Allen
Widerständen und antisemitischen Vorurteilen zum Trotz erschaffen
die Brüder Joe und Ben Weider ein Fitnessimperium, das die Welt
des Bodybuildings verändern wird. Katalysator ihres Erfolgs ist
die Zusammenarbeit mit dem jungen, aufstrebenden Arnold Schwarzenegger.
Gemeinsam werden sie zu Legenden und ein Beispiel für den amerikanischen
Traum vom Tellerwäscher zum Millionär.
Die
Brüder Joe (Tyler Hoechlin) und Ben (Aneurin Barnard) waren
schon als Kinder beeindruckt von den „starken Männern“
im Zirkus. Als sie heranwachsen, sind sie immer faszinierter von
„dem perfekten Körper". Sie denken über Trainings-
und Ernährungspläne nach, die helfen könnten, den
Körper zu formen, und werden zum Teil der kleinen Bodybuilding-Bewegung.
Doch ihre Herkunft aus Armut wie auch ihr jüdischer Glauben
machen sie zur Zielscheibe. Vor allem der antisemitische Promoter
Bill Hauk (Kevin Durand) wirft ihnen Steine in den Weg, wenn sie
mit ihren jungen Sportlern auftreten wollen. Doch die Brüder
lassen sich nicht aufhalten und bauen an ihre Karriere. Und eines
Tages entdeckt Joe einen jungen Bodybuilder, dem er großen
Weltruhm prophezeit: Arnold Schwarzenegger (Calum Von Moger)…
Der
Begriff des Bodybuilding ist untrennbar mit der Person von Arnold
Schwarzenegger verbunden. Doch wer nun denkt, dass „Bigger“
von Regisseur George Gallo („Middle Men“) ein Biopic
über Schwarzenegger ist, der sieht sich getäuscht. Vielmehr
geht es in diesem fiktionalisierten Biopic um das turbulente und
interessante Leben des Joe Weider. Aber wer um alles in der Welt
ist Joe Weider? Wer sich nicht gerade intensiv mit Bodybuilding
und Kraftsport beschäftigt, dem dürfte dieser Namen weitgehend
unbekannt sein. Joe Weider und sein Bruder Ben haben den legendären
„Mr. Olympia-Wettbewerb“ aus der Taufe gehoben, sind
verantwortlich für die Entstehung von Magazinen wie „Muscle
& Fitness“ und Men’s Fitness“ und zählen
zu den Pionieren in Sachen Nahrungsergänzungsmitteln zum Muskelaufbau.
Der
Film schildert, wie die beiden Brüder zu sehr erfolgreichen
Geschäftsmännern wurden und vielen Menschen ein neues
Verhältnis zu ihrem Körper aufzeigten. Dabei wird allerdings
das leidige Thema „Steroide“ nicht behandelt, was schade
ist, da es ein großes Problem in dieser Szene ist. Inszenatorisch
ist „Bigger“ solide Hausmannkost. Die Bösen sind
böse und die Guten sind gut. Subtilität ist nicht wirklich
ein Thema in diesem Film. Es ist der Kampf des „kleinen Mannes“
gegen scheinbar übermächtige Gegner. Das klassische Märchen
des amerikanischen Traums. Die Set-Dekoration ist gelungen und trifft
den Ton der Zeit (30er, 40er und 70er Jahre) sehr authentisch. Der
Film findet eine gute Balance zwischen lustigen und ernsten Momenten
und ist eine sehenswerte Abhandlung über ein interessantes
Thema.
USA
2018 | Studio Hamburg | VÖ: 31. Januar
2020 | Erscheint bei Amazon,
iTunes, Rakuten, Maxdome und im Google Play Store digital R: George Gallo | D: Tyler
Hoechlin, Aneurin Barnard, Julianne Hough