Sommer
1984: Vier Freunde schlagen die Zeit zwischen Baumhaus, Bowlingbahn
und BMX-Fahrten tot - bis ein Serienkiller seinen dunklen Schatten auf
die sonst so ideale Vorstadtidylle wirft. Summer of 84 ist der neue
Streich des Filmemacher-Kollektivs RKSS und eine liebevoll düstere
Hommage an Kultfilme der 80er Jahre.
Sommer
1984: Davey (Graham Verchere), Woody (Caleb Emery), Eats (Judah
Lewis) und Curtis (Cory Gruter-Andrew) sind die besten Freunde.
Die Vier verbringen die Ferien gemeinsam und schlagen die Zeit in
ihrem Baumhaus, an der örtlichen Bowlingbahn oder mit BMX-Fahren
tot. Doch die makellose Vorstadtidylle beginnt zu zerfallen als
plötzlich ein Serienkiller auftaucht, der in der Nachbarschaft
sein Unwesen treibt und die Bewohner mit einer Reihe von Morden
in Aufruhr versetzt. Die vier Jungs haben schnell einen Verdächtigen
gefunden: Den alleinstehenden Polizisten Wayne Mackey (Rich Sommer).
Kurzerhand beschließen sie, auf eigene Faust gegen ihn zu
ermitteln und den Schlächter von Cape May zur Strecke zu bringen.
Ein gefährliches Spiel um Leben und Tod nimmt seinen Lauf...
„Summer
of 84“ geht auf das Konto des kanadischen Regie-Trios François
Simard, Anouk Whissell und Yoann-Karl Whissell und ist gelungene
und sehr unterhaltsame cineastische Hommage an die 1980er Jahre.
Angefangen beim Look über den typischen Synthie-Soundtrack
bis zu der holzschnittartigen Handlung sind alle klassischen Genreversatzstücke
aus dieser Zeit erhalten und meisterhaft wiederbelebt und in Szene
gesetzt. In Sachen Genre ist „Summer of 84“ ein Horror-Thriller
mit den üblichen witzigen Elementen. Allerdings sind die Horror-Elemente
in diesem Film nicht sehr zahlreich zu finden. Vielmehr geht es
in erster Linie um die Protagonisten und deren Abenteuern.
Inhaltlich
erinnert der Film ein wenig an die Erfolgsserie „Stranger
Things“, deren zweite Staffel erst neuerlich die Fans verzückte,
ohne allerdings das Niveau dieser Serie erreichen zu können.
Dafür ist die Handlung zu überschaubar und vorhersehbar.
Lediglich das Ende wartet mit so einigen Überraschungen auf
und führt dazu, dass der Film in der Summe sehenswert ist.
Aber es gibt eine zweite und viel wichtigere Kategorie, wenn es
um die Bewertung von „Summer of 84“ geht. Der Film ist
von Fans für Fans gemacht. Die Atmosphäre der 1980er Jahre
ist sehr schön und naturgetreu eingefangen. Besonders in den
Details wird das sichtbar. Hier haben sich die Macher sehr viel
Zeit genommen und sind mit viel Herzblut an die Sache gegangen.
Erwähnt werden soll an dieser Stelle eine Szene, wo es um einen
„Polybius“-Spielautomaten geht. Über dieses legendäre
Videospiel und seine „Urband Legends“ könnte man
viele Seiten schreiben. Auf jeden Fall ist das ein wirklich toller
und lustiger Gag!
USA, Kanada
2017 | Pandastorm Pictures | VÖ : 26.10.2018
(FSK 16)
Regie: François Simard, Anouk Whissell, Yoann-Karl
Whissell D: Graham Verchere, Judah Lewis, Caleb Emery,
Cory Grüter-Andrew, Tiera Skovbye
Als
Bonusmaterial gibt es einen Audiokommentar, Trailer, Outtakes und
den Kurzfilm „Demonitron: The 6th Dimension“, der sehr
viel Spaß macht. Ein ganz großes Lob geht an die spezielle
„Retro-Edition“. Diese besteht aus einer auf alt getrimmte
VHS-Papphülle, in der sich ein geheimnisvolles Kästchen
im Look der früheren Videokassetten befindet. Öffnet man
dieses Kästchen, findet man darin den Film auf DVD und Blu-ray,
ein Poster, einen Button, ein umfangreiches Booklet, Bilderkarten
sowie den Soundtrack auf CD. Da kann man nicht meckern. Der Kauf
von „Summer of 84“ lohnt sich alleine schon wegen dieser
tollen „Retro-Edition“.