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Startseite > Film > Kino | 03.04.2019

KINO
Monsieur Claude 2

Seit den vier maximal multikulturellen Hochzeiten ihrer Töchter sind Monsieur Claude Verneuil und seine Frau Marie im Integrieren unübertroffen. Als ihre Töchter ihnen erklären, dass sie mit ihren Ehemännern im Ausland ihr Glück suchen werden, ist die Aufregung groß. Die beiden setzen Himmel und Hölle in Bewegung, um ihre Schwiegersöhne zum Bleiben zu bewegen.

von Richard-Heinrich Tarenz


© Neue Visionen Filmverleih

Monsieur Claude Verneuil (Christian Clavier) und seine Frau Marie (Chantal Lauby) blicken auf eine bewegte Zeit zurück: Sie haben Beschneidungsrituale erlebt, halales Hühnchen und koscheres Dim Sum gegessen und die Koffis von der Elfenbeinküste kennengelernt. Nachdem ihre vier Töchter ausgesprochen multikulturell geheiratet haben, ist das Ehepaar nicht mehr so leicht zu schockieren. Monsieur Claude hat sich sogar aufgemacht, alle vier Heimatländer seiner Schwiegersöhne zu besuchen. Doch nirgendwo ist es schöner als in der heimischen französischen Provinz. Als die Töchter ihren Eltern jedoch mitteilen, dass sie das konservative Frankreich verlassen und mit ihren Familien im Ausland sesshaft werden wollen, ist es mit der beschaulichen Gemütlichkeit schnell vorbei. Claude und Marie sind nicht bereit, ihre Töchter einfach so gehen zu lassen und so setzen die beiden alle Hebel in Bewegung, um ihre Kinder und deren Familien bei sich behalten zu können. Dabei schrecken sie auch vor skurrilen Methoden nicht zurück…


© Neue Visionen Filmverleih

In der Regel sind französische Komödien locker, leicht und voller Witz. Nicht so die Fortsetzung von „Monsieur Claude und seine Töchter“. Regisseur Philippe de Chauveron („Alles unter Kontrolle!“) präsentiert dem Zuschauer eine bunter und kurzweilige Aneinanderreihung von Klischees, die zwar nicht unerträglich ist. Aber auch nur wenig Spaß bereitet. So entpuppt sich „Monsieur Claude 2“ als eine unnötige Fortsetzung eines erfolgreichen Filmes ohne besonderen Witz. Dabei hat man für die Fortsetzung von „Monsieur Claude und seine Töchter“ im Vorfeld scheinbar alles richtig gemacht.

Der vollständige Cast des ersten Teils ist vertreten. Und auch für das Drehbuch zeichnen mit Regisseur Philippe de Chauveron und Guy Laurent erneut dieselben Autoren verantwortlich. Soweit so gut. Leider fühlt sich das Resultat jedoch an wie eine bunte Nummernrevue, in der jede Figur einmal zu Wort kommt und sich präsentieren darf. Eine stringente Handlung sucht man vergeblich. Die Gags aus dem ersten Teil werden variiert, kommen jedoch als müder Abklatsch daher. Immer wo der Film sich neue Themen vornimmt (Homosexualität in Afrika, Migranten) verpuffen die Vorlagen in einem bedeutungslosen Klamauk. War der Vorgängerfilm auf eine lustige Art und Weise politisch unkorrekt und regte zum Nachdenken an, kommt die Fortsetzung eher lustlos und schlaff daher.


F 2018 Neue Visionen Filmverleih | Start: 04. April 2019 (FSK 0)
R: Philippe de Chauveron | D: Christian Clavier, Chantal Lauby, Ary Abittaner


 

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