Die
kanadische Band The Dears entzieht sich mit Bravour jeglicher Einordnung
in musikalische Genres. Nun hat die aus Montréal stammende
Orchestral Pop Noir / Indie RockBand ihr achtes Album veröffentlicht,
das den Namen „Lovers Rock“ trägt. The Dears –
das sind Murray Lightburn, seine Frau Natalia Yanchak und ihre mittlerweile
nur noch drei Musiker. Auf ihrem neuen Album knüpfen sie musikalisch
und inhaltlich an ihr Album „No Cities Left“ an, welches
der Band im Jahre 2003 zum Durchbruch verhalf. Es geht um den bevorstehenden
Weltuntergang. Das ist jedoch keineswegs metaphorisch gemeint, wie
man vielleicht vermuten könnte. Die Band beschäftigt sich
sehr real mit der Zukunft der Menschheit und ihr Urteil fällt
nicht gerade rosig aus. Das Ergebnis ist ein Album voller apokalyptischer
Love-Songs – so schön und zugleich so traurig. Murray Lightburn
äußert sich dazu folgendermaßen: „Es erscheint
fast so, als sei „Lovers Rock“ mit „No Cities Left“
auf unheimliche Weise verbunden. Aber es ist eine andere Art von Untergang,
mit dem die Welt hadert. 2001 fühlte es sich so an, als hätten
wir keine Kontrolle. Wir wussten nicht, was als Nächstes passieren
würde. Jetzt ist es ein absehbarer Untergang. Die Katastrophe
liegt in der Luft. Aber wir haben dem nichts entgegenzusetzen".
Musikalisch
gesehen bietet dieses neue Album jedoch keine melancholische Kost.
Im Gegenteil! The Dears lassen es so richtig krachen auf diesem Album.
Es ist ein wilder Ritt uin Sachen Glam Rock, Psychedelic Rock und
griffiger Popmusik. Der dadurch entstehende Kontrast zu den ernsten
Songtexten erschafft eine faszinierende Atmosphäre, der man sich
nur schwer entziehen kann. Wenn das der Sound der nahenden Apokalypse
ist, dann wird es ein sehr beschwingter und fröhlicher Weltuntergang.
Dieses Album ist es etwas für Menschen, die einen raffinierten
Sound zu schätzen wissen und sich nicht zu schade sind, um auf
eine musikalische Entdeckungsreise zu gehen.
Auf dieser musikalischen Reise begegnen wir fetzigen
Gitarren, sehr lebendigen Drums und durchdachte und emotional berührende
Songtexte. The Dears erweisen sich als Avantgarde in einer oftmals
einfallslosen und tristen Musikwelt. Die Band aus Montréal
wird in der Zukunft hoffentlich noch sehr viele tolle und kontroverse
Alben präsentieren. Da muss der Weltuntergang noch ein wenig
warten Schließlich wird es immer einen Markt und Liebhaber geben,
die apokalyptische Liebeslieder zu schätzen wissen. Denn auch
wenn es gerade nicht sehr rosig für die Zukunft der Menschheit
aussieht, bleibt die Hoffnung bis zum Ende bestehen. Und was will
man gegen eine gute Party und einen ordentlichen Tanz auf dem Vulkan
einwenden. Den Soundtrack zu dieser ultimativen Party liefern uns
The Dears mit diesem Album, dass ab dem 21. August erhältlich
sein wird.