Mirco
(Florian David Fitz) ist aufgrund seiner Arbeit selten zu Hause. Seine
Frau Fatime (Aylin Tezel) organisiert das Familienleben und hat alle
Hände voll zu tun mit der Erziehung von Baby Lucy und dem zehnjährigen
Jason (Cecilio Andresen). Jason ist Autist und sein Alltag besteht
aus täglichen Routinen und festen Faustregeln. Fatime versucht
alles, um Jason den nötigen Rückhalt zu geben, doch vor
allem in der Schule stößt Jason auf viel Unverständnis.
Als der Familie ein Wechsel auf eine Förderschule nahegelegt
wird, muss auch Mirco beweisen, dass er seiner Rolle als Vater gerecht
wird. Er schließt dabei einen Pakt mit seinem Sohn: Jason verspricht,
sich alle Mühe zu geben, um sich an der Schule zu halten, wenn
Mirco ihn dabei unterstützt, einen Lieblingsfußballclub
zu finden. Schließlich ist jeder in der Klasse Fußballfan!
Allerdings will Jason sich erst für einen Verein entscheiden,
wenn er alle 56 Mannschaften der ersten, zweiten und dritten Liga
live in ihren Heimstadien spielen gesehen hat....
„Wochenendrebellen“
von Regisseur Marc Rothemund basiert auf dem Buch „Wir Wochenendrebellen“
von Jason & Mirco von Juterczenka und transportiert die Essenz
des Buches sehr gut für die große Leinwand. Der Spielfilm
zeichnet sich aus durch einen spielfreudigen Cast und nähert
sich einem schwierigen Thema mit viel Herz und der notwendigen Prise
Humor. Er versteht es sehr gut, dem Publikum einen kleinen Einblick
in die fremde des Autismus zu vermitteln. Dabei entsteht ein sehr
vielschichtiges Bild dieser Störung in der Gehirnentwicklung
beim Menschen. Das macht den Film so stark und gibt ihm eine Relevanz.
Durch
Filme wie „Rain Man“ ist in der Öffentlichkeit das
verzerrte Bild von Autisten mit Inselbegabungen entstanden, was in
der Realität nur sehr selten vorkommt. „Wochenendrebellen“
zeichnet vielmehr ein differenziertes Bild und wirbt um Verständnis
und Toleranz. Der Film findet häufig aus der Sicht von Jason
statt und vermittelt mit der Kamera und speziell dem Sounddesign einen
Einblick in seine Welt. Das ist für das Publikum mitunter verstörend
und anstrengend, jedoch niemals belehrend oder unnötig moralisierend.
Der Humor in „Wochenendrebellen“ ist wohl platziert und
dosiert. Man lacht mit den Protagonisten und nicht über sie.
Für Fußballfans bietet der Film hingegen ein Roadmovie
durch die deutschen Männer-Profiligen.