FILM

Startseite > Film > Kino | 13.02.2019

KINO
Alita: Battle Angel

Als Alita ohne jede Erinnerung daran, wer sie ist, in einer fremden Welt der Zukunft erwacht, wird sie von Ido aufgenommen. Der mitfühlende Arzt erkennt, dass sich hinter der leeren Cyborg-Hülle das Herz und die Seele einer jungen Frau mit einer außergewöhnlichen Vergangenheit verbergen.

von Richard-Heinrich Tarenz


© 2019 Twentieth Century Fox

Der Arzt Dr. Dyson Ido (Christoph Waltz) lebt in der fernen Zukunft in der düsteren und brutalen Stadt Iron City. Eines Tages findet er den Kopf eines weiblichen Cyborgs und baut ihr einen neuen Körper. Das Robotermädchen hat keinerlei Erinnerung an ihr bisheriges Leben und Ido setzt alles daran, sie vor ihrer außergewöhnlichen Vergangenheit zu beschützen, während er Alita (Rosa Salazar) – wie er sie nennt – wie seine Tochter aufzieht. Ihr Freund Hugo (Keean Johnson) hingegen setzt alles daran, dass sich die Androidin wieder an ihre Vergangenheit erinnert und die Herrscher von Iron City machen bald Jagd auf Alita. Denn sie verfügt über einzigartige Kampffähigkeiten, die sich die Obrigkeit zunutze machen will. Gleichzeitig könnten Alitas Fähigkeiten jedoch auch der Schlüssel sein, um Iron City und Alitas Freunde und Familie zu retten…

Die Entstehung von „Alita: Battle Angel“ bietet reichlich Stoff für einen eigenen Film. Schließlich hat mehr als 20 Jahre gedauert, bis der Film, der auf einem japanischen Cyberpunk-Comic basiert, in die Kinos kam. Treibende Figur hinter diesem Projekt ist James Cameron („Terminator“, „Titanic“), der das Projekt niemals aus den Augen verlor. Regie in „Alita: Battle Angel“ führt jedoch nicht James Cameron, sondern Robert Rodriguez. Der Grund dafür sind vier „Avatar“-Sequels, an denen der James Cameron derzeit arbeitet. Der Umstand, dass Robert Rodriguez („Desperado“, „From Dusk Till Dawn“) in diesem Film Regie führt, hat sich als Glücksfall erwiesen. Er versteht es meisterhaft trotz der PG 13 - Vorgabe, in Deutschland FSK 12, eine actionlastige Grundstimmung zu erzeugen, wo es durchaus zur Sache geht.


© 2019 Twentieth Century Fox

Die Spezialeffekte sind bahnbrechend und die Animation der Titelfigur grandios, was bei einem geschätzten Budget von 150 – 200 Millionen Dollar zu erwarten war. Aber trotz dieser gewaltigen Materialschlacht in Sachen Spezialeffekte und Animation ist „Alita: Battle Angel“ im Kern ein zutiefst anrührender und klassischer Film. Es geht um Liebe und die Werte, die einen Menschen erst ausmachen. Der Zuschauer erlebt eine dystopische Welt durch die Augen von Alita. In ihrem Empfinden ist sie ein Teenager mit all den damit verbundenen Problemen und Fragestellungen. Da verwundert es nicht, dass es in diesem Film gelegentlich auch mal etwas kitschig wird. Etwa, wenn sie ihren ersten Kuss bekommt. Das ist jedoch stets im Rahmen und kontrastiert gut zu den zahlreichen Action- und Gewaltszenen. Schließlich ist Alita ein Killer-Cyborg.

„Alita: Battle Angel“ punktet mit einer rundweg gelungenen und prominenten Besetzung. Christoph Waltz („Django Unchained“) spielt gewohnt souverän den genialen Wissenschaftler, Auf der anderen Seite glänzen Mahershala Ali („Moonlight“) und Jennifer Connelly („Requiem For A Dream“) als düstere und vielschichtige Gegenspieler. In Sachen Optik konnte sich James Cameron als Produzent mit der gleichen Technik austoben, die einst für “Avatar” entwickelt wurde. Der Film ist zu großen Teilen am Computer entstanden, was man ihm nicht immer ansieht. Seine Stärke zieht der Film aus jenen Momenten, wo es ruhiger und emotionaler zugeht. Alita ist als Figur umwerfend. Schon nach kurzer Zeit vergisst der Zuschauer, dass es sich hier jede Menge Computertechnik im Spiel ist. Die großen Augen von Alita, die im Vorfeld für viele Diskussionen sorgte, lassen genau jene Emotionen entstehen, die den Film zu einem Stück cineastischer Magie werden lassen.


USA | Fox Deutschland | Start: 14. Februar 2019
Regie: Robert Rodriguez| Darsteller: Rosa Salazar, Christoph Waltz, Jennifer Connelly


 

AGB | IMPRESSUM