Mit
„Miitopia“ präsentiert Nintendo ein ebenso ausgefallenes
wie unterhaltsames Abenteuer-Videospiel für die Nintendo Switch.
Ziel des Spiels ist es, die Einwohner des sagenumwobenen Königreiches
Miitopia zu retten.
Ziel
von „Miitopia“ ist es, die Einwohner des sagenumwobenen
Königreiches Miitopia zu retten, deren Gesichter der Dunkle Fürst
gestohlen hat. Das Außergewöhnliche dabei ist der Umstand,
dass alle Rollen – von den mutigen Heldinnen und Helden bis
hin zum Oberschurken, dem Dunklen Fürsten – von den Spielerinnen
und Spielern mit Freundinnen, Freunden und Verwandten besetzt werden
können. Dafür kreieren sie eigene Mii-Charaktere, die sie
ganz nach Belieben gestalten können. So wird das Abenteuer zu
einer ganz persönlichen und individuellen Reise.
Mit „Miitopia“ ist nun ein Videospiel
für die Nintendo Switch erschienen, dass in vielerlei Hinsicht
überrascht und begeistert. Es ist mit Abstand das ungewöhnlichste
und skurrilste Videospiel der letzten Jahre. Im Mittelpunkt des Spielgeschehens
steht der Umstand, dass man jede Figur des Spiels selbst gestalten
kann. Das Spiel basiert auf einem sehr erfolgreichen Nintendo 3DS-Spiel.
Für die Nintendo Switch hat man einen der leistungsfähigsten
Charakter-Editoren der letzten Jahre entwickelt, um genau dieses Spielprinzip
für diese Videospiel-Konsole umzusetzen. Das bedeutet, dass man
in „Miitopia“ mit jeder Figur und Person, ob fiktiv oder
real, spannende Abenteuer bestreiten kann. Der Fantasie sind dabei
keine Grenzen gesetzt. Die eigene Oma als edle Prinzessin? Kein Problem!
Das ist schon ziemlich speziell, wunderbar und herrlich skurril. Auf
der grafischen Ebene kann sich „Miitopia“ ebenfalls sehen
lassen. Eine HD-Auflösung, scharfe Texturen und ein enormer Detailreichtum
in der Spielewelt sorgen für jede Menge Spielspaß. Wie
schon beschrieben, steht der Charakter-Editor in „Miitopia“
im Mittelpunkt.
Neben
den klassischen Möglichkeiten, die von dem „Mii-Maker“
schon kennt, wurden die Optionen erweitert. So kann man nun auch in
Sachen Make-Up und Perücken aktiv werden. Dadurch gibt es praktisch
nichts, was man nicht mit einem Gesicht machen könnte. Wenn man
etwas Zeit hat und die nötige Geduld, kann man quasi jegliche
Figur bin in das letzte Detail nachstellen. Das ist einzigartig und
setzt neue Maßstäbe! Man sollte allerdings mit seinen Kreativ-Kräften
ökonomisch umgehen, denn es gilt eine ganz schöne Menge
an NPCs zu gestalten und zu besetzen. Zum Glück lassen sich Kreationen
per Code teilen und eine Suchmöglichkeit macht die Sache ebenfalls
einfacher. „Miitopia“ ist eine wahre Fundgrube und ein
Paradies für kreative Menschen. Da bleibt zwangsläufig die
Handlung etwas auf der Strecke. So hat der Dunkle Fürst den Bewohnern
von Miitopia ihre Gesichter gestohlen, um sie seiner Monsterarmee
zur Verfügung zu stellen. Das war es dann auch schon an Hintergrundgeschichte.
Dafür macht das Spiel um so mehr Spaß. Es besteht aus unzähligen
skurrilen Momenten, die Spaß machen und grandios unterhalten.
Langweilig wird dabei nie.
Vom Speilablauf her, bewegt man sich in „Miitopia“
über eine Oberwelt, um von dort zum nächsten Level zu geraten.
Die meisten Prozesse laufen dabei automatisch ab. Das Mii-Team folgt
selbständig einem vorgezeichneten geradlinigen Weg. Entscheidungen
stehen nur an, wenn es zum Beispiel darum geht, welche Abzweigung
man nehmen soll, ob man eine mysteriöse Schatztruhe öffnen
soll oder wenn man Gegenständer untersuchen will.
In den klassisch gestalteten Kämpfen in „Miitopia“,
die rundenbasiert sind, ist die eigene Kontrolle ebenfalls überschaubar.
So hat man lediglich Kontrolle über den eigenen Charakter und
die Vergabe von regierenden Salzstreuern. Das ist alles gar nicht
dramatisch, denn der Unterhaltungswert dieser Kämpfe ist sehr
hoch. Wann erlebt man schließlich schon einmal einen Kampf
mit daran beteiligten twerkenden Truthähnen und wild gewordenen
Hamburgern. Aber auch bei der Charakterbildung hat man bei „Miitopia“
ganze Arbeit geleistet. Je nach zugewiesener Persönlichkeit
wenden die Miis ihre zwischenmenschlichen Fähigkeiten sehr
unterhaltsam an. Nette Charaktere verschonen dabei ihre Gegner manchmal,
sture entwickeln ungeahnte Kräfte, sind aber ansonsten auch
gerne mal resistent gegen Ratschläge. Wenn man eine Route beendet
hat, kehren die Miis in ein Gasthaus ein, wo dann die sozialen Interaktionen
dominieren.
Wenn Figuren im gleichen Zimmer Zeit miteinander
verbringen, hat das einen positiven Einfluss auf ihre gegenseitige
soziale Bindung. Dieses Verhältnis kann man ebenfalls stärken
durch gemeinsame Ausflüge oder einen gemeinsamen Besuch im
Kino. Im Gasthaus steht Unterhaltung und Humor eine sehr große
Rolle. In diesen Momenten erinnert „Miitopia“ eher an
eine witzige Sitcom, als ein Videospiel. Die ganze Bandbreite von
Emotionen bricht sich dort Bahn. Ober Eifersucht, Kitsch oder skurrile
Momente – hier ist alles anzutreffen. Ach ja, die Mahlzeiten
im Gasthaus wirken sich auf die für den Kampf relevanten Werte
aus. Ob positiv oder negativ muss man allerdings selber herausfinden.
Das hängt stark von den individuellen Vorlieben der Charaktere
ab. Ebenfalls erwähnenswert ist der Umstand, dass es ein Pferd
in „Miitopia“ gibt, dass man natürlich ebenfalls
sehr individuell gestalten kann.
Mit
„Miitopia“ ist Nintendo ein kleiner Geniestreich gelungen.
Es ist ein Rollenspiel der etwas anderen Art mit viel schrägem
und skurrilen Humor und einem großartigen Charaktereditor,
den man so noch nicht gesehen hat. Das Spiel ist für Jung und
Alt bestens geeignet und verspricht großen Spielspaß.
„Miitopia“ sollte man daher auf keinen Fall entgehen
lassen.