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COMIC | 31.03.2021

INVINCIBLE

Gute Nachrichten für die Fans von „Invincible“. Nachdem der fünfte Band des Kult-Comics von Robert Kirkman erschienen ist, startete auf Amazon Prime endlich die langerwartete Animationsserie rund um die Abenteuer des Teenager-Superhelden Mark Grayson.

von Richard-Heinrich Tarenz


© Amazon Prime Video

Im Cross Cult Verlag ist der fünfte Sammelband von INVINCIBLE, der Kult-Comicreihe von Robert Kirkmann erschienen. Im Mittelpunkt dieser Comicreihe stehen die spannenden Abenteuer des Teenager-Superhelden Mark Grayson. Es ist sehr schade, dass die INVINCIBLE – Reihe von Robert Kirkman hierzulande nicht den Bekanntheitsgrad genießt, den sie aufgrund ihrer popkulturellen Bedeutung verdient, weil sie sehr facettenreich und interessant ist. Umso wichtiger ist der Umstand, dass sich Cross Cult zur Aufgabe gemacht hat, daran etwas zu ändern. Nachdem dort bereits die ersten vier Sammelbände der INVINCIBLE – Reihe erschienen sind, folgt nun Band 5. Darin findet der interessierte Leser weitere spannende Abenteuer rund um das Leben von Mark Grayson, dem Superheld der etwas anderen Art, der nur auf den ersten Blick ein ganz normaler Teenager zu sein scheint.

Auf seiner Highschool ist er beliebt bei seinen Mitschülern, bringt passable Noten mit nach Hause und führt ein unauffälliges Leben. Doch der Eindruck trügt, denn das Leben von Mark Grayson ist stark geprägt von einem familiären Geheimnis der besonderen Art. Schließlich ist Marks Vater Nolan der legendäre Superheld Omni-Man, der mit seinen Superkräften seit geraumer Zeit immer mal wieder die Welt rettet. Die Familie von Mark hat sich über die Jahre damit arrangiert, bzw. nicht darüber geredet. Soweit so gut. Doch als sich bei Mark die ersten Anzeichen von Superkräften zeigen, ändert sich das bis dahin durchschnittliche Leben des Teenagers für alle Zeiten. Nun muss er mit einer übermenschlichen Kraft, stark ausgeprägten Instinkten und der Fähigkeit zu fliegen leben und diese Veränderungen in sein Teenagerleben einbauen. Die Folge ist, dass Mark seinem Vater nacheifert und selber ein Superheld wird und damit die Welt für immer verändern wird…

INVINCIBLE 5
Der junge Mark, alias Invincible, arbeitet für die Global Defense Agency seit sich sein Vater als außerirdischer Eroberer entpuppte, der die Erde unterwerfen wollte. Er hat ihre Kämpfe ausgefochten, ihre Feinde besiegt, er war ein guter Soldat, aber etwas hat sich geändert: Invincible kann ihre Befehle nicht mehr unhinterfragt befolgen und muss feststellen, wie schnell aus einer Allianz zwei Fronten werden…


© Amazon Prime Video

Doch damit nicht genug. Auf Amazon Prime sind die ersten frei Folgen der Animationsserie „Invincible“ verfügbar, die auf dem Comic von Robert Kirkman basieren, der auch einer der Schöpfer der Serie ist. Das diese Serie nun auf Amazon Prime gestartet ist, macht viele Fans auf der ganzen Welt glücklich. Die Erwartungen waren im Vorfeld sehr groß. Ob sie auch wirklich erfüllt werden konnten, wollen wir uns an dieser Stelle etwas genauer ansehen. Auf den ersten Blick scheinen Amazon Prime und „Invincible“ eine sehr gute Kombination zu sein. Man erinnere sich an „The Boys“. Die Serie war für den Streamingdienst einer seiner größten Erfolge und konnte mit einer gelungenen Inszenierung und guten Optik überzeugen. Die Serienversion von „Invincible“ ist sehr schön animiert und bewegt sich nahe an der Comic-Vorlage. Der Umstand, dass Robert Kirkman einer der Schöpfer der Serie ist, hat sich als Glücksfall und zugleich als absolot notwendig erwiesen. Schließlich ist „Invincible“ nicht irgendeine Comicreihe, sondern ist außergewöhnlich in vielerlei Hinsicht.

Natürlich gibt es da auch jede Menge blutiger Superhelden-Action zu sehen, doch der Fokus bei den Comics wie auch der Serie liegt vielmehr auf einer klassisch erzählten Coming of Age Geschichte eines jungen Mannes, der versucht, sein Superheldenleben und den ganz normalen Teenager-Alltag unter einen Hut zu bringen. In den ersten drei Folgen, die nun auf Amazon Prime verfügbar sind, lernen wir die Hauptfigur der Handlung, Mark Grayson, kennen, der als Sohn eines von einem anderen Planeten stammenden Superhelden Vaters und einer Mutter von der Erde aufgewachsen ist. Mark wartet schon sehnsüchtig darauf, dass seine sich seine vererbten Superkräfte endlich zu Wort melden und erwachen. Kurz nach seinem 17. Geburtstag ist dann der große Tag gekommen, aber schon bald muss er schmerzhaft feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, sein Alltagsleben und sein Leben mit Superkräften unter einen Hut zu kriegen.

Diese Handlung klingt auf den ersten Blick bekannt und wenig originell. Aber entscheidend ist der Umstand, wie diese Geschichte erzählt wird. In dieser Hinsicht kann die Serie mit Formaten wie „WandaVision“ oder „The Falcon And The Winter Soldier“ von Marvel mithalten, die derzeit für jede Menge Gesprächsstoff sorgen. Die Comicreihe von „Invincible“ hat ein enormes erzählerisches Potential, dass nun für den Bildschirm erschlossen wurde. Ein Potential, dass mit Leichtigkeit auf der großen Kinoleinwand erzählt werden könnte. Vielleicht werden wir ja in der Zukunft eine Real-Verfilmung der Kult-Comics erleben. „Invincible“ weist eine hohe Figurenvielfalt auf, die sich durch eine große Individualität und Vielfalt auszeichnen. Man denke nur an „Monster Girl“. Dabei handelt es sich um Eve Wilkins, die Klassenkameradin von Mark Grayson. Sie ist auch unter dem Namen Atom Eve bekannt und kann sich in ein riesiges Monster verwandeln, aber bei jedem Einsatz ihrer Kräfte jünger wird. Inhaltlich wählt die Serienadaption von „Invincible“ eine Mittelweg aus einer abgeschlossenen Episode pro Woche und einer durchgehenden und zusammenhängenden Handlung. Die Serie ist für alle Fans der Comicreihe empfehlenswert und auch für Neueinsteiger sehenswert.


INVINCIBLE 5

ROBERT KIRKMAN | Cross Cult | Taschenbuch: 336 Seiten


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