Seit
ihrer Jugend sind Singe und Kate Greene ein unzertrennliches Liebespaar.
Die beiden gründen eine laute, quirlige Familie und könnten
glücklicher kaum sein. Doch
ihr Leben wird auf den Kopf gestellt, als bei Kate eine schwere Erkrankung
festgestellt wird. Ihre Gedanken kreisen fortan um die Zeit nach ihrem
Abschied.
Singe
(Rafe Spall) und Kate (Emilia Fox) sind ein Traumpaar wie es im
Buche steht. Seit ihrer Jugend sind die beiden zusammen und lieben
sich wie am ersten Tag. Mittlerweile haben sie eine Familie gegründet.
Gemeinsam mit ihren beiden Söhnen Reef (William Stagg) und
Finn (Matthew Stagg) scheint das Glück perfekt. Doch dann kommt
plötzlich die Hiobsbotschaft: Bei Kate wird Brustkrebs im Endstadium
festgestellt. Die Diagnose gleicht einem Todesurteil, da die Krankheit
zu weit fortgeschritten ist, um sie zu bekämpfen. Trotz dem
nahenden Ende bleibt Kate vor allem eines: eine liebende Mutter
und Ehefrau. Sie setzt alles daran, auch nach ihrem Tod für
ihre Familie da zu sein. In ihren letzten Tagen verfasst Kate eine
Liste mit Gedanken und Ratschlägen für ihren Ehemann.
Ihr Vermächtnis soll Singe dabei helfen, die gemeinsamen Söhne
großzuziehen und sie auf die Höhen und Tiefen des Lebens
vorzubereiten...
Wie verhalten sich Menschen
im Angesicht des Todes und der damit unausweichlichen Tatsachen,
die jedoch zugleich unbeschreiblich und auch unfassbar sind? Diesem
Thema haben sich in der Filmgeschichte schon sehr viele Filme gewidmet.
Die Bandbreite zwischen unerträglich kitschig und unerträglich
realistisch ist riesig. Irgendwo in der Mitte bewegt sich der Film
„Gib den Jungs zwei Küsse“, der nun auf DVD erschienen
ist. Regisseur Niall Johnson („Mord im Pfarrhaus“) hat
ein Familiendrama entwickelt, dass sich dem schwierigen Thema behutsam
nähert und sich nicht sehr oft in kitsch-verdächtige Gefilde
verirrt. Der Film basiert auf der literarischen Vorlage von St.
John Greene.
Es
ist eine Geschichte die zeigt, wie mal Familie sich diesem schweren
Schicksal stellt und ihm mit Liebe und Zuneigung begegnet. Es ist
ein Plädoyer dafür, die Zeit, die einem verbleibt, mit
Liebe und Leben zu füllen und nicht in Angst zu erstarren.
Die beiden Hauptdarsteller, Emilia Fox und Rafe Spall machen ihre
Sache sehr gut und verkörpern genau diese Lebenseinstellung
authentisch. Sie spielen engagiert und emotional, aber niemals übertrieben.
Die wirklich starken Momente hat „Gib den Jungs zwei Küsse“
immer dann, wenn er sich in einem intimen Rahmen befindet. Dann
greifen die kleinen Gesten, die verstohlenen Blicke und die sorgfältig
ausgewählten Worte. Der Film spielt auf unterschiedlichen Zeitebenen
und zieht den Zuschauer emotional in das Geschehen. Man lernt verschiedene
schicksalhafte Augenblicke aus dem Familienleben kennen. Wie sich
das junge Paar kennenlernt und verliebt, das Eheleben mit den Kindern
und die Krankheit.
Trotz
des schweren Themas behält der Film stets seinen optimistischen
Ton bei und wirkt zu keiner Sekunde deprimierend oder niederschmetternd.
Dieser Film macht Mut und zeigt den Zuschauer, wie wichtig es ist,
Familie und Freunde um sich zu haben und zusammenzuhalten. Er ist
ein klares Plädoyer für Emotionalität und die Liebe
in all ihren Facetten. Dabei wird der Zuschauer auf eine Achterbahnfahrt
der Gefühle mitgenommen, wobei auch sicher die eine oder andere
Träne vergossen wird. Als Bonus gibt es auf der nun erschienenen
DVD von „Gib den Jungs zwei Küsse“ den Trailer
zum Film und eine hübsch gestaltete Programmübersicht.
Großbritannien
2016 | Pandastorm Pictures (Edel) | VÖ:
22. Februar 2019 (FSK 12) Regie: Niall Johnson | Darsteller:
Rafe Spall, Emilia Fox, Elaine Cassidy, William Stagg, Matthew
Stagg