Vor
dem malerischen Bergpanorama der italienischen Alpen realisierte der
legendäre Installationskünstler Christo 2016 auf dem Lago
d‘Iseo seine „Floating Piers“. Mit leuchtend gelben
Stoffbahnen bespannte Stege aus schwankenden Pontons verbanden die beiden
Inseln Monte Isola und San Paolo mit dem Ufer und zeichneten ein abstraktes
Kunstwerk in die Landschaft. Das Werk existierte nur für 16 Tage,
ermöglichte es aber über 1,2 Millionen Besuchern auf dem Wasser
zu laufen.
Der
Dokumentarfilmer Andrey M. Paounov begleitet den bildenden Künstler
Christo bei der Realisierung des lang geplanten Projekts „The
Floating Piers“ auf dem italienischen See Lago d'Iseo. Wegen
des Todes seiner Frau Jeanne-Claude, mit der er das Werk gemeinsam
konzipiert hatte, hatte Christo die Arbeit daran lange aufgegeben.
Mitte Juni 2016 realisierte der bildende Künstler Christo nun
das lang geplante Projekt vor dem Bergpanorama der italienischen
Alpen. Dafür bespannte er auf Pontons schwankende Stege mit
leuchtend gelben Stoffbahnen und verband so die Inseln Monte Isola
und San Paolo mit dem Ufer und schuf so inmitten einer Landschaft
ein abstraktes Kunstwerk. Nur 16 Tage existierte das Werk, doch
es ermöglichte über 1,2 Millionen Besucher das Laufen
über das Wasser. Der Regisseur Paounov blickt hinter die Kulissen
und verfolgt für den Film den intensiven und auch chaotischen
Entstehungsprozess dieses gigantischen Kunstwerkes…
Die
Kunstwerke von Christo und Jeanne Claude sind von einer ganz besonderen
Art und Weise. Um sie zu sehen muss man keinen Eintritt bezahlen
und sie existieren nur eine ganz begrenzte Zeit. In der Vergangenheit
haben die beiden Künstler Inseln vor Miami pink umrandet, den
Berliner Reichstag silbern verpackt, einen Vorhang in den Bergen
von Colorado gespannt und viele andere interessante Projekte. Der
einzige Zweck dieser Kunstwerke ist es, von Menschen vor Ort erlebt
zu werden. Eine einmalige und hautnahe Erfahrung. Sie hinterlassen
bei den Menschen einen ganz besonderen Eindruck des Glücks
und des Staunens. „Christo – Walking on Water“
dokumentiert die Entstehungsweise eines ganz besonderen Projektes.
Im Sommer 2016 verbanden drei Kilometer goldorange schillernde Stege
das am Ufer des norditalienischen Iseosees gelegene Örtchen
Sulzano mit zwei vorgelagerten Inseln.
Aus
rund 600 Stunden Filmmaterial hat der Bulgarische Regisseur Andrey
Paounov eine mitreißende Dokumentation erstellt, die Essenz
dieses Kunstprojektes destilliert. Der Film startet 2009 und begleitet
den Künstler bei allen Höhen und Tiefen des Projektes.
Der Betrachter erlebt hautnah einen Mann, der von seinen Visionen
getrieben ist – stur, ungeduldig und aufbrausend. Christo
atmet Kunst und ist 24 Stunden am Tag mit seinen Projekten verbunden.
Der Film fängt diese Stimmung sehr gut ein. Er gewährt
wertvolle und seltene Einblicke in eine ganz besondere Art des modernen
Kunstbetriebes mit ihren komplexen Verflechtungen von Bürokratie,
Politik und dem kommerziellen Kunstmarkt. Der Film lässt keine
Fragen offen und präsentiert einen faszinierenden Menschen,
der bisweilen auf der menschlichen Ebene wenig glücklich agiert,
aber dafür mit einer wahren Urgewalt den Menschen neue Erfahrungen
schenkt.
USA,
Italien 2018 | Alamode Film | Start: 11.
April 2019 (FSK 0) R: Andrey Paounov | Dokumentation