Seit
den vier maximal multikulturellen Hochzeiten ihrer Töchter sind
Monsieur Claude Verneuil und seine Frau Marie im Integrieren unübertroffen.
Als ihre Töchter ihnen erklären, dass sie mit ihren Ehemännern
im Ausland ihr Glück suchen werden, ist die Aufregung groß.
Die beiden setzen Himmel und Hölle in Bewegung, um ihre Schwiegersöhne
zum Bleiben zu bewegen.
Monsieur
Claude Verneuil (Christian Clavier) und seine Frau Marie (Chantal
Lauby) blicken auf eine bewegte Zeit zurück: Sie haben Beschneidungsrituale
erlebt, halales Hühnchen und koscheres Dim Sum gegessen und
die Koffis von der Elfenbeinküste kennengelernt. Nachdem ihre
vier Töchter ausgesprochen multikulturell geheiratet haben,
ist das Ehepaar nicht mehr so leicht zu schockieren. Monsieur Claude
hat sich sogar aufgemacht, alle vier Heimatländer seiner Schwiegersöhne
zu besuchen. Doch nirgendwo ist es schöner als in der heimischen
französischen Provinz. Als die Töchter ihren Eltern jedoch
mitteilen, dass sie das konservative Frankreich verlassen und mit
ihren Familien im Ausland sesshaft werden wollen, ist es mit der
beschaulichen Gemütlichkeit schnell vorbei. Claude und Marie
sind nicht bereit, ihre Töchter einfach so gehen zu lassen
und so setzen die beiden alle Hebel in Bewegung, um ihre Kinder
und deren Familien bei sich behalten zu können. Dabei schrecken
sie auch vor skurrilen Methoden nicht zurück…
In
der Regel sind französische Komödien locker, leicht und
voller Witz. Nicht so die Fortsetzung von „Monsieur Claude
und seine Töchter“. Regisseur Philippe de Chauveron („Alles
unter Kontrolle!“) präsentiert dem Zuschauer eine bunter
und kurzweilige Aneinanderreihung von Klischees, die zwar nicht
unerträglich ist. Aber auch nur wenig Spaß bereitet.
So entpuppt sich „Monsieur Claude 2“ als eine unnötige
Fortsetzung eines erfolgreichen Filmes ohne besonderen Witz. Dabei
hat man für die Fortsetzung von „Monsieur Claude und
seine Töchter“ im Vorfeld scheinbar alles richtig gemacht.
Der vollständige Cast des ersten Teils ist vertreten. Und auch
für das Drehbuch zeichnen mit Regisseur Philippe de Chauveron
und Guy Laurent erneut dieselben Autoren verantwortlich. Soweit
so gut. Leider fühlt sich das Resultat jedoch an wie eine bunte
Nummernrevue, in der jede Figur einmal zu Wort kommt und sich präsentieren
darf. Eine stringente Handlung sucht man vergeblich. Die Gags aus
dem ersten Teil werden variiert, kommen jedoch als müder Abklatsch
daher. Immer wo der Film sich neue Themen vornimmt (Homosexualität
in Afrika, Migranten) verpuffen die Vorlagen in einem bedeutungslosen
Klamauk. War der Vorgängerfilm auf eine lustige Art und Weise
politisch unkorrekt und regte zum Nachdenken an, kommt die Fortsetzung
eher lustlos und schlaff daher.
F 2018
Neue Visionen Filmverleih | Start: 04.
April 2019 (FSK 0) R: Philippe de Chauveron | D:
Christian Clavier, Chantal Lauby, Ary Abittaner