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Startseite > Film > DVD & Blu-ray | 23.01.2019

DVD & BLU-RAY
MILE 22

Sie arbeiten außerhalb staatlicher Grenzen, in einer Welt ohne greifbare Gegner. Für die Regierung sind sie „Geister“ – unsichtbar erledigen sie alle Jobs, bei denen Diplomatie und militärische Lösungen versagen. Elite-Agent James Silva wird in die Botschaft eines südostasiatischen Landes einberufen, um eine gefährlich hohe Menge an verschwundenem radioaktiven Material wiederzubeschaffen, das mehrere Großstädte weltweit auslöschen könnte.

von Richard-Heinrich Tarenz


© Universum Film GmbH

Wenn Diplomatie und herkömmliche militärische Lösungen versagen oder nicht als Option gesehen werden, greift die amerikanische Regierung auf Elite-Agent James Silva (Mark Wahlberg) und seine Mitstreiter zurück. Wie Geister agieren sie außerhalb staatlicher Grenzen und sind kaum jemanden Rechenschaft schuldig. Eines Tages erhalten Silva und sein Team in der Botschaft eines südostasiatischen Landes den Auftrag, eine große Menge radioaktives Material wiederzubeschaffen, das verwendet werden könnte, um Atombomben zu bauen und mehrere Großstädte auszulöschen. Da schlägt der Spion Li Noor (Iko Uwais) einen Deal vor: Er möchte im Austausch gegen seine Hilfe schnellstmöglich außer Landes gebracht werden. Das wiederum wollen Li Noors Feinde nicht zulassen und sorgen so dafür, dass der 22 Meilen lange Weg von der Botschaft zum Flughafen zu einem Spießrutenlauf wird…

Regisseur Peter Berg („Battleship“) präsentiert mit „Mile 22“ einen soliden Action-Thriller, der spannende Unterhaltung liefert, sich selber aber sehr ernst nimmt. Dabei macht der Film sehr viel richtig. Es gibt einen prominenten und engagierten Cast, angeführt von Bergs Lieblings-Hauptdarsteller Mark Wahlberg („Deepwater Horizon), eine interessante Geschichte jede Menge Action. Und trotzdem schafft es „Mile 22“ nicht, um als rundum gelungener Film in die Geschichte einzugehen. Doch der Reihe nach. „Mile 22“ ist die vierte Zusammenarbeit von Peter Berg und Mark Wahlberg seit 2013. Wie ein roter Faden zieht sich thematisch durch diese Zusammenarbeit die Auseinandersetzung mit Patriotismus und Heldentum in einer moralisch-ambivalenten Zeit. So auch in diesem Film, der untypisch für die Zusammenarbeit zwischen Berg und Wahlberg, nicht auf einer wahren Begebenheit beruht.


© Universum Film GmbH

Und hier liegt eine Schwierigkeit von „Mile 22“. Peter Berg zelebriert unkritisch und unreflektiert jene US-Allmachtsphantasien, die von einer US-Weltpolizei träumen, die sich nicht um solch Kleinigkeiten wie Gesetze und die Souveränität von fremden Ländern kümmert. Da wird mal kräftig aufgeräumt und für Ordnung gesorgt und sich nicht weiter um „Kollateralschäden“ gekümmert. Schließlich wähnt man sich ja auf der richtigen Seite der Geschichte. Politiker und Gesetze wirken da nur hemmend und schädlich. So anstrengend diese Sichtweise auch ist, sie ist ein sehr schönes Stimmungsbild eines Landes mit einem Präsidenten Trump. Unnötig zu erwähnen, dass es auch in diesem Fall die „bösen Russen“ sind, die auf der dunklen Seite agieren. Erst zum Ende hin wird der Film reflektierter und deutet Risse in diesem totalitären Weltbild an. Dabei hat der Film einiges an spannender Handlung zu bieten.

Im Stil von „16 Blocks“ geht es darum, eine gefährdete Person sicher und lebend aus einer fremden und unbekannten Stadt zu bringen, wobei an jeder Ecke Gefahr und Verrat lauert. Da hätte es diesen ideologischen Überbau mit einer im Schatten agierenden Spezialeinheit gar nicht gebraucht, um einen spannenden Action-Thriller zu erschaffen. Dann wären dem Zuschauer auch jene Szenen erspart geblieben, in denen James Silva (Mark Wahlberg) in seinem Büro sitzt und unausgegorene Dinge erzählt, die seine angebliche Hochbegabung untermauern sollen, sich im Endeffekt aber nur auf Stammtischniveau bewegen.


© Universum Film GmbH

Das der gute Mann es viel besser kann, konnte man eindrucksvoll in „The Departed“ studieren. Aber Peter Berg ist eben nicht Martin Scorsese. Die Actionszenen in „Mile 22“ sind schön in Szene gesetzt, mitunter aber sehr brutal. Etwa wenn Iko Uwais („The Raid“, „The Raid 2“) in einem Krankenzimmer zwei Killer ausschaltet. Diese Szene wird dem Zuschauer noch lange nach dem Abspann in grausiger Erinnerung bleiben. Weiterhin gibt es ein Wiedersehen mit Lauren Cohan („The Walking Dead“) und John Malkovich („R.E.D.), die eine solide Arbeit abliefern.

Was „Mile 22“ wirklich interessant macht, ist der Schluss des Films. Die letzten 15 Minuten haben es in sich und rechtfertigen eine Fortsetzung, die schon vor dem Kinostart beschlossene Sache war. Kommt der Film zunächst als plumpe US-Patriotismus-Ballerei rüber, bricht in genau diesen 15 Minuten diese Stimmung zusammen. Nichts ist wo wie es scheint – jede Aktion hat eine Reaktion zur Folge. Das muss der Titelheld schmerzlich erfahren und seine eigene Rolle kritisch hinterfragen. Das führt zu einem Ende, das mutwillig mit Heldenmythen spielt und sie zerstört. Deswegen ist „Mile 22“ sehenswert, auch wenn der Film nicht das Zeug zum Filmklassiker hat.


USA 2018 | Universum Film GmbH | : 25. Januar 2019 (FSK 16)
Regie: Peter Berg | Darsteller: Mark Wahlberg, John Malkovich, Lauren Cohan, Iko Uwais, Ronda Rousey


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