Molly
und Amy haben in der Highschool alles richtig gemacht. Mit Bestnoten
blicken sie nun wohlverdient einer glänzenden Zukunft an Elite-Unis
entgegen und herab auf die Loser ihrer Klasse. Doch am letzten Schultag
stellt Molly voller Entsetzen fest, dass es auch ihre Mitschüler
an die besten Unis geschafft haben – obwohl diese offenbar nur
Party im Kopf hatten.
Amy
(Kaitlyn Dever) und Molly (Beanie Feldstein) sind ziemliche Streber
und richtige akademische Superstars. Molly ist Jahrgangssprecherin
und hat einen Studienplatz in Yale so gut wie sicher, um dort Jura
zu studieren. Bevor Amy an eine Elite-Uni geht, plant sie noch Zeit
für Entwicklungshilfe in Botswana ein. Doch die besten Freundinnen
müssen am Vorabend ihres Highschool-Abschlusses erkennen, dass
sie viel zu viel gelernt und viel zu wenig erlebt haben. Kurzum:
Während die beiden Freundinnen ihre Nase die ganze Schulzeit
über tief in Büchern vergraben und nie Party gemacht haben,
stellen sie kurz vor ihrem Abschluss fest, dass es auch ihre dauerfeiernden
Mitschüler ans College schaffen. Zu allem Überfluss sind
das nicht mittelmäßige Colleges, sondern auch noch Harvard!
In einer einzigen Nacht wollen sie daher alles nachholen, was sie
verpasst haben und einmal so richtig die Sau rauslassen. Doch wie
viel Spaß kann man nur in eine einzige Nacht packen?
„Booksmart“
von Olivia Wilde ist eine unterhaltsame Highschool-Komödie,
die das Genre weiterentwickelt. Der Film versteht es sehr gut, Unterhaltung
und Anspruch zu vereinen und glänzt mit tollen schauspielerischen
Leistungen der beiden Hauptdarstellerinnen, wobei Kaitlyn Dever
(„Short Term 12“) mit einer grandiosen Leistung herausragt.
Zwischen ihr und Beanie Feldstein entwickelt sich eine Dynamik,
die voller Energie ist und den
Zuschauer sehr schnell in ihren Bann zieht und eine emotionale Bindung
mit den Hauptfiguren herstellt. Beanie Feldstein ist die Schwester
von Jonah Hill und legt in „Booksmart“ ihr großes
Talent für physische Comedy in die Waagschale, wohingegen Kaitlyn
Dever für die emotionale Ebene zuständig ist.
Zusammen
bilden die beiden ein großartiges Duo, dass sich auf eine
wilde Partynacht begibt und zugleich die Grundlagen ihrer Freundschaften
hinterfragt und neu justiert. „Booksmart“ ist ein gelungener
Film, weil er viele unterschiedliche Ebene in sich vereint. Der
Film spielt bewusst mit den Gesetzen des Genres. Etwa wenn Molly
zu Beginn des Films Mitschüler verbal abbürstet, weil
diese sie zuvor beleidigt haben. Doch danach wird auch Molly für
ihr arrogantes Verhalten abgestraft. Der Film hinterfragt etablierte
Sichtweisen. So verhalten sich beide Hauptcharaktere politisch korrekt,
sind politisch aktiv und sind dabei sehr selbstgerecht anderen Mitschülern
gegenüber. Dieses Verhalten wird im Verlauf des Films kritisch
hinterfragt. Der Film ist immer für eine Überraschung
gut und ist erfrischend innovativ.