„Benni
& ich“ ist eine außergewöhnliche Band. Das liegt
nicht nur daran, dass es sich um zwei Brüder handelt, die ihrer
musikalischen Leidenschaft freien Lauf lassen. Nun ist es keine Schande,
wenn man von der Band bislang noch nicht gehört hat, gibt es
doch sehr viele gute Bands auf der Welt. Es ist allerdings sehr schade,
wenn man das insgesamt dritten Album der Band aus Hiddenhausen nicht
zur Kenntnis nehmen würde. Musikalisch hat dieses Album nämlich
einiges zu bieten. Sebastian und Benjamin Hinz sind Singer-Songwriter
im besten Sinne des Wortes. Beide beherrschen ihre Instrumente vorzüglich
und können auch auf der textlichen Ebene überzeugen. Da
empfiehlt es sich, ein Musikvideo von „Benni & ich“
auf der Website der Band anzuschauen und dort zu erleben, wie zwei
Gitarristen als Links- und Rechtshänder auf der Bühne stehen
und die Gitarren sich perfekt in die Symmetrie der beiden Menschen
einfügen. Auf der gesanglichen Ebene hört man selten ein
Duo, dass so gut harmoniert und musikalisch so vertraut agiert.
Schlagzeug
und Bass wurden für dieses Album in Australien aufgenommen -
von Daniel Farrugia und Luke Hodgens – die sonst ihre Dienste
dem australischen Erfolgs-Geschwister-Duo Angus and Julia Stone zur
Verfügung stellen. Zusammen mit weiteren Gastmusikern ist so
ein Album entstanden, auf das die Brüder sehr stolz sind –
und was eine Menge Spaß beim Hören macht. Man spürt
bei jedem Song, dass da viel Herzblut vorhanden ist, welches in dieses
Album geflossen ist. Die Texte auf diesem Album drehen sich häufig
um alltägliche Geschichten. Geschichten, mit denen man sich leicht
identifizieren kann und eine emotionale Bindung aufbauen kann. Das
ist mal witzig und mal traurig. Mal tiefsinnig, mal eine gekonnte
Parodie. Die Texte sind jedoch nie denunzierend, sondern beobachtend,
ja schon fast liebevoll begleitend. „Kapitel Zwei“ von
Benni & ich“ ist ein rundherum gelungenes Album, das musikalisch
wie auf der textlichen Ebene überzeugt.