Eine
Stadt im Norden Chinas, im ausgehenden 20. Jahrhundert. Liyun und Yaojun
sind ein glückliches Paar. Sie leben mit ihrem Sohn Xingxing im
Wohnheim der Metallfabrik, in der sie arbeiten, Wand an Wand mit ihren
Freunden Haiyan und Yingming, deren Sohn Haohao am gleichen Tag geboren
ist wie Xing. Als Xing eines Tages bei einem Unfall ums Leben kommt,
trennen sich ihre Wege.
Der
Name des Filmes „Memory Games“ ist richtungsweisend.
Denn die Filmemacher Janet Tobias und Claus Wehlisch begleiten für
ihren Dokumentarfilm die Erinnerungsathleten Johannes, Simon, Nelson
und Yanjaa. Aus Deutschland, den Vereinigten Staaten und der Mongolei
reisen sie alle zu einer Weltmeisterschaft an, bei der sie um den
Titel des Gedächtnisweltmeisters kämpfen. Ihre Technik
ist dabei ganz besonders: Mithilfe ihrer Vorstellungskraft sind
sie in der Lage, sich Unmengen an Daten zu merken.
Yanjaa
kann sich innerhalb von 5 Minuten über 400 Bilder einprägen,
Johannes hingegen behält sich in der gleichen Zeit über
500 Ziffern während sich Nelson innerhalb einer kurzen Zeitspanne
an fast 50 Gesichter und die dazugehörigen Namen erinnern kann.
Mit 3D-Animationen machen Janet Tobias und Claus Wehlisch die Visualisierungstechniken
im Gedächtnis der Teilnehmer sichtbar und ermöglichen
dem Zuschauer so einen Einblick in die scheinbar grenzenlose Erinnerungsfähigkeit,
die vielleicht jedem von uns möglich sein könnte…
„Memory
Games“ von den beiden Regisseuren Janet Tobias, Claus Wehlisch,
der nun auf DVD und als VoD veröffentlicht wird, ist eine Reise
zu faszinierenden Menschen mit außerordentlichen Fähigkeiten
und zugleich eine Auseinandersetzung mit unserem Gedächtnis,
welches gleichermaßen interessant und geheimnisvoll ist. Bereits
in den ersten Minuten wird jedoch klar, dass ein primär visuelles
Medium wie der Film nur begrenzt dafür geeignet ist, um einen
vernünftigen Einblick in die Welt Gedächtnissports zu
erlangen.
Wenn
etwas minutenlang Zahlenreihen monoton aufgesagt werden, ist das
nur begrenzt spannend und interessant. Aber auch die vier Sportlerinnen
und Sportler sind als interessante Protagonisten für eine Dokumentation
nur bedingt geeignet. Sie definieren fast ausschließlich über
ihren kämpferischen Wettbewerbsgeist, wodurch nur wenig Einblicke
in ihre Persönlichkeit ermöglicht wird. Da ist die Einführung
in die Techniken mnemotechnischer Visualisierung wesentlich interessanter.
VR
China 2019 | Piffl Medien GmbH | VÖ:
07. April 2020 (FSK 6) R: Wang Xiaoshuai | D:
Yong Mei, Wang Jingchun, Roy Wang, Ai Liya, Du Jiang