SINGLE | 31.07.2024

Bush.ida
Die Stimme gegen das Patriarchat im deutschen Rap

Das Kölner Raptalent Bush.ida sorgt für Aufsehen mit ihrer neuen Single "SCHLARAFFENLAND", die digital und independent veröffentlicht wurde Sommerliche Vibes treffen in idas Paradies auf Selbstermächtigung und queere Lust.

von Tatjana Malinin


© Monique Kuesel

In einer Zeit, in der feministische und queere Stimmen in der Musikszene zunehmend Gehör finden, sticht eine Künstlerin besonders hervor: Bush.ida. Ursprünglich in einem kleinen bayerischen Dorf aufgewachsen, hat die Rapperin während der Pandemie die Bühne erobert und eine klare Botschaft: „Rap gegen das Patriarchat“. Ihre Musik ist nicht nur ein Ausdruck ihrer persönlichen Erfahrungen, sondern auch ein Manifest für Gleichheit, Freiheit und Schwesterlichkeit.

Bush.idas Werdegang ist besonders bemerkenswert. Mit nur zehn Jahren erkannte sie die Probleme innerhalb der Rap-Szene, als sie sich von toxischen Familienverhältnissen abwandte und in die Welt der Hip-Hop-Partys eintauchte. Hier wurde ihr bewusst, dass Frauen oft als Objekte betrachtet und queere Menschen weitgehend ignoriert wurden. Ihr bemerkenswerter Weg von den Rändern des patriarchalen Systems zur zentralen Bühne des Musikbetriebs spiegelt den Kampf vieler wider, die in einer von Männern dominierten Kultur anerkannt und respektiert werden möchten.

Die Künstlerin lebt mittlerweile in Köln und hat bei der Cologne Music Week gezeigt, wie kraftvoll und mitreißend ihre Performances sind. Ihr Stil, eine Mischung aus Banger-Rap, Sprachakrobatik und „radikaler Softness“, bringt das Publikum zum Kochen. Sie ist bekannt dafür, Grenzen zu überschreiten und Barrieren zu stürmen und dabei freche, aber charmante Ansagen zu machen, die das Publikum zum Nachdenken anregen. Bush.ida schafft es, eine Atmosphäre zu kreieren, die sowohl feierlich als auch nachdenklich ist; ein Platz für Reflexion inmitten des Feierns.


© Monique Kuesel

Mit ihrer ersten EP „WILL KOMMEN IM BUSH“, die 2023 erschienen ist, hat sie kräftig vorgelegt. Es sind Songs, die tief in feministische Themen eintauchen und ihren einzigartigen Stil weiter gefestigt haben. Ihre Texte sind ein Aufruf zur Selbstreflexion und gleichzeitig eine Feier der Diversität in der Musik. Bush.ida ist nicht nur eine Künstlerin, sie ist ein Vorbild – das Vorbild, das sich viele insbesondere in ihrer Kindheit gewünscht hätten.

Bush.idas Engagement beschränkt sich jedoch nicht nur auf den Hip-Hop. Sie verbindet Feminismus mit Umweltaktivismus, ein Ansatz, der die Dringlichkeit des modernen Lebens in einem neuen Licht erscheinen lässt. In einer Welt, die oft von Konsumdenken und kurzfristigen Lösungen geprägt ist, setzt sie ein Zeichen für Nachhaltigkeit und Verantwortung. Ihre Kunst ist ein Spiegel der Gesellschaft, der die Probleme anspricht, mit denen wir konfrontiert sind – und die Lösungen anbietet, wie wir gemeinsam für eine bessere Zukunft kämpfen können.

Bush.ida ist mehr als nur eine Künstlerin; sie ist ein Symbol für Wandel. Sie agiert als Brücke zwischen verschiedenen Welten, als eine Stimme für diejenigen, die oft nicht gehört werden. Ihre klare Botschaft ist sowohl im Hip-Hop als auch in der feministischen Bewegung von großer Bedeutung: Frauen und queere Menschen haben das Recht, nicht nur gehört, sondern auch respektiert zu werden.

Mit ihrem Charisma, ihrer Energie und ihrem Talent wird Bush.ida zweifellos die deutsche Musiklandschaft weiterhin prägen. Ihr Weg ist ein Aufruf an alle, sich gegen patriarchale Strukturen zu erheben und ihre Stimme zu nutzen. Bush.ida ist gekommen, um zu bleiben – und sie zeigt uns, dass der Feminismus im Rap nicht nur möglich, sondern notwendig ist. In einer Zeit, in der die Welt mehr denn je Veränderungen braucht, ist Bush.ida eine Lichtgestalt, die den Weg weist und den Mut hat, für das einzustehen, woran sie glaubt. Ihre neue Single „Schlaraffenland“ legt davon ein machtvolles Zeugnis ab.


BUSH.IDA- SCHLARAFFENLAND (Single)


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