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KONZERT | 03.08.2022

FABER

Der Schweizer Singer-Songwriter Faber begeisterte am vergangenen Sonntag im Kölner Tanzbrunnen die Massen mit einem mehr als zweistündigen Konzert vor sommerlicher Kulisse. Dabei bewies der 29jährige Faber seine außerordentlichen Gesangs- und Live-Qualitäten.

© WILD Magazin / Eve Pohl

Am 31.07.22 war der Kölner Tanzbrunnen Schauplatz eines gelungenen Konzerts von Faber aus der Schweiz. Der Singer-Songwriter spielte mehr als 2 Stunden vor einem begeisterten Publikum und präsentierte dabei einen musikalischen Querschnitt seines bisherigen musikalischen Schaffens. Der Kölner Tanzbrunnen war dabei die perfekte Bühne, konnten doch die zahlreichen Besucherinnen und Besucher unter freiem Himmel diesem Konzert beiwohnen und zugleich einen wunderschönen Sommerabend genießen. Der Abend war eine gelungene Mischung aus kultureller Veranstaltung und einem sonnigen Ausflug am Sonntag. Das Publikum war in vielerlei Hinsicht divers und es gab keinerlei Probleme, was nicht zuletzt an einer guten Organisation lag.

Der Kölner Tanzbrunnen liegt am rechten Rheinufer im Stadtteil Deutz und bietet mit seinen rund 30.000 m² Fläche genügend Platz für bis zu 12.500 Zuschauer. Zum Gelände gehören die Open-Air-Bühne, das Theater am Tanzbrunnen, das Restaurant Rheinterrassen und seit 2004 der km 689 Cologne Beach Club mit einer am Rheinufer gelegenen Strandfläche von 3.500 m². Genügend Platz also für die Massen, um mit Faber an diesem sonnigen Sommerabend einen entspannten mit guter Musik zu verbringen. Als Vorband traten LEV TIGROVICH auf und bereiteten das künstlerische Feld. Das Duo besteht aus Xenia Wiener und Janos Mijnssen. Die Pianistin und der Cellist stehen für eine ungewöhnliche Pop-Mischung aus retro, zeitlos und modern und weisen eine große stilistische Bandbreite auf. Auftritt in einem Pavillon inmitten des Publikums des Tanzbrunnen verstärkte diese Wirkung.

© WILD Magazin / Eve Pohl

Um 19:45 Uhr ist es soweit. Der Vorhang auf der Bühne im Kölner Tanzbrunnen öffnet sich unter dem tosenden Applaus der Massen und Faber tritt in das gleißende Licht der Scheinwerfer. Die Bühne ist ein Meer aus roten Nelken, gehüllt in Nebel, der zugleich Mysterium und Erwartung widerspiegelt. Der Schweizer Singer-Songwriter aus Zürich sieht nachdenklich aus und scheint die Energie der Masse in sich aufzunehmen. Dann richtet sich sein Blick in das Publikum und seine markante Stimme durchbricht die erwartungsvolle Stille und bildet den Auftakt zu einer musikalischen Reise, die mehr als zwei Stunden andauern wird. Es ist ein Auftakt voller Pathos und Symbolik, ein wilder Mix der Emotionen voller Widersprüchlichkeiten, Schönheit und Poesie, genau wie die Songs von Faber, die getragen sind von Selbst- und Gesellschaftskritik.

© WILD Magazin / Eve Pohl

Das Fundament für seine Karriere legte Faber 2017 mit seinem Debütalbum „Sei ein Faber im Wind“. Sei dieser Zeit hat Faber eine beeindruckende Karriere an den Tag gelegt. Er kann ausverkaufte Tourneen vorzeigen und hat auf prominenten Festivals gespielt und wurde von Fans und der Kritik gleichermaßen überschwänglich gefeiert. Gemeinsam mit seiner Band (Posaune & Percussion: Tillmann Ostendarp, Bass & Cello: Janos Mijnssen, Gitarre, Percussion & Saxophon: Max Kämmerling, Piano: Silvan Koch), bildet er eine eingespielte Einheit. Das konnte man auch an diesem sonnigen Sommerabend im Kölner Tanzbrunnen hautnah erleben. Sie stehen schon seit Jahren gemeinsam auf der Bühne und agieren musikalisch wie aus einem Guss. Faber muss man live erlebt haben. Vor Publikum ist er in seinem Element und entwickelt seine kreative Kraft. Er leidet, flirtet mit dem Publikum, verbreitet Freude und regt zu Tränen an. Ein Konzert von Faber bietet die gesamte Bandbreite menschlicher Emotionen.

© WILD Magazin / Eve Pohl

Ein weiteres Markenzeichen von Faber sind seine Songtexte, die bewusst polarisieren und anecken. Er ist nicht nur Singer-Songerwriter, sondern auch ein Künstler, der sich politisch positioniert und in seinen Songs deutliche Worte findet, die gesellschaftliche und private Entwicklungen widerspiegeln. Dabei gibt er sich bewusst ambivalent und ist damit das Sprachrohr einer Generation, die tief in den Ambivalenzen der Jetzt-Zeit verstrickt ist. Genau diese Verbundenheit mit seinem Publikum ist eine große Stärke von Faber. Das spürte man an diesem Abend im Kölner Tanzbrunnen sehr deutlich. Wenn er von Menschen singt, die ständig Pornos sehen, aber unfähig sind sich zu verlieben und von der Generation berichtet, die den Planeten retten will, aber mit dem SUV zum Bio-Supermarkt, dann erklärt er nicht die Welt, sondern er steht vielmehr daneben, berichtet und ist Teil einer chaotischen Welt ohne Ordnung und Verstand. Er sing über diese Welt und bringt die Widerspräche auf den Punkt. Wer Faber während seiner laufenden Tournee noch live auf der Bühne erleben möchte, hat die Gelegenheit dazu an folgenden Tagen und Orten:

FABER Live 2022

07.08.22 Mainz, Hinterhof Open Air
14.08.22 Hanau, Amphitheater Hanau
21.08.22 Rostock, IGA Park
24.08.22 München, Tonhalle
25.08.22 München, Tonhalle