Als
die Auftragskiller Vince und Alfred eines Nachts in einem Bahnhofs-Diner
auf Annie treffen, verdreht die Kellnerin Alfred sofort den Kopf. Die
beiden können schließlich nicht ahnen, dass die Frau mit
dem auffälligen Make-Up mehr mit ihrem Job zu tun hat, als sie
ahnen.
Zwei
Auftragskiller (Dexter Fletcher und Max Irons) machen sich sofort
an die Arbeit, als sie einen mörderischen Auftrag mit Aussicht
auf ein besonders fettes Gehalt erhalten. Während ihrer blutigen
Mission treffen sie nachts in einem Diner auf die energiegeladene
Kellnerin Annie (Margot Robbie), die tiefer in die ganze Sache verwickelt
ist, als ihnen auf Anhieb klar wird. Aber auch mit dem suizidgefährdeten
Gast Bill (Simon Pegg) treibt Annie an einem späteren Abend
ein perfides Spiel und was hat der merkwürdige Hausmeister
Clinton (Mike Myers) mit der ganzen Sache zu tun, der Annies manipulative
Aktionen stets genüsslich beobachtet?
„Terminal“
von Regisseur Vaughn Stein ist ein düsterer Neo-Noir-Thriller,
der den Zuschauer auf einer verstörende Art und Weise bestens
unterhält und in seinen Bann zieht. In mitten des Geschehens
agiert Margot Robbie („Suicide Squad“, „I, Tonya“)
faszinierend wie überragend. Warum dieser tolle Film nicht
im Kino gelaufen ist, und stattdessen jetzt seine Premiere auf DVD,
Blu-ray und Video on Demand feiert, mögen nur die Götter
des cineastischen Olymps wissen. Denn verdient hätte er es
allemal. Es sind genau diese Momente, wenn man mit wenigen Erwartungen
an einen Film herangeht und dafür mit einem tollen Film belohnt
wird. In seinem Spielfilmdebüt präsentiert Vaughn Stein
eine kompromisslose Handlung bis zum Abspann. Der Zuschauer wird
in eine pervertierte Version von „Alice im Wunderland“
hineingesogen mit einer Hauptfigur, die sich als brutaler Racheengel
entpuppt und ihren Weg zurück in das Licht erkämpft.
Das
Repertoire an schrägen Figuren und verrückten Wendungen
nimmt scheinbar kein Ende in „Terminal“. Und wem das
nicht reicht, der findet in diesem Film auch eine glaubwürdige
Metaebene zum Thema Emanzipation. Margot Robbie kann in diesem inhaltlichen
Umfeld ihr gesamtes schauspielerisches Können präsentieren.
Die australische Schauspielerin spielt ihre gesamten männlichen
Kollegen locker an die Wand. Sie lotet die Grenzen ihrer Figur geschickt
aus und übersteigert gelegentlich absichtlich ihre Figur. Das
Finale von „Terminal“ ist großartig und sorgt
für jede Menge Aha-Effekte. Hier verlässt der Film alle
bekannten Schemata und driftet ins Absurde und Groteske ab. „Terminal“
kann schauspielerisch und inszenatorisch auf ganzer Linie überzeugen
und ist absolut sehenswert.
USA
2018 | Universum Film GmbH | VÖ: 16.
November 2018 (FSK 16)
Regie: Vaughn Stein | D: Margot
Robbie, Simon Pegg, Mike Myers