Italien
im Jahr 1327: Der Franziskanermönch William von Baskerville und
sein Adlatus Adson von Melk erreichen ein abgelegenes Kloster in den
Alpen. Dort werden sie Zeugen einer Reihe mysteriöser Morde, die
Baskervilles berühmten Spürsinn wecken. Doch während
sich die beiden Mönche auf die Suche nach dem Mörder machen,
sind sie selbst Gejagte: Der gnadenlose Inquisitor Bernardo Gui verfolgt
die Kritiker des Papstes und Baskerville steht auf seiner Liste.
Als
sich im ausgehenden Mittelalter eine neue, aufgeklärte Weltsicht
anbahnt, werden die Spannungen zwischen dem Franziskanerorden und
dem Vatikan immer größer. Bei einem geheimen Treffen
der Parteien in einem abgeschiedenen Kloster in den Alpen soll der
Franziskaner-Mönch William von Baskerville (John Turturro)
als Vermittler fungieren. Doch als er und der junge Novize Adson
von Melk (Damian Hardung) vor Ort eintreffen, werden sie mit einer
rätselhaften Mordserie konfrontiert. Während die beiden
versuchen herauszufinden, wer hinter den grausamen Verbrechen steckt,
legen sie sich auch mit dem gnadenlosen Inquisitor Bernardo Gui
(Rupert Everett) an, der es auf Kritiker der katholischen Kirche
abgesehen hat und dem somit auch Baskervilles Ermittlungen ein Dorn
im Auge sind...
„Der Name der Rose“
von Umberto Eco gehört zu den interessantesten und beliebtesten
Büchern des 20. Jahrhunderts. Die gleichnamige Verfilmung von
Jean-Jacques Annaud aus dem Jahre 1986 mit Sean Connery als William
von Baskerville war ebenfalls kommerziell sehr erfolgreich. Nun
ist eine achtteilige Fernsehserie auf DVD und Blu-ray erschienen,
die sich erneut diesem Buch annimmt. Dabei waren die Freude und
die Erwartungen im Vorfeld sehr groß, dass mit Hilfe des Serienformates
Bereiche des Buches ausgeleuchtet werden konnten, die im Film bislang
zu kurz kamen oder nicht gezeigt wurden. Doch das Resultat dieser
aufwändig inszenierten Serienproduktion, die sehr gut aussieht,
enttäuscht.
Die
Serie ist zäh erzählt und die Schauspieler kommen nicht
an Original heran, wobei Sean Connery, F. Murray Abraham und Ron
Perlman die Latte für alle nachfolgenden Produktionen sehr
hoch gelegt haben. Es kommt leider kaum Spannung in der Serie auf,
obwohl sich alle Beteiligten, allen voran John Turturro, redlich
bemühen. Was fehlt ist das Gefühl der Kälte und der
mysteriösen Dunkelheit, die in dieser Abtei herrscht. Der hintergründige
Existenz des Bösen und seine metaphysische Hinterfragung verschwinden
hinter einer zähen Handlung. Als Zuschauer muss man sich durch
die einzelnen Folgen mit harter Arbeit nahezu quälen. Sean
Connery verkörperte William von Baskerville als souveränen
Lehrmeister und Philosophen, den man von der ersten Sekunde an mochte.
John
Turturro hingegen wirkt wie ein rechthaberisches Kind, das bisweilen
arrogant agiert und Empathie vermissen lässt. Es ist schwer,
zu einer solchen Figur eine emotionale Bindung aufzubauen. War die
Abtei im Buch, und auch im Film, ein dunkler und mysteriöser
Art, dient sie in der Serie lediglich als Kulisse für eine
Detektivgeschichte mit religionskritischen Versatzstücken.
Leider konnte die Seele des Buches nicht eingefangen werden, was
schade ist, weil hier eine Menge an Geld und guten Schauspielern
zur Verfügung gestanden hat. Es ist eine Serie über eine
Mordserie vor einer exotischen Kulisse. Nicht mehr, aber auch nicht
weniger…
I,
D, F 2019 | Concorde Video | VÖ: 18.
Juni 2019 (FSK 12) R : Giacomo Battiato | D:
John Turturro, Damian Hardung, Rupert Everett, Michael Emerson