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SACHBUCH | 20.03.2024

Beklaute Frauen
Denkerinnen, Forscherinnen, Pionierinnen:
Die unsichtbaren Heldinnen der Geschichte

von Steffie Sallieri

Muse, Sekretärin, Ehefrau – es gibt viele Bezeichnungen für Frauen, deren Einfluss aus der Geschichte radiert wurde. Für deren Leistungen Männer die Auszeichnungen und den Beifall bekamen: Wissenschaftlerinnen, deren Errungenschaften, im Gegensatz zu denen ihrer männlichen Kollegen, nicht anerkannt wurden. Autorinnen, die sich hinter männlichen Pseudonymen versteckten. Oder Künstlerinnen, die im Schatten ihrer Ehemänner in Vergessenheit geraten sind. Lebendig und unterhaltsam erzählt die Historikerin Leonie Schöler ihre Geschichten, sie zeigt, wer die Frauen sind, die unsere Gesellschaft bis heute wirklich vorangebracht haben. Und sie verdeutlicht, wie wichtig die Diskussion um Teilhabe und Sichtbarkeit ist. Dabei wird klar: Hinter jedem erfolgreichen Mann steht ein System, das ihn bestärkt; vor allen anderen steht ein System, das sie aufhält.

Leonie Schölers Buch "Beklaute Frauen" ist ein Sachbuch, das die Geschichten von Frauen erzählt, d
deren wissenschaftliche Entdeckungen und Erfindungen Männern zugeschrieben wurden. Das Buch beleuchtet die systematische Benachteiligung von Frauen in der Wissenschaft und zeigt, wie ihre Beiträge ignoriert, heruntergespielt oder sogar gestohlen wurden. Diese Thematik ist so schockierend wie interessant und wirft das Schlaglicht auf ein Thema, das viel zu lange in der Dunkelheit blieb. Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Der erste Teil beschreibt die Herausforderungen, denen Frauen in der Wissenschaft gegenüberstehen.

Dazu gehören die Diskriminierung aufgrund ihres Geschlechts, der fehlende Zugang zu Bildung und Forschungs-einrichtungen sowie die geringere Anerkennung ihrer Leistungen. Der zweite Teil des Buches stellt einige der Pionierinnen der Wissenschaft vor. Darunter sind Frauen wie Rosalind Franklin, deren Arbeit zur Entschlüsselung der DNA-Struktur beigetragen hat, und Ada Lovelace, die als erste Programmiererin der Welt gilt. Der dritte Teil des Buches befasst sich mit den Folgen der systematischen Benachteiligung von Frauen in der Wissenschaft. Schöler zeigt, dass diese Benachteiligung nicht nur den einzelnen Frauen schadet, sondern auch die Wissenschaft selbst zurückhält. Doch nicht nur der Inhalt dieses Buches ist interessant und lesenswert, sondern auch das Buch selber ist wunderschön gestaltet. Hier wurde mit viel Liebe für das Detail gearbeitet und das Ergebnis überzeugt in ästhetischer und künstlerischer Hinsicht.

Leonie Schöler schreibt klar und flüssig. Sie versteht es, komplexe Themen auf eine Weise zu erklären, die auch für Laien verständlich ist. Das Buch ist gespickt mit interessanten Anekdoten und historischen Fakten. "Beklaute Frauen" ist ein wichtiges und aufschlussreiches Buch. Es ist ein Muss für alle, die sich für die Geschichte der Wissenschaft und die Situation von Frauen in der heutigen Welt interessieren. Selten war ein Buch relevanter als dieses Buch. Es entführt in eine unbekannte Welt und hat das Zeug, die Geschichte umzuschreiben. Ein Umstand, der mehr als überfällig ist.

Das Buch „Beklaute Frauen“ von Leonie Schöler wirft ein Schlaglicht auf ein sehr wichtiges Feld, wenn es um die Zukunft der Menschheit geht. Es geht um die systematische Benachteiligung von Frauen in der Wissenschaft. Dieses komplexe Problem hat sehr viele unterschiedliche Facetten. An dieser Stelle wollen auf folgende Punkte als Diskussionsgrundlage verweisen:

Unterrepräsentation:
Frauen sind in der Wissenschaft in allen Bereichen unterrepräsentiert. In den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) sind Frauen besonders stark unterrepräsentiert. An der Spitze der Wissenschaft sind Frauen noch seltener zu finden.

Ungleiche Bezahlung:
Frauen in der Wissenschaft verdienen weniger als Männer. Der Gender-Pay-Gap in der Wissenschaft liegt in Deutschland bei etwa 20%.

Sexismus und Diskriminierung:
Frauen in der Wissenschaft erleben häufig Sexismus und Diskriminierung. Sie werden oft auf ihre Geschlechterrolle reduziert und ihre Fähigkeiten werden in Frage gestellt. Frauen werden seltener befördert und erhalten weniger Forschungsgelder.

Strukturelle Barrieren:
Es gibt viele strukturelle Barrieren, die Frauen den Zugang zur Wissenschaft erschweren. Dazu gehören
fehlende Kinderbetreuungsmöglichkeiten, unflexible Arbeitszeiten und eine männerdominierte Kultur in der Wissenschaft.

Unconscious Bias:
Unconscious Bias (unbewusste Vorurteile) spielen eine große Rolle bei der Benachteiligung von Frauen in der Wissenschaft. Unconscious Bias kann dazu führen, dass Frauen bei der Vergabe von Stellen, Forschungsgeldern und Preisen benachteiligt werden.

Was kann man gegen die systematische Benachteiligung von Frauen in der Wissenschaft tun? Es gibt viele Dinge, die man tun kann, um die systematische Benachteiligung von Frauen in der Wissenschaft zu bekämpfen, wie zum Beispiel:

  • Förderung von Mädchen und Frauen in den MINT-Fächern.
  • Mentoring-Programme für Frauen in der Wissenschaft.
  • Sensibilisierung für Sexismus und Diskriminierung in der Wissenschaft.
  • Änderung der strukturellen Rahmenbedingungen in der Wissenschaft.
  • Bekämpfung von Unconscious Bias

ZUR PERSON
Leonie Schöler, geboren 1993, ist Historikerin, Journalistin und Moderatorin. Auf ihren beliebten TikTok- und Instagram-Kanälen (@heeyleonie) vermittelt sie spannendes Geschichtswissen und klärt ihre über 230.000 Follower*innen regelmäßig über die Vergangenheit und aktuelle politische Geschehnisse auf. Als Redakteurin und Filmemacherin mit Fokus auf Webvideos liefen ihre Recherchen bei diversen funk-Produktionen, unter anderem »Jäger und Sammler«, das „Y-Kollektiv“ und „Auf Klo“.
Im Sommer 2021 erschien ihre Dokumentation über das System Tönnies für ZDFinfo, im Januar 2022 ihre achtteilige Webvideoreihe zur Wannsee-Konferenz für das ZDF. Zudem moderierte Schöler ab November 2022 in ihrer Rolle als Historikerin das ZDFinfo-Format „Heureka“ auf YouTube. Leonie Schöler lebt in Berlin. „Beklaute Frauen“ ist ihr erstes Sachbuch.


BEKLAUTE FRAUEN
Denkerinnen, Forscherinnen, Pionierinnen:
Die unsichtbaren Heldinnen der Geschichte

Leonie Schöler (Autorin) | Penguin Verlag | Gebundene Ausgabe: 416 Seiten


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