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Startseite > Film > Kino | 26.06.2019

DVD & BLU-RAY
PIERCING

Der junge Familienvater Reed wird urplötzlich von dem Trieb gepackt, einen Menschen töten zu müssen. Zwar kann Reed sich gerade noch davon abhalten, sein eigenes Baby umzubringen, aber seine Mordlust bleibt ungestillt. Und so plant er ein sorgfältiges Komplott.

von Richard-Heinrich Tarenz


© Busch Media Group

Selbst wenn Reed (Christopher Abbott) sein eigenes, neugeborenes Baby in den Händen hält, schwillt in ihm das unstillbare Verlangen an, einfach zuzustechen! Um diesen Drang endlich loszuwerden, schmiedet er den Plan, eine unbekannte Frau zu ermorden. Dazu will er einen anstehenden Businesstrip nach New York nutzen. Reed verabschiedet sich also von Ehefrau und Kind, macht sich auf die Reise und plant minutiös alles durch. In seinem Hotelzimmer angekommen probiert er sogar verschiedene Mengen Chloroform an sich selbst aus, um so haargenau bestimmen zu können, wie lange sein Opfer betäubt sein wird. Doch als dann das das von ihm bestellte Call Girl Jackie (Mia Wasikowski), das er mit einem Eispickel ermorden will, auf der Bildfläche erscheint, läuft alles aus dem Ruder – die junge Frau, die sich erst mal eine Weile im Badezimmer einsperrt, ist nämlich mindestens genauso abgefuckt wie ihr potenzieller Killer. Und so beginnt ein brutales Katz-und-Maus-Spiel…


© Busch Media Group

Der Thriller „Piercing“, der nun auf DVD und Blu-ray erscheint, basiert auf dem gleichnamigen Roman von Ryu Murakami aus dem Jahre 1994. Bei dem Namen Murakami denken Filmliebhaber direkt an „Audition“ von Takashi Miike, der vor 20 Jahren vielen Menschen schlaflose Nächte bereitet hat und ebenfalls auf einer literarischen Vorlage von Ryu Murakami beruht. „Audition“ ist ein blutiger Tripp in die Abgründe der menschlichen Seele mit einer geisteskranken Serienkillerin, die man so noch nie auf der Kinoleinwand gesehen hat. Mit Nicolas Pesce hatte sich ein würdiger Regisseur gefunden, um „Piercing“ als Spielfilm zu inszenieren. Sein „The Eyes Of My Mother“ lässt in Sachen „Abgründe“ keine Fragen offen. „Piercing“ ist ein dichtes Kammerspiel, das sich zu einem blutigen Katz-und-Maus-Spiel entwickelt. Wer hat hier die Kontrolle, wer weiß wieviel, wer will was?

All diese Fragen bleiben für den Zuschauer offen und entwickeln sich im Laufe der Handlung. Jeder Twist ist eine weitere Eskalationsstufe und entführt den Zuschauer eine Stufe weiter in das Kabinett der menschlichen Dunkelheit, in das Herz der Finsternis. Inszenatorisch bedient sich Pesce immer wieder Spiltscreen-Szenen, die den surrealen Gehalt der Handlung geschickt unterstützen und steigern. Wirklich spannend ist das alles jedoch nicht wirklich. Dafür ist die gesamte Handlung zu surreal. In der Romanvorlage, an die sich Pesce stark orientiert, geht es nur am Rande um einen verrückten Serienmörder, sondern um die sexuellen Wünsche und (Alb-)Träume der Protagonisten. Das ist verwirrend, abstoßend und gelegentlich auch lustig. Das schauspielerische Highlight ist Mia Wasikowska („Crimson Peak“), die ihrer Figur eine ganz eigene Note hinzufügt und sie befreit von genretypischen Klischees.


USA 2017 | Busch Media Group | : 28. Juni 2019 (FSK 18)
R: Nicolas Pesce | D: Mia Wasikowska, Christopher Abbott, Laia Costa


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