Von
Brasilien nach Bayern
GISELE über Auswanderung
und die Liebe zur Musik
In
ihrer Heimat Brasilien hat sich die aus Rio de Janeiro stammende Elektropop
Sängerin Gisele mit ihrem besonderen Charisma und der einmaligen,
ausdrucksstarken Stimme bereits einen Namen gemacht. Nun hat sie hierzulande
ihre erste Single veröffentlicht und spricht im Interview über
ihre Karriere, ihre Wahlheimat München und vieles mehr.
Im
Jahr 2020 startete Gisele, die inzwischen seit 13 Jahren in München
lebt, als Solo-Sängerin durch und veröffentlichte zwei Singles
mit Andre´ Werneck, Mauricio Cury und Paulo Jeveaux. Mit ihrem
unvergleichlichen, lebendigen Stil und ihr vibrierender, hoher Stimmumfang
ermöglichen es Gisele, sich als temperamentvolle Künstlerin
auszudrücken. Ihre Songs strahlen den Einfluss modernen Elektropops
mit Retro-Sounds und einem markanten, pulsierenden Beat aus. 2021
steht Gisele nun ein aufregender Weg als Teil der Universal Music
Group und dem DJ SOUND Label im Genre International Pop bevor. Den
Startschuss einer Reihe neuer Songs setzt die Single „Lockdown“,
die am 29. Januar 2021 erschienen ist. Der Song entstand, wie der
Titel schon vermuten lässt, während der Corona-Pandemie
und drückt aus, wie es ist, in den eigenen Gedanken und Entscheidungen
gefangen zu sein. Im Widerspruch dazu stehen die Sehnsucht und das
Verlangen nach Freiheit. Im Interview spricht Gisele über ihre
Entscheidung, nach Deutschland auszuwandern, ihre Musik und ihre Pläne
für die Zukunft gesprochen.
In
Brasilien hast du dir als Sängerin mit der Gruppe Dalimas bereits
einen Namen gemacht und bist drei Jahre in Folge auf dem Planet Pop
Festival in Sao Paulo aufgetreten. Gibt es etwas, dass dir aus dieser
Zeit besonders in Erinnerung geblieben ist?
Gisele:
In Brasilien gehörte ich mit Dalimas damals zu nationalen Eurodance
Ära. Ich bin froh, dass ich ein Teil davon sein durfte. Ich bin
stolz darauf, dass ich meine Musik und Energie in ganz Brasilien zeigen
durfte und mit großen Namen aus dem internationalen Eurodance
Genre auftreten konnte. Als Erinnerung an diese Zeit bleiben die unglaubliche
Stimmung und Energie des Publikums vor den Bühnen.
Inzwischen
veröffentlichst du deine Musik als Solo-Sängerin. Wie kam
es zu der Entscheidung?
Gisele:
Mittlerweile schreibe ich meine eigenen Songs und probiere gerne neue
Sounds aus. Aber obwohl ich aktuell in einer Electro-Pop-Phase bin,
ist mein Herz tief mit Dance Music verbunden.
Vor
13 Jahren bist du von deiner Heimat Brasilien nach Deutschland ausgewandert.
Was hat dich nach München gezogen?
Gisele:
Das war vor allem die Suche nach neuen Herausforderungen.
Meine Familie ist mit mir wegen eines unwiderstehlichen Jobangebots
nach München gezogen. Das war genau zu der Zeit, wo ich auf der
Suche nach etwas Neuem war. Ich wollte neue Leute, eine neue Sprache
und Kultur kennenlernen und mir ein neues Netzwerk aufbauen. In den
letzten Jahren habe ich mir sehr viel Mühe gegeben mich zu integrieren,
vor vier Jahren habe ich auch den Einbürgerungstest bestanden.
Seitdem bin ich offiziell eine Münchnerin!
Im letzten Jahr bist du mit deiner Musik in Deutschland durchgestartet
und vor kurzem ist deine neuste Single "Lockdown" erschienen.
Hat der Song eine besondere Bedeutung für dich?
Gisele:
Für mich hat der Song eine große Bedeutung. Er steht für
einen neuen Anfang und neue Träume. Bevor ich nach München
kam, fühlte es sich an, als wäre ich in mir drin in einem
Lockdown gefangen. Ich musste mit meiner Angst und meinem Selbstvertrauen
kämpfen und mich von meinen Gewohnheiten lösen. Da kamen
ein neues Land, ein neues Publikum und ein neues Team gerade richtig.
Wie
ist es dir in der Corona-Pandemie ergangen, im Lockdown? Gibt es etwas,
das du ganz besonders vermisst?
Gisele:
Ich vermisse die Freiheit, die Bühne und die Menschen - umarmen
ohne nachzudenken, feiern ohne Sorgen. Aber als alle meine Auftritte
abgesagt oder verschoben wurden, hatte ich im Lockdown viel Zeit,
neue Musik zu schreiben und neue Projekte zu starten. Von dieser Perspektive
aus war der Lockdown eigentlich nicht ganz so furchtbar, sondern gefüllt
mit vielen Ideen, Online-Produktionen und Sessions.
Am
29.01.21 ist ein Dance Pop Remix mit Tom Hopkins und Rogerio Vieira
aus Brasilien zu deiner Single erschienen und der nächste lässt
nicht lange auf sich warten. Wie kamst du auf die Idee, einen Remix
zu veröffentlichen?
Gisele:
Mein Herz wird immer der Dance Music gehören. Und auch meine
Fans folgen meiner Musik seit ich mit Dalimas aufgetreten bin. Obwohl
meine Musik jetzt mehr International Pop ist, möchte ich meinen
Fans die Remixes für die Dancefloors schenken, sobald die Clubs
wieder aufmachen. Meine Fans haben meine Stimme in Clubs und auf Partys
kennengelernt und die DJs haben meinen Weg immer unterstützt.
Zum Beispiel war mein erster Hit mit Dalimas ein Remix von "Livin'
on a Prayer" mit DJ Tom Hopkins, der jetzt zusammen mit Rogerio
Vieira den Dance Remix von "Lockdown" produziert hat.
In Deutschland habe ich DJ Patty Low kennengelernt,
mit dem ich schon "Like You" und "Crazy Crazy"
veröffentlicht habe. Er hat den "Lockdown House Remix"
produziert, der am 26. März 2021 erscheinen wird. Ich freue mich
auch in Zukunft mit neuen DJs zusammenzuarbeiten.
Mit
der Universal Music Group und dem DJ SOUND Label steht dir in diesem
Jahr ein aufregender Weg bevor. Kannst du schon verraten, was du als
Nächstes geplant hast?
Gisele:
Mit Universal Music Brasil werde ich viele neue Songs veröffentlichen.
Insgesamt sind schon zehn Tracks fertig und im April steht meine zweite
Single an. Der Song klingt genauso bunt, lustig und fröhlich
wie der Frühling, der jetzt vor der Tür steht. Ich denke
nach dem "Lockdown" brauchen wir alle viel Liebe, Freude
und Glitzer. Genau das, was das Lied bereithält. Als Dankeschön
für mein deutsches Publikum kommen dazu eine deutsch-portugiesische
Version und ein Remix von Top-DJs und Produzenten aus der deutschen
Musikszene. Mehr kann ich leider noch nicht verraten, nur dass ich
sehr aufgeregt bin.
Die
letzten Worte gehören dir...
Gisele:
Die Zukunft wird aufregend. Mit viel Engagement und Mut gehe
ich Schritt für Schritt meinen eigenen Weg. Eine temperamentvolle
Brasilianerin, die sich traut englischsprachige Musik in Deutschland
zu veröffentlichen, finde ich schon ein bisschen gewagt. Aber
im Endeffekt kann ich mich nur bei allen bedanken, die mich unterstützen.