Als
Alita ohne jede Erinnerung daran, wer sie ist, in einer fremden Welt
der Zukunft erwacht, wird sie von Ido aufgenommen. Der mitfühlende
Arzt erkennt, dass sich hinter der leeren Cyborg-Hülle das Herz
und die Seele einer jungen Frau mit einer außergewöhnlichen
Vergangenheit verbergen.
Der
Arzt Dr. Dyson Ido (Christoph Waltz) lebt in der fernen Zukunft
in der düsteren und brutalen Stadt Iron City. Eines Tages findet
er den Kopf eines weiblichen Cyborgs und baut ihr einen neuen Körper.
Das Robotermädchen hat keinerlei Erinnerung an ihr bisheriges
Leben und Ido setzt alles daran, sie vor ihrer außergewöhnlichen
Vergangenheit zu beschützen, während er Alita (Rosa Salazar)
– wie er sie nennt – wie seine Tochter aufzieht. Ihr
Freund Hugo (Keean Johnson) hingegen setzt alles daran, dass sich
die Androidin wieder an ihre Vergangenheit erinnert und die Herrscher
von Iron City machen bald Jagd auf Alita. Denn sie verfügt
über einzigartige Kampffähigkeiten, die sich die Obrigkeit
zunutze machen will. Gleichzeitig könnten Alitas Fähigkeiten
jedoch auch der Schlüssel sein, um Iron City und Alitas Freunde
und Familie zu retten…
Die Entstehung von „Alita: Battle Angel“
bietet reichlich Stoff für einen eigenen Film. Schließlich
hat mehr als 20 Jahre gedauert, bis der Film, der auf einem japanischen
Cyberpunk-Comic basiert, in die Kinos kam. Treibende Figur hinter
diesem Projekt ist James Cameron („Terminator“, „Titanic“),
der das Projekt niemals aus den Augen verlor. Regie in „Alita:
Battle Angel“ führt jedoch nicht James Cameron, sondern
Robert Rodriguez. Der Grund dafür sind vier „Avatar“-Sequels,
an denen der James Cameron derzeit arbeitet. Der Umstand, dass Robert
Rodriguez („Desperado“, „From Dusk Till Dawn“)
in diesem Film Regie führt, hat sich als Glücksfall erwiesen.
Er versteht es meisterhaft trotz der PG 13 - Vorgabe, in Deutschland
FSK 12, eine actionlastige Grundstimmung zu erzeugen, wo es durchaus
zur Sache geht.
Die
Spezialeffekte sind bahnbrechend und die Animation der Titelfigur
grandios, was bei einem geschätzten Budget von 150 –
200 Millionen Dollar zu erwarten war. Aber trotz dieser gewaltigen
Materialschlacht in Sachen Spezialeffekte und Animation ist „Alita:
Battle Angel“ im Kern ein zutiefst anrührender und klassischer
Film. Es geht um Liebe und die Werte, die einen Menschen erst ausmachen.
Der Zuschauer erlebt eine dystopische Welt durch die Augen von Alita.
In ihrem Empfinden ist sie ein Teenager mit all den damit verbundenen
Problemen und Fragestellungen. Da verwundert es nicht, dass es in
diesem Film gelegentlich auch mal etwas kitschig wird. Etwa, wenn
sie ihren ersten Kuss bekommt. Das ist jedoch stets im Rahmen und
kontrastiert gut zu den zahlreichen Action- und Gewaltszenen. Schließlich
ist Alita ein Killer-Cyborg.
„Alita:
Battle Angel“ punktet mit einer rundweg gelungenen und prominenten
Besetzung. Christoph Waltz („Django Unchained“) spielt
gewohnt souverän den genialen Wissenschaftler, Auf der anderen
Seite glänzen Mahershala Ali („Moonlight“) und
Jennifer Connelly („Requiem For A Dream“) als düstere
und vielschichtige Gegenspieler. In Sachen Optik konnte sich James
Cameron als Produzent mit der gleichen Technik austoben, die einst
für “Avatar” entwickelt wurde. Der Film ist zu
großen Teilen am Computer entstanden, was man ihm nicht immer
ansieht. Seine Stärke zieht der Film aus jenen Momenten, wo
es ruhiger und emotionaler zugeht. Alita ist als Figur umwerfend.
Schon nach kurzer Zeit vergisst der Zuschauer, dass es sich hier
jede Menge Computertechnik im Spiel ist. Die großen Augen
von Alita, die im Vorfeld für viele Diskussionen sorgte, lassen
genau jene Emotionen entstehen, die den Film zu einem Stück
cineastischer Magie werden lassen.
USA
| Fox Deutschland | Start: 14. Februar
2019 Regie: Robert Rodriguez| Darsteller:
Rosa Salazar, Christoph Waltz, Jennifer Connelly