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Startseite > Film > DVD & Blu-ray | 24.10.2018

DVD & BLU-RAY
Menschen am Sonntag

„Menschen am Sonntag“ gehört zu den Stummfilmklassikern. Der Film aus dem Jahre 1929 erscheint nun in einer restaurierten Fassung als hochwertiges Mediabook auf DVD und zählt zu den späten Vertretern der Neuen Sachlichkeit im Film.

von Richard-Heinrich Tarenz


© Atlas Film

Der Film zeigt die Alltagserlebnisse junger Berliner – Christl, Wolf, Annie, Brigitte und Erwin – während eines Wochenendes, in dessen Mittelpunkt ein gemeinsamer Sonntagsausflug an den Wannsee steh. Die Entstehungsgeschichte von „Menschen am Fluss“, der jetzt in einer restaurierten Fassung auf DVD erscheint, ist fast noch spannender als der Film. 1929 mussten die Dreharbeiten zu diesem Film immer wieder unterbrochen werden, weil schlichtweg das Geld fehlte. Die Macher mussten sehr kreativ und erfinderisch sein, um ihr Projekt schließlich doch zu beenden. So wurden benutzte überlagerte Agfa-Filme benutzt, mit denen kein Studio mehr arbeiten wollte. Die Schauspieler waren überwiegend Laiendarsteller und der Regisseur ein Neuling.

Nicht gerade die besten Voraussetzungen für einen späteren Stummfilmklassiker. Streit gehörte am Set zum täglichen Ritual. Trotz aller Widrigkeiten wurde „Menschen am Fluss“ schließlich doch fertig und sogar zu einem wichtigen und stilprägenden Film. Alle Beteiligte verband der brennende Ehrgeiz, mit diesem Film Karriere in der Filmbranche zu machen. Vielleicht war ja gerade diese konflikt- und problemgeladene Stimmung am Set dafür verantwortlich, dass die gesamte kreative Energie der Beteiligten fokussiert wurde. Es war eben nicht DIE Handschrift spürbar, sondern vielmehr ein kreatives Feuerwerk und Durcheinander, dass zu dem Resultat führte, welches in der heutigen Zeit als wichtiger Vertreter der Neuen Sachlichkeit gilt.


© Atlas Film

Denn diesem Konzept huldigten alle Beteiligten trotz aller noch so großen Differenzen. Der Film hat den klaren Anspruch ein „Dokument“ zu sein. Die Darsteller, wenn man davon überhaupt sprechen darf, spielen sich selbst. Dementsprechend musste auch die Inszenierung chaotisch, widersprüchlich und improvisierend sein – wie das wahre Leben. Die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit verschwimmen in diesem Film. Die Filmemacher wollten den Augenblick festhalten, ohne ihn einzubetten in eine konventionelle Erzählstruktur. Jenseits dieser filmwissenschaftlichen Betrachtungs-ebenen ist der Film ein spannendes filmisches Dokument über das Berlin der späten zwanziger Jahre und somit auch von einem hohen zeitgeschichtlichen Wert.

Wir erleben als Zuschauer ein Berlin, das scheinbar in ständiger Bewegung ist. Wird in „Die Symphonie der Großstadt“ aus dem Jahre 1927 die Bewegung zu einem abstrakten Faktor in einer anonymen Stadt, stellt „Menschen am Sonntag“ die Menschen in den Mittelpunkt dieser lauten, nie schlafenden Stadt. Das ist für die damalige Zeit revolutionär. Das Körperliche wird greifbar. Das macht den Film so interessant und zeitlos. “Menschen am Sonntag“ erscheint nun in einer restaurierten Fassung auf DVD in einem limitierten Mediabook. Neben dem Film befinden sich darin der Dokumentarfilm „Weekend am Wannsee“ und zahlreiche Extras. Der Film erscheint in der Reihe „Nero-Film-Klassiker“.



Deutschland 1929 | Atlas Film | : 26.Oktober 2018 (FSK 0)
Regie
: Robert Siodmak, Edgar G. Ulmer, Rochus Gliese
D: Erwin Splettstößer, Brigitte Borchert, Wolfgang von Waltershausen,
Christl Ehlers, Annie Schreyer

Großes Gewinnspiel

Zum Verkaufsstart verlosen wir:
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Teilnahme ab 18 Jahre. Einsendeschluss ist der 01.11.2018.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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