom Cruise, Miles Teller, Jennifer Connelly
USA 2022 |
Paramount Pictures Germany


Jack Reacher
Eine Kleinstadt in Indiana, USA: Auf offener Straße werden fünf Menschen kaltblütig erschossen. Da alle Beweise gegen ihn sprechen, wird bald der ehemalige Scharfschütze James Barr (Joseph Sikora) in Untersuchungshaft genommen, in der er bei den Verhören nur einen Satz über die Lippen bringt: "Holt Jack Reacher!" Besagter Jack Reacher (Tom Cruise) ist ein genialer Ex-Army-Ermittler und zynischer Einzelgänger, der noch immer im Namen der Gerechtigkeit auf Verbrecherjagd ist. So hatte er vor Jahren auch Barr kennengelernt, der im Golfkrieg vier Menschen tötete und nur aus politischen Gründen freikam. Damals hatte Reacher geschworen, den Mörder eines Tages hinter Gitter zu bringen – und nun soll er ihm helfen?! Gemeinsam mit der jungen Anwältin Helen Rodin (Rosamund Pike) und dem Kriegsveteranen Cash (Robert Duvall) macht sich der Ermittler an die Untersuchung der Hintergründe. Bald muss er erkennen, dass er in ein fieses Komplott verstrickt wurde, bei dem der ehemalige sowjetische Gefangene "The Zec" (Werner Herzog) eine nicht unbedeutende Rolle spielt...


© Paramount Pictures

„Jack Reacher“ von Regisseur Christopher McQuarrie („Mission: Impossible – Fallout“) ist ein spannender und kurzweiliger Action-Thriller mit einem Tom Cruise in schauspielerischer Höchstform. Der Spielfilm, der nun als schickes 4K Ultra HD Steelbook erscheint, basiert auf den erfolgreichen Romanen von Lee Child. Im Mittelpunkt steht der Ex-Militär-Ermittler Jack Reacher, der durch die USA streift und dabei immer wieder Mordkomplotten und Verschwörungen auf die Spur kommt. Insgesamt gibt es sage und schreibe 17 Jack Reacher – Bücher. Tom Cruise ist die perfekte Besetzung, um Jack Reacher cineastisch auferstehen zu lassen. Genau wie die Romane ist der Spielfilm, der 2016 mit „Jack Reacher 2: Kein Weg zurück“ seine Fortsetzung fand, spannende Unterhaltung auf einem hohen Niveau.

Oscar-Preisträger Christopher McQuarrie liefert mit „Jack Reacher“ eine gelungene Regiearbeit ab. Er ist dabei auch für das Drehbuch verantwortlich und macht schon am Anfang des Films kein großes Geheimnis um die Verschwörung im Hintergrund. Vielmehr geht es in diesem Spielfilm in erster Linie um Jack Reacher und seine Mission. Alles andere ordnet sich diesem Narrativ unter. Tom Cruise dabei zuzuschauen macht großen Spaß und bietet großen Unterhaltungswert. Dabei legt er bisweilen schonungslose Härte an den Tag, ohne auf seinen Humor und seine brillanten Ermittlerfähigkeiten zu verzichten. Ihm zur Seite stehen mit Robert Duvall („Der Pate", „Apocalypse Now") und Regie-Legende Werner Herzog („Aguirre, der Zorn Gottes") zwei Altstars zur Seite, die die Handlung ordentlich beschleunigen. Das Ergebnis ist ein überzeugender Actionthriller, der kaum Fragen offen lässt.


JACK REACHER

ET: 26.05.22: 4K Ultra HD Steelbook | FSK 12
R: Christopher McQuarrie | D: Tom Cruise, Rosamund Pike, Robert Duvall
USA 2012 |
Paramount Pictures



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