Im
Kampf gegen das Böse kann es nur einen geben: Halbdämon Hellboy!
Mit geschärftem Schwert, glutroten Hörnern und legendärer
Eisenfaust hat er diesmal eine ganz besonders apokalyptische Mission:
Er muss die mächtige Hexe Nimue und das Monster Gruagach stoppen.
Der
Halbdämon Hellboy (David Harbour) hat im Kampf gegen das Böse
diesmal einen ganz besonderen Auftrag: Mit frisch geschärftem
Schwert, seinen blutroten Hörnern und der legendären steinernen
Faust muss er der mächtigen Hexe Nimue (Milla Jovovich) und
dem Monster Gruagach Einhalt gebieten. Gemeinsam mit anderen mythischen
Wesen wollen die beiden Tod und Zerstörung über die Welt
der Menschen bringen. Doch um das zu schaffen, brauchen sie noch
jemanden: Nämlich keinen geringeren als Hellboy! Im Gegensatz
zu seinem gegenwärtigen Ziel, das Böse zu vernichten,
war seine einstige Bestimmung, den Weltuntergang herbeizuführen.
Doch sein Ziehvater Professor Broom (Ian McShane) holte ihn auf
die gute Seite und setzte ihn als Spezial-Agent auf die Monster
dieser Welt ein. Hellboy wird von Broom für einen wichtigen
Auftrag nach London geschickt. Zeitgleich hinterlässt Nimue
eine Schneise der Verwüstung in ganz England. Hellboy und seine
Mitstreiter Anna (Sasha Lane) und Ben (Daniel Dae Kim) sehen sich
plötzlich nicht nur mit einer völlig neuen Armee der Finsternis
konfrontiert, sondern auch mit ihren eigenen Dämonen, die tief
in ihnen schlummern…
Die
Figur des Hellboy gehört zu den populäreren Comic-Figuren
und entstammt der Feder von Mike Mignola. Nachdem sich bereits Regisseur
Guillermo del Toro 2004 und 2008 dieser Figur der Hölle angenommen
hatte, kommt nun ein Reboot in die Kinos, für das Neil Marshall
(„The Descent“) verantwortlich zeichnet. Für die
Hauptrolle konnte David Harbour („Stranger Things“)
verpflichtet, der in die großen Schuhe seine Vorgängers
Ron Perlman tritt, der die Messlatte in Sachen „Hellboy“
sehr hoch gelegt hat. Dabei dürfte der Film weder die Fans
der vorherigen Filme begeistern, noch die Fans der Comic-Vorlage.
Mit den beiden Vorgängerfilmen hat „Hellboy - Call Of
Darkness“ nur wenig gemein.
Dafür
orientiert sich der Film stärker an der Comic-Vorlage. Das
Ergebnis ist dafür gerade zum Schluss hin sehr brutal und bisweilen
unappetitlich. Der Film sieht ganz gut aus, wenn man bedenkt, dass
er mit knapp 40 Millionen Dollar Budget vergleichsweise wenig finanzielle
Mittel zur Verfügung hatte. Die Handlung ist geradlinig und
hat ein passendes Erzähltempo. Der Höhepunkt des Films
ist David Harbour, der eine überzeugende Interpretation des
Hellboy abliefert. Blass und austauschbar hingegen agiert Mila Jovovich
als böse Hexe Nimue. Das Problem ist, dass dieser böse
Charakter einfach nur böse ist, was schnell langweilig wird.
Sasha Lane („American Honey“) als Hellboys Helferin
kann da schon mehr glänzen.
Die
Figur des Hellboy basiert auf den Comics von Mike Mignola, die sich
weltweit einer großen Popularität erfreuen. 1993 hat
alles seinen Anfang genommen, als Hellboy zum ersten Mal das Licht
der Welt erblickte. Ort war das Comic-Heft San Diego Comic Con Comics
#2, veröffentlicht zur gleichnamigen US-Comic-Messe.Dabei war
der große Erfolg von Hellboy keine Selbstverständlichkeit.
Ist er doch kein klassischer Superheld im engeren Sinne, wie zum
Beispiel Spider-Man. Vielmehr kann man Hellboy eher dem Fantasy-Horror-Genre
zuordnen. Schließlich reden wir über einen rothäutigen
Teufel, der vom russischen Mystiker Rasputin im Auftrag der Deutschen
im 2. Weltkrieg beschworen wurde. Im Anschluss daran wurde er von
seinem Ziehvater Professor Trevor Bruttenholm großgezogen
und bekämpft nunmehr das Böse. Über mangelnde Fantasie
bei der Herkunftsgeschichte kann man sich wahrlich nicht beschweren.
Wie genau Rasputin, der 1916 ermordet wurde, in den 2. Weltkrieg
kommt, wollen wir hier nicht weiter ausführen und der Fantasie
unserer Leserinnen und Lesern überlassen…
Der
Name Hellboy hat unser Titelheld übrigens von den amerikanischen
Soldaten, die ihn fanden. In den ursprünglichen beiden Filmen
wird er gerne auch mit „Red“ gerufen, was auf seine
unübersehbare Hautfarbe anspielt. Sein echter Name lautet Anung
Un Rama, was übersetzt bedeuten soll: „Das Tier der Apokalypse“.
Damit wird darauf angespielt, dass Hellboy als der in der Bibel
prophezeite Antichrist in die Welt gesandt wurde. Diese Rolle lehnt
er jedoch ab und bekämpft stattdessen Er lehnt diese Rolle
aber ab. Mit seinen übermenschlichen Fähigkeiten, zu denen
vor allem übermenschliche Körperkraft, Ausdauer, Regeneration
und körperliche Resistenz gehören, bekämpft er stattdessen
andere Dämonen und okkulte Kreaturen. Er kommt dann zum Einsatz,
wenn klassische Mittel nicht weiterführen.
Mike
Mignola charakterisierte Hellboy einmal als „Klempner unter
den Superhelden“. Damit ist er nicht der klassische Superheld,
der einem inneren Auftrag folgt, um die Welt zu retten, sondern
einfach nur jemand, der seine Arbeit macht. Das macht ihn zugleich
„menschlich“ und sympathisch. Das „Hellboy-Universum“
wuchs im Laufe der Zeit immer mehr. So ist Hellboy eng verbunden
mit der Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen,
kurz B.U.A.P. (im Original B.P.R.D. – Bureau for Paranormal
Research and Defense). Damit verbunden sind zahlreiche Figuren,
wie Liz Sherman und Abe Sapien. Auch wiederkehrende Gegenspieler
wie sein Beschwörer Rasputin und dessen Mutter Baba Jaga finden
sich in den zahlreichen Comics wider. Wer jetzt denkt, dass das
alles ziemlich abgefahren klingt, der sollte sich zu Gemüte
führen, dass Hellboy mütterlicherseits der letzte lebende
Nachfahre König Artus' ist und damit rechtmäßig
Anspruch auf den Thron Englands erheben kann, was er aber verweigert.
Schließlich steigt er hinab in die Hölle, tötet
Satan, was zur Folge hat, dass das Höllenfeuer erlischt. Mit
seinem Rückzug in ein ruhiges Haus am Rande der Hölle
endet die Serie.
Wer
jetzt so richtig Geschmack bekommen hat auf Hellboy, dem ist das
Hellboy-Kompendium wärmstens an Herz gelegt. In drei sehr schön
aufgemachten Bänden finden sich die ersten zehn Erzählungen
mit grandiosem Artwork des britischen Zeichners Duncan Fegredo.
Das bedeutet knapp 20 Jahre "Hellboy"-Stories zwischen
sechs sehr dicken Buchdeckeln. Der Ideale Lesestoff für Einsteiger
und Fans von Hellboy. Die Kompendien sind bei Cross
Cult erschienen. So interessant die Verfilmungen von „Hellboy“
auch sein mögen, ein Blick in die Comics über das Wesen
aus der Hülle übersteigt alle Erwartungen. Diese drei
Kompendien sollten in keiner guten Comic-Sammlung fehlen und sind
zugleich ein Stück Comic-Geschichte.
USA
2019 | Universum Film GmbH | Start: 11.
April 2019 (FSK 16) Regie: Neil Marshall | Darsteller:
David Harbour, Milla Jovovich, Ian McShane