Den
Corona-Lockdown in deiner Heimat Tel Aviv hast du zu Nutzen gemacht
und mit deinem neuen Album „Symphony“ gerade dein drittes
Soloalbum veröffentlicht. Wie hast du die Zeit erlebt?
Assaf
Kacholi: Die Situation hat mich am Anfang schockiert, aber
ich habe mich sehr schnell zusammengerissen und einfach bewusst die
Zeit und dem Lockdown genutzt, um kreativ zu sein. So entstand mein
Album „Symphony“. Dank einer Corwdfunding Kampagne, bei
der viele meiner Fans das Album fertigstellen und als CD pressen lassen.
Da ich auf Grund von Corona aktuell keine Konzerte geben kann und
ich die Nähe zu meinen Fans vermisse, mache ich zurzeit sehr
oft Livestream-Konzerte aus meinem Wohnzimmer auf meiner Facebook-Seite.
Das ist für mich ein guter Kompromiss: Ich singe von zuhause
aus und kann gleichzeitig die Reaktionen darauf lesen. Das ist für
mich ein tolles Erlebnis und es fühlt fast nach einem Live-Konzert
an. Aber auch wenn das für den Moment eine gute Lösung ist,
freue ich mich sehr auf die Zeit, wenn ich wieder Live auftreten und
den Menschen wirklich gegenüber stehen kann. Das ist einfach
nicht ersetzbar.
Auf
deinem Album sind Hits wie „Hallelujah“ von Leonard Cohen
oder „Nessun Dorma“ zu hören. Was hat dich zur Songauswahl
inspiriert?
Assaf
Kacholi: Der Songauswahl auf dem Album reflektiert meine
Seele und meine musikalische Welt, aber es sind auch vor allem Lieder,
die ich sehr gerne singe. Jeder Song hat eine Geschichte in meinem
Leben. „Die Musik der Nacht“ aus dem Phantom der Oper
begleitet mein Leben schon seit ich 14 Jahre alt war und steht für
meine grosse Leidenschaft zum Musiktheater. Das Gleiche gilt auch
für Les Miserables und Starlight Express. Das sind einfach musikalische
Perlen für mich. „Nessun Dorma“ ist natürlich
hingegen ist natürlich ein Klassiker und ich freue mich, dass
der Song auf dem Album drauf ist. Darüber freut sich auch besonders
meine Mama, die immer sehr begeistert ist, wenn ich das Stück
für sie singe.
Hast
du auch einen persönlichen Lieblingssong auf dem Album?
Assaf
Kacholi: Das Lied „Weißt du wohin“ habe
ich als Widmung an Karl Gott aufgenommen. Er war ein toller Sänger
und Entertainer. Seine Stimme war großartig und er konnte auch
so viele Genres singen. Die Schiwago-Melodie ist so schön und
weihnachtlich und es macht mir großen Spaß, das Lied auf
Deutsch zu singen. Unser Arrangement ist etwas anders, als das, was
man bisher gehört hat und wir haben etwas Neues daraus gemacht.
Aber mein absolutes Lieblingsstück auf dem Album ist wahrscheinlich
„Hallelujah“ von Leonard Cohen. Das Lied habe ich ursprünglich
als Wunschanfrage von meinen Fans aufgenommen, aber das Arrangement
ist einfach großartig geworden. Als ich das Lied im Studio als
Demo ausprobiert habe, lag sofort eine wahnsinnig gute Energie in
der Luft. Mein Partner und ich waren sofort begeistert. „Hallelujah“
ist nicht nur ein Masterpiece geworden, sondern kommt auch bei meinen
Hörern sehr gut an. In Tel Aviv mache ich im Moment öfter
Corona-konforme Konzerte für ältere Leute in Altenheimen
und wenn ich den Song singe, dann stimmen immer alle den Refrain mit
ein. Das ein tolles Gefühl, wenn wir zusammen in einem Chor singen.
Mit
dem Classical-Crossover Ensemble Adoro hast du schon vor ausverkauften
Konzerthallen gesungen. Wird es irgendwann wieder neues von Adoro
geben?
Assaf
Kacholi: Momentan steht nichts fest, aber wer weiß,
eines Tages singen wir vielleicht wieder zusammen. Alles ist möglich
und es hat so viel Spaß gemacht.
Gibt
es etwas Besonderes, an das du dich aus der Adoro-Zeit gerne zurückerinnerst?
Assaf
Kacholi: Ich erinnere mich sehr gerne an die gesamte Zeit
mit Adoro zurück. Ich vermisse die Jungs und unsere Tourneen
durch Deutschland. Das war wirklich eine tolle Zeit.
Hast
du schon Pläne für die Zukunft? Was steht bei dir als Nächstes
an?
Assaf
Kacholi: Ich arbeite schon seit einer Weile mit Anna Maria
Kaufmann zusammen und haben zuletzt das Lied „Phantom der Oper“
aus dem Musical aufgenommen. Aktuell planen wir eine Tour durch Deutschland.
Wenn Corona uns nicht in die Quere kommt, wird das hoffentlich schon
im März oder April 2021 sein, je nachdem, wie sich die Situation
entwickelt. Dort werden wir dann Opern Arien und Duette singen, aber
auch Operetten und Musicalstücke gehören zu unserem Repertoire
– vor allem natürlich Lieder aus Phantom der Oper. Darauf
freue ich mich sehr.