Der
kontroverse Late Night-Talker Jarvis Dolan erlebt die schrecklichste
Nacht seines Lebens, als Maskierte sein Radiostudio stürmen. Den
Eindringlingen ausgeliefert, muss er seine Live-Sendung nach ihren Anweisungen
zu Ende bringen. Die Lage verkompliziert sich zusätzlich, als sein
alter Weggefährte Andrew Wilde ahnungslos ins Studio platzt.
Zwei
brutale Maskierte überfallen rücksichtlos die Late-Night-Radioshow
des unbeliebten und privat mit Problemen getstraften Entertainers
Jarvis (Eddie Marsan). nehmen seine Tochter und seinen Schwiegersohn
als Geiseln und zwingen den Moderator, die Sendung nach ihren eigenen
und äußerst kranken Anweisungen zu Ende zu bringen. Wer
steckt hinter diesem perversen Überfall? Was sind die Motive
der Verbrecher? Hat Jarvis etwas in seiner Vergangenheit verbrochen?
Oder kommt der Strippenzieher des Ganzen womöglich gar irgendwo
aus den eigenen Reihen?
Es
gibt Filme, die den Zuschauer unerwartet hart treffen wie ein Vorschlaghammer.
„Feedback“ von Regisseur Pedro C. Alonso gehört
in genau diese Kategorie. Schnell werden Erinnerungen wach an „Funny
Games“ und „Kidnapped“. Der Zuschauer wird in
eine bedrohliche, klaustrophobische Handlung hineingesogen und spürt
am eigenen Körper die schiere Ausweglosigkeit der Opfer. Das
ist beklemmend und faszinierend zugleich. Für Zartbesaitete
ist dieser Film nichts. Von psychologischem Horror hält der
Regisseur wenig. Hier geht es ziemlich blutig zur Sache. Die FSK
18-Freigabe ist absolut gerechtfertigt. Da wird gerne mal der brutale
Vorschlaghammer ausgepackt – in wahrsten Sinnen des Wortes!
„Feedback“ ist ein abgrundtiefer dunkler Abstieg in
die Abgründe der menschlichen Seele.
Die
Spannung bezieht „Feedback“ nicht zuletzt dem Ort der
Handlung, der sehr überschaubar und reduziert ist. Kammerspielartig
reduziert der Film die Handlung auf einen sehr engen Raum für
alle Beteiligten. Man denke da nur an „Panic Room“ oder
„Elevator“. Das bedeutet für den Zuschauer jede
Menge Panik, Angst und Klaustrophobie. Aber auch in Sachen Tempo
macht der Film keine halben Sachen. Von den ersten Minuten bis zum
blutigen Ende bleiben dem Zuschauer keine Verschnaufpausen. Die
Antworten auf die Fragen in diesem Film bleiben bis zum Ende offen,
was dem Kopfkino jede Menge Futter gibt. Hinzu kommt, dass sehr
schnell die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen und
perfide mit den Erwartungshaltungen der Zuschauer gespielt wird.
Der
Film ist nichts für schreckhafte und zartbesaitete Gemüter.
Doch wer sich auf diesen Höllentrip durch die menschlichen
Abgründe begibt, wird mit einem erstklassigen Horror-Thriller
belohnt, den es in dieser Form nicht alle Tage zu sehen gibt. Pedro
C. Alonso erweist sich mit dieser Regiearbeit als sehr talentiert
Genreregisseur, von dem man sicherlich noch eine Menge sehen und
hören wird. Die 97 Minuten vergehen wie im Flug, auch wenn
der Film sehr dialoglastig ist. Nach dem Abspann braucht man erst
einmal eine kalte Dusche, wenn man sich schweißgebadet im
heimischen Sessel widerfindet. „Feedback“ ist ein beeindruckendes
Debütwerk und ein würdiger Genre-Vertreter.
Spanien, USA 2019 | Pandastorm Pictures| VÖ:
29. November 2019 (FSK 16) R: Pedro C. Alonso | D: Eddie
Marsan, Paul Anderson, Ivana Baquero, Richard Brake, Oliver
Coopersmith