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Startseite > Film > Kino | 11.07.2019

KINO
Der König der Löwen

In den unendlichen Weiten Afrikas wird ein künftiger König geboren: Simba, das lebhafte Löwenjunge, vergöttert seinen Vater, König Mufasa, und kann es kaum erwarten, selbst König zu werden. Doch sein Onkel Scar hegt eigene Pläne, den Thron zu besteigen, und zwingt Simba, das Königreich zu verlassen und ins Exil zu gehen.

von Richard-Heinrich Tarenz


© 2019 Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.

Die Tiere Afrikas sind überglücklich, als mit dem Löwenjungen Simba (im Original gesprochen von JD McCrary) der zukünftige König der Savanne geboren wird. Als Sohn von Mufasa (James Earl Jones) gehört diesem nämlich der rechtmäßige Thron. Doch Mufasas Bruder Scar (Chiwetel Ejiofor) erhebt seinen Anspruch und erschleicht ihn sich auf tückische Weise, woraufhin Simba ins Exil verbannt wird und seine Freundin Nala (Beyoncé Knowles-Carter) verlassen muss. Mit dem quirligen Erdmännchen Timon (Billy Eichner) und dem lebensfrohen Warzenschwein Pumbaa (Seth Rogen) findet Simba aber neue Freunde und Wegbegleiter, die ihm helfen, trotz der schweren Zeit unbeschwert heranzuwachsen. Doch seine Vergangenheit lässt ihn nicht los und als junger Löwenmann erkennt Simba (nun gesprochen von Donald Glover), dass er in die Steppe zurückkehren und den Kampf mit Scar aufnehmen muss, um seinen rechtmäßigen Platz auf dem Thron zurückzuerobern.

Nach „Dumbo“ und „Aladdin“ präsentiert Disney mit „Der König der Löwen“ erneut einen Zeichentrickfilm-Klassiker im neuen Gewand. Dabei handelt es sich nicht um ein Realfilm-Remake, sondern um eine komplett animierte Fassung des Klassikers aus dem Jahre 1994. Für Regisseur Jon Favreau („The Jungle Book“) war das eine große Herausforderung, die er jedoch meisterhaft bewältigte. „Der König der Löwen“ setzt in technischer Hinsicht neue faszinierende Standards und transportiert Handlung und Musik in das 21. Jahrhundert. Damit wurden alle Kritikerinnen und Kritiker eindrucksvoll widerlegt, die sich um den sehr beliebten Klassiker aus dem Hause Disney sorgten.Schließlich können Erwachsene sehr ungemütlich und überzogen kritisch reagieren, wenn es um liebgewordene Dinge aus der Kindheit geht. Das wurde deutlich, als im Vorfeld erste Entwürfe der Figuren aus „Der König der Löwen“ an die Öffentlichkeit drangen und für Unmut bei den Fans sorgten. Wer sich jedoch nicht mit diesen kleinlichen Detailvergleichen aufhält, wird mit einem unterhaltsamen Film belohnt, der genauso zu Herzen geht wie das Original.


© 2019 Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.

Schließlich war auch 1994 nicht alles Gold was glänzt. Schon damals gab es kontroverse Diskussionen um die Handlung, die vielen Kritikerinnen und Kritikern als gesellschaftlich überholt galt. Gehrt es doch im Kern darum, seinen von der Gesellschaft bestimmten Platz einzunehmen und nicht von Normen abzuweichen. Individuelle Freiheit kann nur eine vorübergehende Phase sein. Das freie Leben von Simba mit seinen Freunden nur eine Vorbereitung auf die Pflichten als König der Savanne. Daran hat sich auch 2019 nichts geändert. Simba und sein Vater Mufasa vereinen Stärke und Gerechtigkeit und leiten daraus ihren Anspruch auf den Thron ab. Gegenspieler Scar bleibt der Verlierer und der Böse. Das ist natürlich sinnvoll, da es sich in erster Linie um einen Kinderfilm handelt, wo eine stark vereinfachende dualistische Sicht der Dinge erwünscht ist. Und außerdem spielt „Der König der Löwen“ in der Tierwelt, die nicht unbedingt von sozialen Umwälzungen und Revolutionen geprägt ist.

Fans der Fassung von 1994 sollten keine Probleme haben, sich mit diesem Remake anzufreunden. Der Film hält sich sehr eng an die Originalstory, die durch die fotorealistische Animierung der Tiere noch intensiver und faszinierender wird. Möglich wurde diese bahnbrechende Darstellung durch eine spezielle VR-Technik, die erstmals in „The Jungle Book“ zum Einsatz kam. Dadurch erscheinen die Tiere derart realistisch, dass man als Betrachter oftmals zweifelt, ob es sich wirklich um Animationen handelt oder man vielmehr doch einen Realfilm sieht. Dieser ganz spezielle Look ist dann auch der größte Unterscheidungspunkt zum Originalfilm. Bewusst hat sich Regisseur Favreau dieser Freiheit bedient und zum Beispiel Scar in einem völlig neuen Look präsentiert. Er erscheint nun als grauer und unheimlicher Schatten des edlen Mufasa. Damit wird der Gegensatz zwischen den beiden ungleichen Brüdern noch verstärkt.


© 2019 Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.

Im Kern bleibt „Der König der Löwen“ jedoch ein Kinderfilm für die ganze Familie. Wenn in der eindrucksvollen Anfangsszene das Löwenbaby Simba von Rafiki, dem weisen Medizinmann, der versammelten Tierwelt präsentiert wird, dann schlagen alle Herzen höher. Diese legendäre Szene aus dem Originalfilm gewinnt durch die fotorealistische Darstellung der Tiere noch an emotionaler Tiefe und Stärke. Mit dem putzigen Rüsselspringer gibt es zudem einen Bewohner der Savanne, der im Original nicht vorkam. Und dann sind da natürlich noch die legendären Timon und Pumbaa und ihr Ohrwurm „Hakuna Matata“. Das Erdmännchen und das Warzenschwein waren und sind große Publikumslieblinge. In Sachen Pumbaa gibt es in diesem Film sogar eine spannende Neuerung, die an dieser Stelle aber nicht verraten wird.

Was in keinem Disney-Film fehlen darf ist die Filmmusik und die Songs. In dieser Hinsicht hat das Original von 1994 die Messlatte sehr hochgelegt. Die legendäre Filmmusik von Hans Zimmer und die Songs von Elton John und Time Rice sind moderne Klassiker. Beides wurde einer radikalen Erneuerung unterzogen, wobei das Resultat die Fans mit kontroversen Diskussionen zurücklassen wird. Natürlich sind Klassiker, wie „Circle Of Life“, „Hakuna Matata“ und das oscarprämierte Liebeslied „Can You Feel The Love Tonight“ auch in diesem Film entahlten. Sie wurden neu interpretiert und von neuen Sängerinnen und Sängern gesungen. Das Ergebnis ist nicht besser oder schlechter als im Original, sondern es ist anders. Hier dürfte sich eine spannende Diskussion zwischen Traditionalisten und Modernisten ergeben. Dazu gibt es mit „Spirit“ einen neuen Song, der von Nala-Sprecherin Beyoncé gesungen wird. Dieser Song ist nicht zwingend notwendig, aber wenn man bedenkt, dass nur neugeschriebene Songs für einen Oscar nominiert werden können, macht diese Entscheidung durchaus Sinn.

„Der König der Löwen“ setzt in technischer Hinsicht neue Maßstäbe und nähert sich dem sehr beliebten Original mit viel Respekt und Vorsicht. Das Ergebnis ist das bislang beste Disney-Remake. Der Charme des Originals wird dabei bestmöglich eingefangen und eine zeitlose Handlung in das Jahr 2019 überführt.


USA 2019 | Walt Disney Germany | Start: 17. Juli 2019 (FSK 6)
R: Jon Favreau | Animation


Großes Gewinnspiel

Zum Kinostart verlosen wir 3 Fan-Pakete mit je:

1x Schlüsselanhänger, 1x Notizbuch, 1x Strandtuch

 

Teilnahme ab 18 Jahre. Einsendeschluss ist der 01.09.2019. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Zur Teilnahme am Gewinnspiel bitte eine EMail an wildgewinnspiel@gmail.com senden.
Darin bitte folgende Punkte aufführen: Vorname, Nachname, E-Mail, Anschrift
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