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Startseite > Film > Kino | 07.03.2019

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Captain Marvel

CAPTAIN MARVEL ist der 21. Film im Marvel Cinematic Universe und beschreibt, wie Carol Danvers alias Captain Marvel in den 90er Jahren zu einer der bedeutendsten und wichtigsten Superheldin des Universums aufsteigt – lange vor den Avengers und in einer Zeit, in der die Erde durch den galaktischen Kampf zweier Alienrassen bedroht ist.

von Richard-Heinrich Tarenz


© Marvel Studios 2019

Die von den hochentwickelten Kree zur Soldatin ausgebildete „Vers“ (Brie Larson) stürzt nach einem Kampf im Weltraum auf der Erde ab. Gerade noch hat sie mit der Elite-Einheit Starforce und deren Anführer (Jude Law) für die Sicherheit im All gekämpft, nun ist sie allein auf einem fremden Planeten, der ihr dennoch merkwürdig vertraut vorkommt. Denn sie wird von Visionen und Träumen geplagt, die auf ein früheres Leben auf der Erde hindeuten. Als sie auf den jungen S.H.I.E.L.D.-Agenten Nick Fury (Samuel L. Jackson) trifft, macht sie sich mit diesem daran, das Geheimnis ihrer Herkunft zu entschlüsseln. Sie erfährt, dass ihr bürgerlicher Name Carol Danvers ist und sie ursprünglich von der Erde stammt. Und diese gilt es nun zu verteidigen. Denn: Die Erzfeinde der Kree haben den Planeten infiltriert. Ein Spionage-Trupp der außerirdischen Rasse der Skrulls hat sich unter Führung des skrupellosen Talos (Ben Mendelsohn) dank ihrer Gestaltenwandlerfähigkeiten unbemerkt unter die menschliche Bevölkerung gemischt und es scheint als könne nur Carol die Bedrohung aufhalten...

Superheldenfilme liegen im Trend. Das beweisen die drei Oscars für „Black Panther“ eindrucksvoll. Hat „Black Panther“ mit einem überwiegend schwarzen Cast neue Maßstäbe im Marvel Cinematic Universe (MCU) gesetzt, so kommt nun mit „Captain Marvel“ ein Film in die Kinos, der nicht nur das Kräftegefüge im MCU neu ordnet, sondern auch auf verschiedenen cineastischen und gesellschaftlichen Ebenen revolutionär ist. Der Film des Regieduos Anna Boden und Ryan Fleck („It's kind of a funny Story“) stellt eine popkulturelle Zeitenwende dar. Es ist der wirkliche Superheldinnen-Film, der diesen Namen verdient, nachdem mit „Wonder Woman“ und „Ant-Man and the Wasp“ erste zaghafte Schritte in diese Richtung unternommen wurden. Es wäre jedoch fahrlässig, „Captain Marvel“ nur auf diese eine Ebene zu reduzieren. Der Film ist ein unterhaltsamer und spannender Action-Film, der sich hervorragend in das MCU einfügt und zugleich einer der stärksten Vertreter dieser Reihe darstellt. Mit „Captain Marvel“ stellt Marvel die Weichen für die MCU-Zukunft.


© Marvel Studios 2019

„Captain Marvel“ spielt in weiten Teilen in den Neunzigern, was zu vielen witzigen Momenten führt und für jede Menge nostalgischer Schauwerte sorgt. Die Ausstatter haben diesbezüglich keine Kosten und Mühen gescheut und eine tolle und überzeugende Arbeit abgeliefert. Auf der unterhaltsamen Ebene ist der Film ein gelungenes Buddy-Movie. Die Chemie zwischen Brie Larson („Raum“) und Samuel L. Jackson („Pulp Fiction“) stimmt. Sie sind ein tolles Team und sorgen für jede Menge spaßige Momente, für welche die MCU-Filme bekannt sind, ohne jedoch den gebotenen Ernst außer Acht zu lassen. Ebenso perfekt fügt sich Goose in das Team rund um Captain Marvel ein. Die scheinbar süße und flauschige Katze sorgt im Laufe des Filmes für so manche Überraschung und hat das Potential zum ganz großen Publikumsliebling im MCU.

An Nick Fury, gespielt von Samuel L. Jackson, kann man sehr schön beobachten, dass die im Vorfeld viel diskutierte „Verjüngungstechnologie“ von Marvel als nahezu ausgereift betrachtet werden kann. Sowohl die verjüngte Version von Samuel L. Jackson, als auch der jüngere Clark Gregg wirkt absolut überzeugend. Schon nach kurzer Zeit sind die verjüngten Versionen im Kopf akzeptiert und wirken absolut natürlich und echt. In dieser Hinsicht eröffnen sich für die Zukunft enorme Möglichkeiten. In erzählerischer Hinsicht bricht „Captain Marvel“ mit herkömmlichen Mustern in Sachen Origin Story. Der Zuschauer begibt sich gemeinsam mit der Titelheldin auf die Suche nach ihrer Identität. Das ist eine spannende und gelungene Abwechslung vom üblichen Muster, das sehr schnell langweilen und ermüden kann. Nicht so in diesem Fall. Die Suche von „Vers“ nach ihrer Identität ist geheimnisvoll, spannend und fesselt den Zuschauer.


© Marvel Studios 2019

Mit „Avengers 4: Endgame“ endet nicht nur Phase 3 des MCU, sondern es endet auch eine Ära. In der dann anbrechenden Zukunft des MCU spielt Captain Marvel / Carol Danvers eine wichtige und zentrale Rolle. Absolut überzeugend wächst sie in „Captain Marvel“ in diese Führungsrolle hinein und erweist sich als große und mächtige Anführerin. Damit ist sie nicht nur eine großartige Bereicherung für die Avenger, sondern weitet das MCU in kosmische Dimensionen. Was mit den Guardians oft the Galaxy eingeführt wurde, wird mit „Captain Marvel“ konsequent weitergeführt und in die Zukunft des MCU überführt. In Zukunft wird das MCU noch kosmischer und epischer. Und es wird diverser. „Captain Marvel“ ist der erste Superheldinnenfilm, der diese Bezeichnung verdient.

Captain Marvel wird nicht als Besonderheit oder gar Kuriosität dargestellt, sondern als starke Frau, die sich trotz Widerstände in ihrem Umfeld behauptet und durchsetzt. In einer der emotionalsten und stärksten Szenen des Films sieht sich Carol Danvers immer wieder heftigen Widerständen ausgesetzt. Ob als Kind, Jugendliche oder erwachsene Frau. Immer wieder macht sie die schmerzhafte Erfahrung, dass sie als Mädchen/Frau gewisse Sachen nicht machen darf oder kann. Und doch gibt sie nicht auf und kämpft sich durch und beweist das Gegenteil. Dieses Leitmotiv zieht sich durch viele Szenen und den gesamten Film. Wer hätte im Vorfeld gedacht, dass Marvel das Thema Women's empowerment so ernst nimmt und cineastisch umsetzt! „Captain Marvel“ zeigt wie man gesellschaftliche Themen aufgreifen kann und dabei einen richtig guten Film realisieren kann. Captain Marvel entzieht sich in ihrem Handeln bewusst genretypischen Verhaltensmustern und stellt damit neue Maßstäbe auf. „Captain Marvel“ ist ein gelungener und unterhaltsamer Actionfilm, der zudem gesellschaftlich relevante Themen aufgreift und neue Maßstäbe setzt.

„Captain Marvel“ steht für jede Menge Girlpower und Female Empowerment. An den Reaktionen von vielen „Fans“ und „Kritikern“ kann man sehen, dass auch im Jahre 2018 viele Männer ein Problem mit einer starken Frau haben. Um nicht direkt zu sagen, dass man damit ein Problem hat, sucht man mit der Lupe nach Fehlern im Film, um diesen schlecht zu reden. Das zeugt nicht nur von Feigheit, sondern auch von einem ziemlich schlechten Charakter. Angesiedelt ist der Film in den 90er Jahren. Der perfekter Grund, um sich Girlpower in den 90er näher anzusehen. Schließlich reden wir über das Jahrzehnt, dass die Spice Girls hervorgebracht hat.

Girlpower ist ein beliebter Slogan, der für Female Empowerment steht und der US Punkband Bikini Kill zuzuschreiben ist. „Girl Power“ war der Name eines Fanzine der Band, dass 1991 erstmalig erschien. Bikini Kill sind immer noch aktiv und stehen für radikal feministische Texte und emotionale Live-Auftritte. Die Band hat die Riot-Grrrl-Bewegung der 1990er Jahre stark geprägt und mitbestimmt. „Girl Power“ war nicht nur ein simples Fanzine von Bikini Kill. Es war vielmehr der Ort, wo eine feministische und radikale Roadmap für junge Frauen in der Gesellschaft entworfen wurde. Das bezog sich nicht nur auf die Musikbranche, sondern gibt weit darüber hinaus. Es war der Aufbruch in eine neue Ära. Die Band lebte diese Ideale vor und inspirierte damit viele junge Frauen auf der ganzen Welt. Später befreite sich der Begriff Girlpower aus dem Punk-Bereich und wurde popkulturell ein wichtiger Begriff.

Die Spice Girls sind eine 5-köpfige britische Popband, die sich 1994 formiert hat. Mit „Wannabe“ schaffte sie 1996 ihren weltweiten Durchbruch. Ihre drei Studioalben – aus denen zehn Singles ausgekoppelt wurden – verkauften sich weltweit 53 Millionen Mal. Insgesamt verkaufte die Band bisher über 59 Millionen Tonträger. Wie kaum eine andere Band, verkörperten sie Girlpower in einem popkulturellen Rahmen. Zwar standen zuvor schon Künstlerinnen wie Madonna für das Konzept, dass moderne Mädchen gut, stark, begehrenswert und gemeinsam unschlagbar sind. Die Spice Girls jedoch machten Girlpower zum Markenkern ihrer Band, was neu war. Die Spice Girls propagierten an Mädchen, Jugendliche und erwachsene Frauen die Wichtigkeit einer starken, loyalen Freundschaft unter Frauen und schufen hierzu die legendären „10 Goldenen Regeln von Girl Power“

Sei positiv - Sei stark - Lass dich von niemandem niedermachen - Leite dein Leben und dein Schicksal - Unterstütze deine Freundinnen - Und lass sie dich unterstützen - Sag deine Meinung - Gehe dein Leben selbstbewusst an - Lass dir von niemandem erzählen, dass du etwas nicht machen kannst, nur weil du ein Mädchen bist - Habe Spaß!


USA 2019 | Walt Disney Germany | Start: 07. März 2019 (FSK 12)
R: Anna Boden, Ryan Fleck | D: Brie Larson, Samuel L. Jackson, Jude Law


Großes Gewinnspiel

Zum Kinostart verlosen wir 2 Fan-Pakete mit je:


1x Pin-Badge, 1x Schlüsselanhänger, 1x Notizbuch,
1x Lunch-Box, 1x Baseball-Cap

Teilnahme ab 18 Jahre. Einsendeschluss ist der 01.04.2019. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Zur Teilnahme am Gewinnspiel bitte eine EMail an wildgewinnspiel@gmail.com senden.
Darin bitte folgende Punkte aufführen: Vorname, Nachname, E-Mail, Anschrift
(Straße, Hausnummer, Postleitzahl, Stadt), Betreff: Betreff: Captain Marvel

Mit der Teilnahme an diesem Gewinnspiel bestätigt der Teilnehmer / die Teilnehmerin,
dass er/sie die AGB gelesen und akzeptiert hat.


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