Das
neue Album von KRAZY bietet interessante Deutungen auf sehr vielen
Ebenen. Diese Frau spielt gerne mit Worten und präsentiert sich
zugleich auf einem musikalisch sehr hohen Niveau. „Seifenblasenmaschine“,
so der Titel des neuen Albums von KRAZY, ist Poesie in Liederform.
Da geht es ganz schön zur Sache, etwa wenn es heißt: „Ich
bin Rotz an deinem Ärmel, der Fleck auf deinem Hemd/der Kaugummi
unter deinem Schuh …“. Klassische Liebeslieder gehen anders,
aber diese Zeilen sind voller zärtlicher und intimer Poesie und
Verbundenheit. Dieses Album verbindet in seinen zehn Songs die Intimität
des Privaten mit der Relevanz der öffentlichen Meinung. „Bonjour,
die Party ist aus – schau mal raus: da steht Krieg vor der Tür/der
war doch eben noch weit weg, und hier war auch nie wer dafür/doch
jetzt gibts Krieg gegen den Krieg, gegen Gewalt und Gier/und wenn
du nicht hingehst, kommt der Krieg zu dir“.
Diese
Worte sind messerscharf und bringen die Dinge auf den Punkt. Da ist
eine Künstlerin, die etwas zu sagen hat und es in die Welt trägt.
Eingebettet sind diese großartigen Songtexte in ein handwerklich
überzeugendes musikalisches Gerüst. Das liegt auch an den
gelungenen und virtuosen Arrangements von Danny Dziuk, der das vorliegende
Album auch produziert hat. Stilistisch ist dieses Album nur sehr schwer
einzuordnen, was großartig ist. Diese Frau entzieht sich gekonnt
und bewusst jeglicher Schublade und Marketingdenken. Dieses Album
ist ein KRAZY-Album, dass mit einer musikalischen Experimentierfreudigkeit
und Diversität daherkommt, die begeistert. „Seifenblasenmaschine
ist ein Album, dass man genießen sollte und worauf man sich
bewusst einlassen muss.