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Startseite > Film > DVD & Blu-ray | 09.03.2020

DVD & BLU-RAY
Porträt einer jungen Frau in Flammen

Ein ungewöhnlicher Auftrag führt die Pariser Malerin Marianne (Noémie Merlant) im Jahr 1770 auf eine einsame Insel an der Küste der Bretagne: Sie soll heimlich ein Gemälde von Héloïse (Adèle Haenel) anfertigen, die gerade eine Klosterschule für junge adelige Frauen verlassen hat und bald verheiratet werden soll.

von Richard-Heinrich Tarenz


© AlamodeFilm

Auf einer abgelegenen Insel in der Bretagne wird Ende des 18. Jahrhunderts die Pariser Malerin Marianne (Noémie Marchant) von einer verwitweten Gräfin (Valeria Golino) beauftragt, das Hochzeitsporträt ihrer Tochter zu zeichnen. Das klingt einfacher, als es ist, denn die künftige Braut und ehemalige Klosterschülerin Héloïse (Adèle Haenel) rebelliert gegen ihre Mutter und will aus Protest gegen die arrangierte Ehe nicht Modell stehen. Doch das Porträt ist für die Familie sehr wichtig, denn nur so kann die Eheschließung mit einem ihr unbekannten Mann aus Mailand offiziell bekannt gemacht werden. So bleibt Marianne nichts anderes übrig, als Héloïse während ihrer Spaziergänge an der Meeresküste genau zu beobachten und sie später aus dem Gedächtnis heraus zu zeichnen. Je länger die beiden Frauen Zeit miteinander verbringen, je tiefer die beiden sich dabei in die Augen sehen, desto näher kommen sie sich...

„Porträt einer jungen Frau in Flammen“ von Regisseurin Céline Sciamma („Girlhood“) ist ein vielschichtiger Film, der vordergründig im Gewand eines Historienfilms daherkommt. Der Film wurde völlig verdient bei den Filmfestspielen in Cannes mit dem Preis für das Beste Drehbuch ausgezeichnet. Die Handlung des Films, der sich mit den gesellschaftlichen Restriktionen des 18. Jahrhunderts beschäftigt, ist zugleich sehr modern und beschäftigt sich doppeldeutig mit dem weiblichen Blick. Es ist der Blick der Malerin auf das Model und es ist der Blick der Liebenden auf das Objekt der Begierde. Und auf der Metaebene tangiert der Film die Frage, ob es so etwas wie einen weiblichen Blick gibt, wenn Frauen Filme inszenieren.


© AlamodeFilm

Der Film thematisiert der Rolle der Frau vor 250 Jahren, doch hat sich seitdem wirklich viel geändert in unserer Gesellschaft? Der Blick auf unseren Alltag, früher beeinflusst von der Malerei, in der heutigen Zeit beeinflusst von Film und Fernsehen, ist stark geprägt durch eine männliche Sichtweise. Frauen stehen häufig im Mittelpunkt der Betrachtung, schöne Frauen, wobei sich es dabei um eine männliche Sichtweise von weiblicher Schönheit handelt. Die Regisseurin präsentiert in diesem Film eine ganz andere Sicht auf den weiblichen Körper. Die Frauen sind keine schönen und passiven Objekte der Handlung, sondern zu jedem Zeitpunkt handelnde Subjekte. Wenn der Film erotische Bilder zeigt, sind diese niemals voyeuristisch, sondern zeigen zwei starke und selbstbewusste Frauen.

Das macht diesen Film zu einem feministischen Film, der zu keinem Zeitpunkt mit erhobenem ideologischem Zeigefinger daherkommt, sondern sehr elegant und intelligent diese Themen verhandelt. Doch trotz aller relevanten Themen auf der Metaebene, ist „Porträt einer jungen Frau in Flammen“ in erster Linie ein wundervoller und zu Herzen gehender Liebesfilm. Hier treffen eine intelligente Handlung auf grandiose Bilder und zwei Darstellerinnen, die eine faszinierende schauspielerische Leistung abliefern, allen voran Adèle Haenel.


Frankreich 2019 | Alamode Film | : 06. März 2020 (FSK 12)
R: Celine Sciamma | D: Valeria Golino, Adele Haenel, Noemie Merlant, Luana Bajrami


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