Was
tun, wenn die Liebe geht, aber der Partner nicht? Im besten Fall lachen.
Zumindest, wenn man dabei zuschauen darf. Anne und Erik Merz sind schon
lange verheiratet, als ihnen auffällt, dass sie eigentlich keine
Liebe, sondern nur noch Alltag leben. Die beschlossene Trennung umzusetzen
ist jedoch gar nicht so leicht.
Anne
(Annette Frier) und Erik Merz (Christoph Maria Herbst) sind schon
lange verheiratet, als ihnen auffällt, dass sie eigentlich
keine Liebe, sondern nur noch Alltag leben. Die beschlossene Scheidung
umzusetzen, ist gar nicht so leicht! Die beiden haben nicht nur
ein großes Haus und einen pubertierenden Sohn (Philip Noah
Schwarz), sondern arbeiten beide in der Firma von Annes Vater Ludwig
(Michael Wittenborn), bei dem ausgerechnet jetzt Demenz festgestellt
wird. Unter diesen Umständen will Ludwig nicht auf seinen Schwiegersohn
in der Firma verzichten. Wird das gut gehen: sich privat zu trennen
und beruflich weiter zusammenzuarbeiten? Natürlich nicht. Aber
es wird lustig…
Ralf
Husmann, der Schöpfer von „Merz gegen Merz“ konnte
bereits mit seiner aberwitzigen und sehr erfolgreichen Bürostudie
„Stromberg“ sein Talent für die tragische Komödie
unter Beweis stellen. Schon damals brillierte in der Hauptrolle
Christoph Maria Herbst. So niveaulos die Witze und das Verhalten
der Titelfigur auch waren, man konnte sich dem nicht verschließen.
Ganz so böse und radikal geht es in „Merz gegen Merz“
nicht zu. Es ist keine Fortsetzung von „Stromberg“ mit
anderen Mitteln. Dazu ist die Serie, deren erste Staffel nun auf
DVD und Blu-ray erscheint, zu geerdet. Vielmehr schwingt ein stetiges
Gefühl der Melancholie durch die Kulissen.
Es
geht um schöne Momente, die längst vorbei sind und nur
noch als schwache und geschönte Erinnerung durch die Leben
der beteiligten Personen schweben, exemplarisch symbolisiert durch
Rock- und Popsongs der Achtziger und Neunziger. Nachdem die Serie
bereits erfolgreich im ZDF gezeigt wurde, wird sie auf DVD und Blu-ray
ein noch breiteres Publikum finden. Denn zusehen lohnt sich. Haben
sich die Verantwortlichen vom ZDF bei „Merz gegen Merz“
viel Mut und Innovation bewiesen. Die Serie ist der Beweis, dass
man auch mit eigenen, neuen Formaten erfolgreich sein kann, die
eben nicht auf exotischen Sendeplätzen ausgestrahlt werden.
Diese Serie hat es definitiv verdient ernst genommen zu werden.
Herbst und Frier sind ein eingespieltes Paar, wobei es großen
Spaß macht ihnen zuzusehen. Eine zweite Staffel ist bereits
in Planung.
D
2018 | eye see movies | VÖ: 26. April
2019 (FSK 6) Regie: Ralf Husmann | Darsteller:
Christoph Maria Herbst, Annette Frier, Lena Dörrie