GESELLSCHAFTSSPIELE
| 06.08.2021
Micro
Macro: Crime City ist Spiel des Jahres 2021!
Endlich
hat das Warten ein Ende! Es wurde bekannt gegeben, welches Spiel zum
besten Spiel des Jahres gekürt wurde. „Micro Macro: Crime
City“ setzte sich schließlich gegen die beiden Konkurrenten
„Die Abenteuer des Robin Hood“ und „Zombie Teenz Evolution“
durch.
von
Eve Pohl
©
Thomas Ecke für Spiel des Jahres e.V.
Den
Preis für das „Spiel des Jahres“ gibt es bereits seit
dem Jahr 1979 und wird jedes Jahr aufs Neue vergeben. Später kamen
dann zwei weitere Kategorien – Kennerspiel und Kinderspiel –
hinzu. Dieses Triumvirat der analogen Unterhaltung wurde auch in diesem
Jahr ausgezeichnet. Am 14. Juni wurde das Kinderspiel des Jahres ausgezeichnet.
Am 19. Juli folgte dann die Preisverleihung für die andere beiden
Kategorien.
Als
besonderer Gast war Wolfgang Kramer anwesend, der mit seinem Spiel „El
Grande“ (1996) und „Heimlich und Co.“ (1986) und noch
drei weiteren Titeln insgesamt fünf Mal den Preis gewinnen konnte.
Leider fand die Preisverleihung in diesem Jahr, wie schon im Vorjahr,
pandemiebedingt nicht mit vielen, sondern nur mit einigen wenigen Gästen
statt.
©
Thomas Ecke für Spiel des Jahres e.V.
Obwohl
im letzten Jahr durch die globale Pandemie viele Einbußen in unterschiedlichen
Industrien verzeichnet wurden, gilt dies nicht für die Brettspiele.
Vielmehr konnte der Trend, der schon die Jahre zuvor sichtbar wurde,
noch einmal gesteigert werden. Es wurde mehr gespielt als je zuvor.
Vielleicht,
dass die Liste der Gesellschaftsspiele sich auf „Mensch ärgere
dich nicht“, „Dame“ oder im äußersten Fall
„Die Siedler von Catan“ beschränkt. Allerdings erscheinen
jedes Jahr unzählige Spiele, die neue Wege austesten. So beispielsweise
waren eine ganze Zeit lang nur Spiele in Konkurrenz zu finden. Erst
später kamen eine ganze Reihe von Spielen auf den Markt, die auf
die Kooperation zwischen den Spielern setzen. So wie auch „Paleo“,
welches im Jahrgang 2021 zum Kennerspiel des Jahres gewählt wurde.
Genauso spielt man auch bei „Micro Macro: Crime City“ als
Team zusammen um Mordfälle gemeinsam zu lösen.
Aber
in diesem Jahr gibt es auch eine andere schöne Neuerung. In den
Kandidaten des Jahrgangs 2021 ist zu bemerken, dass mehr auf Diversität
und Vielfalt geachtet wurde. Das betrifft vor allem die Darstellung
verschiedener Charaktere, aber auch die Rollen allgemein. Besonders
offensichtlich wird dies beispielsweise beim nominierten Spiel „Zombie
Teenz Evolution“. Dort können Jungen und Mädchen, Charaktere
mit unterschiedlichen Hautfarben oder ein Charakter im Rollstuhl auf
der Mission gespielt werden. Aber auch bei anderen Spielen ist diese
Entwicklung zu bemerken.
Spiel
des Jahres
Wimmel-
und Suchbilder gibt es seit Ewigkeiten, man denke nur an Walter, den
man mit seinem gestreiften Pullover, der Mütze und dem Stock in
einem Meer von anderen Figuren erspähen muss. Nach einem ähnlichen
Prinzip funktioniert „Micro Macro: Crime City“, welches
zum Spiel des Jahres 2021 gewählt wurde. Im Gegensatz jedoch dazu
nur Walter zu erspähen, muss man bei diesem raffinierten Spiel
Tathergänge verschiedener Verbrechen rekonstruieren, indem man
den Hinweisen auf Karten folgt und schlüssig kombiniert. Es ist
so einfach wie interessant, das Spielmaterial besonders detailreich.
Man muss nicht viele Regeln kennen und kann im Prinzip direkt losrätseln.
Ein schönes Spiel für Jung und Alt, das würdiger Gewinner
der Auszeichnung ist.
MicroMacro:
Crime City von Johannes Sich, erschienen bei Edition Spielwiese/Pegasus
Spiele, Illustration Johannes Sich, Daniel Goll und Tobias Jochinke,
1 – 3 Spieler, ab 10 Jahren, 15-45 Minuten, ca. 25 Euro.
©
Thomas Ecke für Spiel des Jahres e.V.
Kennerspiel
des Jahres
Das
Rennen zum „Kennerspiel des Jahres“ hat „Paleo“
gemacht. Dabei konnte es sich gegen die beiden anderen Nominierten „Fantastische
Reiche“ und „Die verlorenen Ruinen von Arnak“ durchsetzen.
Bei „Paleo“ versuchen sich die Spieler als Stamm in den
Unwägbarkeiten der Steinzeit zurechtzufinden. Zuerst einmal heißt
das Credo „Überleben!“. Dazu müssen allerhand
Dinge getan werden, wie zum Beispiel genügend Essen beschaffen,
einen Platz für die Übernachtung finden oder Vorräte
anlegen. Gemeinsam entscheidet man, was zu tun ist und welchen Weg die
Gruppe einschlägt und abwägen, welchen Gefahren sie sich aussetzen
möchten. Denn selbstredend kann beim Beeren sammeln auch einmal
etwas Ungenießbares dabei sein oder gar ein wildes Tier den Weg
kreuzen.
Paleo
von Peter Rustemeyer, erschienen bei Hans im Glück, Illustration
von Dominik Meyer,
2-4 Spieler, ab 10 Jahren, ca. 45-60 Minuten, ca. 45 Euro.
©
Thomas Ecke für Spiel des Jahres e.V.
Kinderspiel
des Jahres
In
der Kategorie Kinderspiel des Jahres konnte sich „Dragomino“
gegen „Fabelwelten“ und „Mia London und der Fall der
625 Gauner“ durchsetzen. 2017 wurde „Kingdomino“ zum
Spiel des Jahres gewählt. Nun ist mit Dragomino eine Kinderversion
des Spiels erschienen und konnte ebenfalls den Preis für sich gewinnen.
Bei „Dragomino“
muss man passende Landschaftsplättchen aneinanderlegen. Ist dies
der Fall erwartet man ein Drachenei. Doch ob es leer ist oder ein Baby
daraus schlüpft und somit ein Punkt erlangt werden kann, weiß
man erst später. Doch auch wenn nicht, tröstet die Drachenmutter
diejenigen, die Pech hatten. Das Spiel hat eine niedrige Einstiegsschwelle
und Kinder wissen in Windeseile, worauf es ankommt. Auch die Grafik
ist wunderschön und verleitet einen in die Welt der Drachen einzutauchen.
Dragomino
von Bruno Cathala, Marie Fort und Wilfried Fort, erschienen bei Pegasus,
Illustration von Maëva da Silva und Christine Deschamps, 2-4 Spieler,
ab 5 Jahren, ca. 15 Minuten, ca. 25 Euro.
©
Spiel des Jahres e.V.
Weitere
Informationen unter: www.spiel-des-jahres.de
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