FILM

Startseite > Film > DVD & Blu-ray | 19.02.2020

DVD & BLU-RAY
White Lily

Die renommierte Bildhauerin Tokiko lebt zusammen mit ihrer besten Schülerin Haruka. Die beiden Frauen verbindet nicht nur eine berufliche, sondern auch eine sexuelle Beziehung. Haruka empfindet leidenschaftliche Zuneigung und Verehrung für ihre Mentorin.

von Richard-Heinrich Tarenz


© Busch Media Group

Der junge Day (Theeradej Wongpuapan) dreht mit einer Filmcrew in einem stillgelegten Schwimmbad einen Werbespot. Nach Abschluss der Dreharbeiten will er sich noch etwas entspannen und schläft auf einer Luftmatratze im Pool ein. Als er erwacht, ist der Schreck groß: Das Wasser ist abgelaufen und Day ist am Fuße des sechs Meter tiefen Beckens gefangen. Die Crew des Filmdrehs ist längst weg. Und auch seine Freundin Koi (Ratnamon Ratchiratham), die ebenfalls das kühle Nass genießen wollte, landet durch einen Unfall im Becken. Als Day um Hilfe ruft, wird ein Krokodil von einer nahegelegenen Farm auf ihn aufmerksam - und wittert leichte Beute. Zwischen den glatten Wänden des Schwimmbads entwickelt sich bald ein Kampf auf Leben und Tod…


© Busch Media Group

„Whity Lily“ von Regisseur Hideo Nakata („Ghost Theater“) ist ein gelungenes Erotik-Drama. Der Regisseur, bislang eher bekannt für die Horrorfilmreihe „The Ring“, beweist damit seine inszenatorische Vielseitigkeit. Wer den Film auf das Label „Softporno“ reduziert, hat wenig verstanden, warum es dem Regisseur ging. Der Film begleitet den Zuschauer in das Reich der menschlichen Abgründe. Gezeigt werden Menschen, getrieben von Begierden, Träumen und Zielen, die immer mehr in den Abgrund abgleiten. Scheinbar aneinander gekettet, nimmt das Unglück seinen Lauf. In Sachen Genre kann man den Film in den Bereich des „Pinku eiga“ angesiedelt. Jener Mischung aus Erotik- und Kunstfilm.

Hideo Nakata hat bei seiner Version dieses Genres die klassischen Genreregeln eingehalten: Der Film darf nicht länger als 80 Minuten dauern und alle 10 Minuten soll eine Sexszene drin sein. Die Darstellerinnen und Darsteller sind in erster Linie in Japan aus dem Fernsehen bekannt und hierzulande eher unbekannt. Sie liefern eine ordentliche Leistung ab und können durchaus überzeugen. Die Emotionen, an denen es nicht mangelt in „White Lily“, werden sehr gut abgebildet und transportiert. Inszenatorisch bewegt sich der Film im Bereich des Kammerspiels. Es herrscht eine atmosphärische Dichte zwischen den drei Personen der Handlung. „White Lily“ ist der interessante Versuch ein Genre neu zu beleben und weiterzuentwickeln.


Japan 2016 | Busch Media Group | : 24. Januar 2020 (FSK 18)
R: Hideo Nakata | D: Rin Asuka, Kaori Yamaguchi, Shoma Machii


 
 

AGB | IMPRESSUM