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Startseite > Film > Kino | 06.07.2018

KINO
Love, Simon

Jeder verdient eine große Liebesgeschichte. Aber für den 17-jährigen Simon Spier ist es etwas komplizierter: Er muss Familie und Freunden noch erzählen, dass er schwul ist, und kennt nicht einmal die Identität des Klassenkameraden, in den er sich online verliebt hat. Beide Probleme zu lösen, erweist sich als gleichzeitig unglaublich witzig, angsteinflößend und lebensverändernd.

von Steffie Sallieri


© 2018 Twentieth Century Fox

Simon Spier (Nick Robinson) ist 17 und hat ein großes Geheimnis: Er ist schwul. Schon seit längerem wartet er auf den richtigen Zeitpunkt, seinen Freunden, darunter Leah (Katherine Langford), Abby (Alexandra Shipp) und Nick (Jorge Lendeborg Jr.), und seinen Eltern Emily (Jennifer Garner) und Jack (Josh Duhamel) davon zu erzählen. Dann verliebt er sich in einen Schulkameraden, der online und anonym von seiner Homosexualität berichtet. Simon nimmt über das Internet Kontakt zu dem nur als Blue bekannten Mitschüler auf. Doch Simons E-Mails werden durch einen unglücklichen Zufall von seinem Mitschüler Martin (Logan Miller) entdeckt, der ihn damit erpresst: Er droht, Simon gegen dessen Willen zu outen, wenn dieser ihm nicht hilft, Abby zu beeindrucken und zu seiner Freundin zu machen. Die wiederum steht eigentlich auf Nick...

„Love, Simon“ von Regisseur Gerg Berlanti („Der Club der gebrochenen Herzen“) ist eine gelungene Teenager-Komödie / Drama, das das Zeug zu einem Klassiker hat. Es ist einer dieser Filme, die das Publikum zu wahren Jubelstürmen hinreißen, aber auch entsprechend polarisieren kann. Was jedoch unbestreitbar ist, dass dieser Film die Menschen emotional anspricht und wunderbar unterhält. Ein echtes Feel-Good-Movie mit ernsten Untertönen. Greg Berlanti hat bereits mit „Der Club der gebrochenen Herzen“ bewiesen, dass er ein hohes Maß an erzählerischer Feinfühligkeit besitzt.


© 2018 Twentieth Century Fox

„Love, Simon“ beruht auf dem Bestseller von Becky Albertally. Darin geht es eigentlich nur um eine ganz alltägliche Love-Story im Umfeld einer High-School. Die Stärke der nun im Kino erschienenen filmischen Umsetzung dieser Geschichte besteht darin, dass die Handlung durch die rosarote Brille der ersten Liebe betrachtet wird und dabei die gelegentlich unschöne Realität eine bisweilen surrealistische Komponente erhält. Das ist viel eindringlicher und gesellschaftskritischer als der realistischste Film. Außerdem ist „Love, Simon“ der erste Studiofilm mit einem homosexuellen Teenager als Hauptfigur. Das klingt zunächst einmal unwahrscheinlich im Jahre 2018, aber es ist die Wahrheit. Aber wie wichtig ist der Umstand, dass die Hauptfigur homosexuell ist?

Sie spielt eine wichtige Rolle, dominiert den Film aber nicht vollständig. Es ist immer noch eine Coming-of-Age-Geschichte, in der es jedoch auch viel um sexuelle Orientierung geht und deren Rezeption in der Gesellschaft. Der Regisseur agiert jedoch nie belehrend, sondern geht spielerisch mit den unterschiedlichen Meinungen um. So reichen die Reaktionen der Eltern von Gleichgültigkeit bis zu inbrünstigen Gebeten gen Himmel. Und schließlich geht es in ersten Linie um einen Teenager und darum, wie er mit der Tatsache umgeht, dass er sich verliebt hat. Es sind die ganz normalen Probleme des Erwachsenwerdens, die unabhängig von der sexuellen Orientierung, schon genügend Zeit in Anspruch nehmen.


 
NL 2017 | drei-freunde Filmverleih
Start : 21. Juni 2018
Regie: Ineke Houtman
D: Julian Ras, Frank Lammers


Das Umfeld der Hauptfigur ist bewusst scheinbar perfekt gewählt. Er ist kein Problemkind oder hat mit schwierigen Eltern zu kämpfen. Auch seine Freunde sind sympathisch. Doch gerade in diesem Umfeld, und das ist das spannende an diesem Film, ist sein Coming Out gar nicht so einfach wie es scheint. Mit leisen Tönen erfährt der Zuschauer, dass in diesem liberalen und aufgeklärten Umfeld die Vorurteile nur einen Steinwurf entfernt unter der Haut sitzen. Aber auch hier wertet der Film nicht, sondern beschreibt. Ein großes Lob geht auch an Hauptdarsteller Nick Robinson, der eine tolle schauspielerische Leistung abliefert und im Herbst an der Seite von Rosario Dawson in „Krystal“ zu sehen sein wird.


Großes Gewinnspiel

Zum Kinostart verlosen wir:
3 Fan-Pakete - bestehend aus

1x 2 Freikarten, 1x Turnbeutel und 1x Filmplakat

Teilnahme ab 18 Jahre. Einsendeschluss ist der 20.07.2018. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Zur Teilnahme am Gewinnspiel bitte eine EMail an wildgewinnspiel@gmail.com senden.
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