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Startseite > Film > Kino | 10.08.2018

KINO
MEG

Ein Tiefsee-Unterwasserfahrzeug, das Teil eines internationalen Meeresbeobachtungsprogrammes ist, wird von einer riesigen, ausgestorben geglaubten Kreatur angegriffen. Nun liegt das Boot manövrierunfähig im tiefsten Graben des Pazifik. Als ihm die Zeit davonzulaufen droht, engagiert ein visionärer chinesischer Meeresforscher gegen den Willen seiner Tochter Suyin den Taucher Jonas Taylor, der Experte für Rettungsaktionen in der Tiefsee ist.

von Richard-Heinrich Tarenz


© 2018 WARNER BROS. ENTERTAINMENT INC., GRAVITY PICTURES FILM PRODUCTION COMPANY, AND APELLES ENTERTAINMENT, INC. ALL RIGHTS RESERVED.

 

Nachdem ein Tiefsee-U-Boot von einem ausgestorben geglaubten Riesenhai angegriffen wurde, sinkt das Fahrzeug in den tiefsten Graben des Pazifiks und liegt dort manövrierunfähig am Meeresgrund. Der Crew an Bord läuft allmählich die Zeit davon und daher engagiert der Meeresforscher Dr. Minway Zhang (Winston Chao) den erfahrenen Taucher Jonas Taylor (Jason Statham). Taylor ist zwar Experte für Bergungen in der Tiefsee, allerdings ist er vor Jahren schon einmal mit dem urzeitlichen Riesenhai, einem mehr als 20 Meter langen Megalodon, aneinandergeraten. Doch gemeinsam mit Dr. Zhangs Tochter Suyin (Bingbing Li) muss er nun seine Ängste überwinden und schwere Geschütze auffahren, um den eingeschlossenen Menschen zur Hilfe eilen zu können – und die Weltmeere von der Schreckensherrschaft des Urzeitmonsters zu befreien…

Der Name Jason „The Stath“ Statham steht für erstklassige Action und Unterhaltung auf der Kinoleinwand. Der britische Schauspieler und ehemalige Wasserspringer ist aktuell mit „Meg“ im Kino zu sehen. Sein Gegner ist dieses Mal ein gigantisch anmutender Urzeithai namens Megalodon, der stattliche zwanzig Meter lang ist. Regie führt bei diesem Action-Abenteuer Jon Turteltaub („Last Vegas“, „Duell der Magier“). Die literarische Grundlage zu diesem Film bildet die bislang siebenteilige Buchreihe des amerikanischen SF-Autors Steve Alten. „Meg“ wurde von den Fans weltweit mit großer Spannung erwartet. Aber bietet der Riesenhai-Actionfilm auch das, was die aufwendige Marketingkampagne versprach? Der episch anmutende Kampf Mann gegen Megalodon ist durchaus sehenswert und spannend inszeniert. Aber die Rahmenhandlung wirkt in weiten Teilen konstruiert und wenig überzeugend. Der wichtigste Grund sich diesen Film anzusehen ist nicht der ganz hübsch animierte Riesenhai, sondern Jason Statham. „The Stath“ stiehlt so ziemlich allen Beteiligten in diesem Film, einschließlich Megalodon, die Show. Selten hat man den britischen Schauspieler so cool und körperlich agierend gesehen. Dagegen muss auch der Hai mit seinen riesigen Zähnen kapitulieren.


© 2018 WARNER BROS. ENTERTAINMENT INC., GRAVITY PICTURES FILM PRODUCTION COMPANY, AND APELLES ENTERTAINMENT, INC. ALL RIGHTS RESERVED

Der Hai ist zwar sehr sehr groß, aber er wirkt über weite Strecken leblos und wenig mitreißend. Ein weiterer Kritikpunkt ist die wenig glaubwürdig und spannende Rahmenhandlung. Die Tatsache, dass es sich bei diesem Film um eine US-Chinesische Koproduktion handelt, die beiden umsatzstarken Märkten gerecht werden will, kommt dem Film nicht zugute. Schon im Vorfeld der Produktion wurde schnell klar, dass eine Jugendfreigabe für „Meg“ erwünscht war, um auf dem US-Markt erfolgreich zu sein. Das passt allerdings schlecht zusammen mit einem Action-Abenteuer, wo es um einen riesigen Hai geht, der Menschen jagt und frisst. Niemand möchte ein Zombie-Gemetzel sehen, aber ein wenig Blut im Wasser und verletzte Menschen wäre absolut passend und realistisch, was die Spannung wesentlich erhöhen würde. Aber das ist nur die eine Seite der Medaille. „Meg“ fehlt in weiten Teilen die Kreativität.



USA 2018 | Warner Bros. GmbH
Start: 09. August 2018
Regie: Jon Turteltaub
Darsteller: Jason Statham,
Bingbing Li, Rainn Wilson


Es gibt sehr viele hübsch animierte Haiattacken, aber es fehlen die raffiniert durchdachten Szenen. Masse ist eben nicht Klasse. Um dem chinesischen Markt gerecht zu werden, dürfen die austauschbaren asiatischen Schauplätze nicht fehlen. Dabei spielt es schon längst keine Rolle mehr, an welcher chinesischen Stadt sich der Strand befindet, der voller Menschen ist und vom Riesenhai heimgesucht wird. So wurden einige Darsteller für diesen Film verpflichtet, weil sie China sehr populär sind. Bingbing Li und Ruby Rose („Resident Evil: The Final Chapter“, „Die Rückkehr des Xander Cage“) gehören in diese Kategorie. Gerade Ruby Rose ist in „Meg“ auf ganzer Linie unterfordert. Die talentierte australische Schauspielerin dient lediglich als Stichwortgeberin für coole Sprüche und eine sexy Optik. Aber auch die Handlung in „Meg“ versandet schnell in Pathos und einer teilweise lustig anmutenden übertriebenen Ernsthaftigkeit. Hier würde man sich mehr Selbstironie wünschen. Aber zum Glück gibt es ja da noch „The Stath“, der die Situation rettet und in „Meg“ sein eigenes Ding durchzieht und damit den Film sehenswert macht und einen Kinobesuch nahelegt!


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