Der
dänisch-gesinnte Soldat Esben (Sebastian Jessen) kämpft
für die Deutschen im Ersten Weltkrieg. Doch nach Jahren im Schützengraben
sehnt er sich nach seiner Heimat zurück und täuscht eine
Verletzung vor. Als er endlich zu Hause bei seiner Frau Kirstine (Rosalinde
Mynster) und seinem kleinen Sohn Karl ankommt, muss er feststellen,
dass sich dort einiges verändert hat: Der deutsche Offizier Gerhard
(Tom Wlaschiha) macht seiner Frau den Hof und ist zu einem Ersatzvater
für Karl geworden. Esben beschließt, für Kirstine
und seine Familie zu kämpfen, hat in Gerhard aber einen überlegenen
Widersacher…
„Kritik
zu Von Liebe und Krieg“ von Regisseur Kasper Torsting ist ein
spannender Spielfilm, der ein unbekanntes Stück Geschichte beleuchtet.
Es geht um einen desertierten dänischstämmigen deutschen
Soldaten während des ersten Weltkriegs. Die Hauptfigur des Films,
Esben Mikkelsen, überzeugend gespielt von Sebastian Jessen, ist
Angehöriger der dänischen Minderheit in Preußen. Nach
dem dänisch-deutschen Krieg fielen Teile des Herzogtums Schleswig,
in dem sowohl Dänen und Deutsche wohnten, an Preußen. Nach
der Reichsgründung 1870/71 gehörte das Gebiet zu Deutschland.
Im Ersten Weltkrieg wurden die dänischstämmigen Männer
dieser Region eingezogen. Diese Grundvoraussetzungen bieten die Grundlage
für einen spannenden und interessanten Film. Vor dieser historischen
Landschaft entfaltet sich die Wucht dieses Dramas. Das Persönliche
spiegelt sich im Historischen.
Die
Szenen, wo sich Esben auf dem Dachboden seines Hauses versteckt sind
voller Emotionalität und cineastischer Verdichtung. Die Perspektive
des Versteckten ist packend und spannend. Doch leider verlässt
sich der Film nicht 100% auf die Wirkmacht dieser Bilder und der damit
verbundenen Erzählung. Die Handlung wird getrieben von einem
Spannungspunkt zum nächsten, was schließlich in einem getriebenen
Finale mündet. Das ist durchaus spannend und packend bis zur
letzten Minute. Schauspielerisch wartet „Von Liebe und Krieg“
mit einem beeindruckenden Ensemble auf. Der schon erwähnte Sebastian
Jessen und Tom Wlaschiha („Game of Thrones“) agieren großartig
und tragen den Film auf ihren Schultern. „Von Liebe und Krieg“
ist ein packendes Drama, das trotz einiger kleiner Schwächen
zu überzeugen weiß.