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Startseite > Film > Kino | 25.06.2018

KINO
Allein unter Schwestern

Der 12-jährige Kos führt mit seiner Familie ein recht glückliches Leben am Meer, doch dann müssen er und seine Schwestern Libbie, Briek und Pel eines Tages plötzlich die Leitung des Familienhotels übernehmen – ihre Mutter ist nämlich schon vor einiger Zeit gestorben und ihr Vater musste dringend ins Krankenhaus.

von Steffie Sallieri


© drei-freunde Filmverleih

Als sein Vater mit einem Herzinfarkt ins Krankenhaus muss, übernimmt der 12-jährige Teenager Kos als sein Stellvertreter kurzerhand die Leitung des finanziell angeschlagenen Familienhotels. Dabei hat sich ausgerechnet jetzt ein Scout von Ajax Amsterdam zur Talentsichtung beim Fußballtraining angemeldet! Doch auf seine drei Schwestern kann Kos sich nicht verlassen: Libbie muss für die Uni pauken, Briek ist rebellisch gegen jeden und alles und Pel einfach noch zu klein, um sinnvoll zu helfen. Außerdem vermisst sie ihre verstorbene Mutter. Zu allem Überfluss schmeißt der Hotelkoch das Handtuch und ein fieser Geldgläubiger droht, alles im Hotel zu pfänden, was nicht niet- und nagelfest ist. Das Chaos ist perfekt!

Einzig seine Schulfreundin Isabel, in die er heimlich verliebt ist, steht ihm zur Seite: Ein Miss-Beach-Contest ist geplant und die Gewinnerin erhält 5.000 Euro. Das wäre die Lösung ihrer finanziellen Probleme! Die Geschwister raufen sich zusammen und entscheiden, dass Briek daran teilnehmen soll. Doch als sie sich in der Vorentscheidung den Knöchel verstaucht, hilft nur eine Scharade, um an das Preisgeld zu kommen: Kos muss an ihrer Stelle einspringen. Es ist allerdings leichter gesagt als getan, sich wie ein Mädchen zu benehmen und Kos droht schon bald, vor dem renommierten Juryvorsitzenden aufzufliegen…


© drei-freunde Filmverleih

Coming-of-Age-Geschichten sind ein beliebtes Genre im Kino. In diese Kategorie fällt auch der Film „Alleine unter Schwestern“ von Regisseurin Ineke Houtman. Wenn man einmal von dem nicht wirklich passenden deutschen Titel absieht, der Film heißt im Original „Hotel de grote L“, handelt es sich um einen gelungenen Genrevertreter, der gute Unterhaltung für Jugendliche bietet. Er verbindet ernste Themen mit einer Leichtigkeit, die man in deutschen Filmen leider häufig schmerzhaft vermisst. Themen wie Tod und Krankheit werden bewusst nicht ausgeklammert, sondern realistisch dargestellt und beschrieben. Es ist die Geschichte des 13jährigen Kos, der zusammen mit seinen drei Schwestern die Familie vor dem Ruin retten muss und dabei das Leben kennenlernt und so manch schwierige Herausforderung meistern muss.

Es ist zugleich ein geschicktes jonglieren mit Geschlechterrollen und ihrer Bedeutung in der Gesellschaft. Kos fühlt sich seinem Vater sehr nahe, der auf der Intensivstation liegt und mit dem Tode ringt. Seine drei Schwestern hingegen sind ihm fremd, sie bilden eine geschlossene soziale Gruppe, die für ihn undurchsichtig und unverständlich erscheint. Und doch müssen sich alle zusammenraufen und auch verstehen, um gemeinsam die Zukunft zu meistern. In „Alleine unter Schwestern“ müssen sich die Protagonisten aus ihrer Komfortzone begeben und sich dem Leben stellen. Die Regisseurin geht sehr behutsam mit ihren Figuren um. So hört man Kos aus dem Off, wenn er über seine Gefühle spricht.


 
NL 2017 | drei-freunde Filmverleih
Start : 21. Juni 2018
Regie: Ineke Houtman
D: Julian Ras, Frank Lammers


Das wirkt niemals lächerlich oder voyeuristisch. Vielmehr leidet der Zuschauer mit und versteht sehr gut den Kampf dieses Jungens um seine Rolle in der Gesellschaft und auch im Wechselspiel mit seiner heimlichen Liebe. Im Verlauf des Films wachsen die unterschiedlichen Geschwister zusammen. Dramatik und Komik wechseln sich dabei dem Zielpublikum angemessen ab. Der Film lebt bisweilen von seiner Situationskomik, wenn er beschreibt, wie vier Kinder ihren Alltag meistern. Als schließlich der Vater wieder Teil des Geschehens wird, muss auch er lernen, seine Kinder respektvoller zu behandeln. Auch er wird "erwachsen" und erfährt eine innere Wandung. Nichts ist am Ende so wie es einmal war. Ein Sommer, der alle Beteiligten verändert – zum Guten und zum Schlechten. Dies so entspannt und ohne gesellschaftlichen Zeigefinger inszeniert zu haben macht diesen Film sehenswert und unterhaltsam.


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Teilnahme ab 18 Jahre. Einsendeschluss ist der 20.07.2018. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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