Die
renommierte Bildhauerin Tokiko lebt zusammen mit ihrer besten Schülerin
Haruka. Die beiden Frauen verbindet nicht nur eine berufliche, sondern
auch eine sexuelle Beziehung. Haruka empfindet leidenschaftliche Zuneigung
und Verehrung für ihre Mentorin.
Der
junge Day (Theeradej Wongpuapan) dreht mit einer Filmcrew in einem
stillgelegten Schwimmbad einen Werbespot. Nach Abschluss der Dreharbeiten
will er sich noch etwas entspannen und schläft auf einer Luftmatratze
im Pool ein. Als er erwacht, ist der Schreck groß: Das Wasser
ist abgelaufen und Day ist am Fuße des sechs Meter tiefen
Beckens gefangen. Die Crew des Filmdrehs ist längst weg. Und
auch seine Freundin Koi (Ratnamon Ratchiratham), die ebenfalls das
kühle Nass genießen wollte, landet durch einen Unfall
im Becken. Als Day um Hilfe ruft, wird ein Krokodil von einer nahegelegenen
Farm auf ihn aufmerksam - und wittert leichte Beute. Zwischen den
glatten Wänden des Schwimmbads entwickelt sich bald ein Kampf
auf Leben und Tod…
„Whity
Lily“ von Regisseur Hideo Nakata („Ghost Theater“)
ist ein gelungenes Erotik-Drama. Der Regisseur, bislang eher bekannt
für die Horrorfilmreihe „The Ring“, beweist damit
seine inszenatorische Vielseitigkeit. Wer den Film auf das Label
„Softporno“ reduziert, hat wenig verstanden, warum es
dem Regisseur ging. Der Film begleitet den Zuschauer in das Reich
der menschlichen Abgründe. Gezeigt werden Menschen, getrieben
von Begierden, Träumen und Zielen, die immer mehr in den Abgrund
abgleiten. Scheinbar aneinander gekettet, nimmt das Unglück
seinen Lauf. In Sachen Genre kann man den Film in den Bereich des
„Pinku eiga“ angesiedelt. Jener Mischung aus Erotik-
und Kunstfilm.
Hideo
Nakata hat bei seiner Version dieses Genres die klassischen Genreregeln
eingehalten: Der Film darf nicht länger als 80 Minuten dauern
und alle 10 Minuten soll eine Sexszene drin sein. Die Darstellerinnen
und Darsteller sind in erster Linie in Japan aus dem Fernsehen bekannt
und hierzulande eher unbekannt. Sie liefern eine ordentliche Leistung
ab und können durchaus überzeugen. Die Emotionen, an denen
es nicht mangelt in „White Lily“, werden sehr gut abgebildet
und transportiert. Inszenatorisch bewegt sich der Film im Bereich
des Kammerspiels. Es herrscht eine atmosphärische Dichte zwischen
den drei Personen der Handlung. „White Lily“ ist der
interessante Versuch ein Genre neu zu beleben und weiterzuentwickeln.
Japan
2016 | Busch Media Group | VÖ: 24.
Januar 2020 (FSK 18) R: Hideo Nakata | D: Rin
Asuka, Kaori Yamaguchi, Shoma Machii