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Startseite > Film > Kino | 29.01.2020

KINO
Die Kunst der Nächstenliebe

Isabelle ist eine sehr engagierte Frau. Sie hilft bei gemeinnützigen Einrichtungen, eilt von einem Bedürftigen zum nächsten, von der Kleiderspende zur Suppenküche. Isabelle ist einfach süchtig nach Wohltätigkeit, ein wandelndes Helfersyndrom.

von Richard-Heinrich Tarenz


© Neue Visionen Filmverleih

Isabelle (Agnès Jaoui) ist die Selbstlosigkeit in Person, so scheint es. Sie will Bedürftigen helfen, wo sie nur kann - sei es in der Suppenküche oder als Lehrerin in einem Sozialzentrum, wo sie Lesen und Schreiben unterrichtet. Auch wenn ihre Lehrmethoden etwas seltsam sind, wird sie von der Klasse akzeptiert und geschätzt - bevor ihr die junge Elke (Claire Sermonne) den Rang abläuft. Die motivierte junge Frau bewirkt mit ihren viel fortschrittlicheren Methoden große Erfolge bei den Kindern und lockt Isabelles Schüler damit ungewollt in ihren Kurs. Plötzlich kommt in Isabelle ein Gefühl auf, das sie so nicht kannte: Eifersucht. Kurzerhand schmiedet sie einen Plan: Jeder ihrer Schüler soll in den Genuss kostenloser Fahrstunden kommen und das, obwohl viele noch nicht einmal richtig lesen können! Kurzerhand gründet sie dafür eine soziale Fahrschule und schon kann es losgehen. Doch in diesem Wohltätigkeits-Wettrennen vergisst Isabelle ausgerechnet die Menschen, die ihr am nächsten stehen: ihre Familie…


© Neue Visionen Filmverleih

„Die Kunst der Nächstenliebe“ von Regisseur Gilles Legrand („Sebastian und die Feuerretter“) ist eine unterhaltsame Komödie, die mit durchaus ernsten Untertönen aufwartet und ein aktuelles Thema auf eine entspannte Art und Weise beleuchtet und hinterfragt. Dabei hat man auf der Kinoleinwand schön des Öfteren die Konfrontation von Familien aus der oberen Mittelschicht mit der Not dieser Welt gesehen. Das war mal gut und mal weniger spannend inszeniert. Man denke nur an „Willkommen bei den Hartmanns“ oder „Hereinspaziert!“. Dabei sind plumpe Klischeedarstellungen ein ständiges Übel vieler Filme, die sich diesem Thema widmen. In diese böse Falle tappt „Die Kunst der Nächstenliebe“ nicht, auch wenn der Film nicht frei ist von Stereotypen, ohne die eine gute Komödie jedoch nicht wirklich auskommt.

Jedoch trifft der Film sehr schön die fragile Balance aus Witz und Drama, da sich die Handlung sehr viel Zeit für die Personen nimmt und sich nicht über sie lustig macht oder sie bloßstellt. Der Film ist in sich stimmig und glaubwürdig. Dafür maßgeblich verantwortlich ist die Geschichte rund um Isabelle und ihrer scheinbaren Konkurrentin Elke, wo die Motive der beiden Frauen ausführlich beleuchtet werden. Diese erweisen sich dabei als wesentlich komplexer als auf den ersten Blick scheint. Viele wichtigen Fragen werden dabei verhandelt. Hat etwa die Familie von Isabelle das Recht sich vernachlässigt zu fühlen, wenn der Grund dafür ihr Engagement für Menschen in Not ist? Der Film bezieht dabei keine Stellung, sondern erklärt mit viel Sinn für feinen Humor, was ihn sehenswert macht.


Frankreich 2018 | Neue Visionen | Start: 30. Januar 2020 (FSK 0)
R: Gilles Legrandg | D: Agnès Jaoui, Alban Ivanov, Tim Seyfi


Großes Gewinnspiel

Zum Kinostart von „Die Kunst der Nächstenliebe“ verlosen wir:

das Kochbuch Gastfreundschaft: Miteinander kochen, genießen und leben – Rezepte von Menschen aus aller Welt von Elissavet Patrikiou, erschienen im Hölker-Verlag und einen DuMont direkt Reiseführer Paris von Gabriele Kalmbach, erschienen im Verlag DuMont Reise in der Reihe DuMont Direkt


Dieses Buch ist ein Kochbuch. Und ein Buch über das Leben. Ein Dokument der Menschlichkeit. Eine Hommage an die Gastlichkeit. Es ist ein Buch über das Essen. Was verbindet uns mehr als das Essen? Ganz gleich, wo auf der Welt wir geboren werden, egal, was wir glauben, in der Küche, am Tisch, beim gemeinsamen Brot brechen, Suppe schöpfen und Wein trinken verbinden sich unsere Geschichten, leben wir Gastfreundschaft. Einfach so. Die Fotografin und Autorin Elissavet Patrikiou hat über ein Jahr lang Menschen aus aller Welt in Deutschland getroffen. Mit ihnen gekocht, gegessen und gelacht. Ihre Rezepte und Geschichten aufgeschrieben. Jeder ist herzlich eingeladen! Noch vor der Nächstenliebe kommt die Gastlichkeit. Zwei Begriffe, für deren Umsetzung sich die sozial engagierte Isabelle in der französischen Komödie „Die Kunst der Nächstenliebe“ so leidenschaftlich einsetzt.

 

 

Eleganz, Esprit, Lebensart und Flair zählen für die Pariser, und in ihrer Metropole an der Seine steht der Respekt für das Alte gleichberechtigt neben dem Sinn für das Neue. Mit den 15 „Direkt-Kapiteln“ des Reiseführers von Gabriele Kalmbach können Sie sich zwanglos unter die Pariser mischen, direkt in das Stadtleben eintauchen und die Highlights und Hotspots kennenlernen. Im Film „Die Kunst der Nächstenliebe“ lernen Isabelles Sprachschüler ihre neue Heimatstadt Paris und die vielen Verkehrsregeln zunächst mit dem Fahrrad kennen, bevor sie auf vier Rädern losgelassen werden.


Teilnahme ab 18 Jahre. Einsendeschluss ist der 10.02.2020. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Zur Teilnahme am Gewinnspiel bitte eine EMail an wildgewinnspiel@gmail.com senden.
Darin bitte folgende Punkte aufführen: Vorname, Nachname, E-Mail, Anschrift
(Straße, Hausnummer, Postleitzahl, Stadt), Betreff: NÄCHSTENLIEBE

Mit der Teilnahme an diesem Gewinnspiel bestätigt der Teilnehmer / die Teilnehmerin,
dass er/sie die AGB gelesen und akzeptiert hat.


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