Eine
Tanzgruppe quartiert sich für Proben in einem abgelegenen Übungszentrum
ein. Bei der Abschlussparty mischt ein Unbekannter Drogen in die Sangría
und verursacht damit einen kollektiven Höllentrip. Aus Angst wird
Paranoia, aus unterschwelliger Aggression offene Gewalt, aus Zuneigung
unkontrollierte Begierde.
Eine
Tanzgruppe aus 21 jungen Tänzern quartiert sich in einem abgelegenen
Übungszentrum ein, um sich auf eine anstehende Tournee vorzubereiten.
Am Abend bevor es endlich losgeht, feiern die jungen Tänzer
und Tänzerinnen eine rauschende Party, sie wollen sich besser
kennenlernen und bei Sangria und elektronischer Musik zusammen feiern.
Doch dann macht Selva (Sofia Boutella) eine unglaubliche Entdeckung:
Ein Unbekannter hat sie unbemerkt unter Drogen gesetzt – als
sich die Wirkung zu entfalten beginnt, mutiert die Nacht zum wahren
Höllentrip: Panik macht sich unter den jungen Künstlern
breit, unterschwellige Abneigung eskaliert in plötzlichen Gewaltausbrüchen
und aus harmloser Zuneigung wird gefährliche Begierde. Bis
zum Morgengrauen dauert der Trip an, als endlich die Polizei eintrifft
und sich das ganze Ausmaß der Eskalation offenbart…
Der
argentinische Regisseur, Drehbuchautor, Kameramann und Filmproduzent
Gaspar Noé ist bekannt für Skandale und Provokationen.
Zugleich steht er aber auch für neue experimentelle Wege, wenn
es darum geht, neue narrative Wege im Bereich des Spielfilms zu
gehen. Man denke nur an Filme wie „Irreversible“ und
„Enter the Void“, die dem Zuschauer einiges abverlangen
und bis an die Grenze des Erträglichen gehen. So auch in seinem
neuen Film „Climax“, der den Zuschauer auf eine exzessive
Reise in die Abgründe der menschlichen Seele nimmt. Nicht ohne
Grund steht in diesem Film eine Gruppe von Tänzern im Mittelpunkt
der 95-minütigen Handlung. So frei wie das tanzen die Menschen
macht und befreit von irdischen Zwängen, so sehr „befreien“
die Drogen die Tänzer und treiben das tänzerische Potential
auf die Spitze und lassen es zugleich umschlagen in eine Welt frei
von Zwängen und Konventionen. Ein Albtraum aus wilden Begierden
und Gewalt ist die Folge.
Der
Film zeigt auf eine hypnotische Art und Weise, wie dünn die
Kruste der Zivilisation doch ist, unter welcher der triebgesteuerte
Mensch lauert, für den nur Sex und Gewalt die allesbestimmenden
Faktoren sind. „Climax“ ist jedoch viel mehr als ein
Film über eine Gruppe von Tänzerinnen und Tänzern,
die einem fatalen Drogenrausch zum Opfer fallen. Der Film, der in
knapp zwei Wochen gedreht wurde, ist eine cineastische Grenzerfahrung,
ein wilder Trip für Augen und Ohren und zugleich ein Sammelsurium
von cineastischen und gesellschaftlichen Verweisen, die sich wie
ein roter Faden durch den Film ziehen.
Während
der Film größtenteils in einer geschlossenen Räumlichkeit
spielt und sich das klaustrophobische Erlebnis für den Zuschauer
immer mehr steigert, startet der Film mit ästhetisch wunderschönen
Bildern einer Frau, die im Schnee stirbt, unterlegt mit einer Musik,
die man so schnell nicht vergisst. Es folgen Bewerbungsvideos der
Tänzerinnen und Tänzer, wiedergegeben auf antiquierten
Videokassetten. Dabei sprechen sie über ihre Träume, Ängste
und Wünsche. Im Hintergrund sind Bücher von Nietzsche
zu sehen und „Ein andalusischer Hund“. Damit gibt der
Film die Richtung vor. Wir nähern uns der absurden Existenz
des Menschen mit all seinen Höhen und Tiefen. „Climax“
wirkt auf den Zuschauer wie ein Drogentrip. Zu Beginn gibt es eine
lange Tanzsequenz, die an einem Stück gedreht wurde. Die Szene
ist atemberaubend und saugt den Zuschauer in den Film.
Die
Darsteller in diesem Film sind auch im realen Leben Tänzer,
was die Tanzszenen noch faszinierender macht. Die musikalische Untermalung
bietet das Lied „Supernatural“ von Cerrone. Diese Tanzszene,
die sich in einen wahren kreativen Rausch steigert, ist das Vorspiel
für die eigentliche Handlung. Im Vergleich zu seinen Vorgängerfilmen
spielt Sex nur eine sehr untergeordnete Rolle in „Climax“.
Es geht um die ganz großen Themen der menschlichen Existenz:
Geburt, Leben und Tod. „Die Geburt ist eine einzigartige Möglichkeit“
– „Das Leben ist eine kollektive Unmöglichkeit“
– „Der Tod ist eine ungewöhnliche Erfahrung“.
So lauten die drei Thesen des Films, die zu Beginn, in der Mitte
und am Ende des Films eingeblendet werden. Gaspar Noé wirft
diese Thesen in den Raum und überlässt es den Zuschauerinnen
und Zuschauern, zusammen mit dem Film, sich eine eigene Meinung
zu bilden.
In
Sachen Inszenierung gehen Noé und sein Stammkameramann Benoît
Debie („Spring Breakers“) innovative Wege, die für
den Betrachter hypnotisch, schockierend und nervenaufreibend sind.
Mal steht die Kamera auf dem Kopf, mal scheint sie schwerelos durch
den Raum zu fliegen. Genau wie das Verhalten der Tänzer unter
Drogeneinfluss grenzenlos ist, so ist es auch die Kamera. Der heimliche
Star des Films ist der gelungene Soundtrack aus elektronischer Tanzmusik,
der das verstörende Geschehen auf der Leinwand verstärkt
und vorantreibt. „Climax“ ist verstörend und faszinierend,
wunderschön und grässlich. Der Film ist ein 95-minütiger
experimenteller cineastischer Rausch, der sich gängigen Genre-Schubladen
bewusst entzieht und die großen Themen der menschlichen Existenz
sehr eigenwillig aufgreift und bearbeitet.
Frankreich
2018 | Alamode Film | Start: 06. Dezember
2018 (FSK 16) Regie: Gaspar Noé | D:
Sofia Boutella, Romain Guillermic, Souheila Yacoub
Großes Gewinnspiel
Zum Kinostart verlosen wir: 5 x 2 Freikarten
Teilnahme ab 18 Jahre. Einsendeschluss
ist der 07.12.2018. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Zur Teilnahme am Gewinnspiel bitte
eine EMail an wildgewinnspiel@gmail.com
senden.
Darin bitte folgende Punkte aufführen: Vorname, Nachname, E-Mail,
Anschrift
(Straße, Hausnummer, Postleitzahl, Stadt), Betreff: Betreff:
Climax
Mit der Teilnahme an diesem Gewinnspiel
bestätigt der Teilnehmer / die Teilnehmerin,
dass er/sie die AGB
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