In
Shane Blacks explosiver Neuauflage der Predator-Reihe beginnt die
Jagd erneut – von den äußersten Ecken des Universums
bis in die verschlafenen Straßen der Vororte. Nur sind die
gefährlichsten Jäger des Universums, seit sie sich mit
DNA anderer Spezies genetisch aufgerüstet haben, noch stärker,
klüger und tödlicher als je zuvor.
Sniper
Quinn McKenna (Boyd Holbrook) und sein Team haben ein sehr unappetitliches
Zusammentreffen mit einem Predator, einem technisch hochgerüsteten
Alien, das auf der Jagd ist. Dem Soldaten gelingt es, den Predator
festzusetzen und ein paar von dessen Ausrüstungsgegenständen
an Sohnemann Rory (Jacob Tremblay) zu senden – danach muss
er in eine Einrichtung für Veteranen, die psychisch auffällig
sind. Das ist immerhin besser als die andere Variante, wie die Behörden
mit Zeugen der außerirdischen Bedrohung umgehen (töten),
aber natürlich trotzdem nicht das, was sich Quinn als Dank
für seine Arbeit vorgestellt hat. Während er in der Gruppentherapie
andere Kameraden kennenlernt, darunter den auf schmutzige Witze
spezialisierten Coyle (Keegan-Michael Key) und Baxley (Thomas Jane),
der am Tourette-Syndrom leidet, gelingt dem inhaftierten Predator
die Flucht aus der Militärbasis...
„Predator
– Upgrade“ von Regisseur Shane Black („The Nice
Guys“, „Iron Man 3“) ist ein unterhaltsamer Action
- Sci-Fi – Film, der zugleich allen Fans der „Predator“-Filmreihe
ein wohliges Retro-Gefühl vermittelt. Aber wie fügt sich
dieser Film in die „Predator“-Filmreihe, die seit 1987
Fans auf der ganzen Welt begeistert und zu vier Filmen in der Hauptreihe
geführt hat und außerdem zwei Crossover-Filme mit der
„Alien“-Filmreihe zu Tage gefördert hat. Die gute
Nachricht für alle Fans der „Predator“-Filmreihe
ist, dass es keinen unsäglichen Neustart der Filmreihe gab,
der schon so oft in die Hose ging. Man denke nur an die mutwillige
Demontage der „James Bond“-Filmreihe. „Predator
– Upgrade“ bezieht sich an einigen Stellen auf die bereits
vorliegenden Filme und deren Handlungsinhalte. Kann aber ein „Predator“-Film
mit all seiner Brutalität und Kompromisslosigkeit auch lustig
sein? An dieser Frage dürften sich erhitze Diskussionen unter
den Fans entzünden. Nachdem Shane Black in den ersten Minuten
des Films dem Zuschauer mehr Action bietet als so manch schwerfälliger
Action-Film in 90 Minuten, kann der Film das Tempo auch über
die restliche Zeit locker halten.
Da
ist so manche Szene zu sehen, die eine Freigabe ab 16 Jahren durchaus
diskussionswürdig erscheinen lässt, aber sehr gut in die
Filmreihe passt. Der insgesamt sechste „Predator“-Film
lässt in Sachen Action und Gewalt wenige Wünsche offen
und ist in dieser Beziehung eine gelungene Hommage an die 80er Jahre.
Shane Black ist daher als Regisseur und Drehbuchautor mehr als nur
qualifiziert. So hat er bei ersten „Predator“-Film aus
dem Jahre 1987 nicht nur am Drehbuch mitgearbeitet. Er spielte zudem
einen der Soldaten aus dem Team des ikonischen Major Dutch Schaefer
(Arnold Schwarzenegger). Somit schließt sich für ihn
mit diesem Film eine lange Reise.
Ein beliebtes Merkmal aus den
Action-Filmen der 80er Jahre waren die Oneliner. Wer erinnert sich
nicht an die zahlreichen Oneliner von Arnold Schwarzenegger, die
mittlerweile Kultstatus genießen. „Predator –
Upgrade“ bietet nun jede Menge unterhaltsamer Onliner aus
der Feder von Shane Black („I can do reverse psychology, too:
don’t fuck yourself!”). Aber auch die zahlreichen Anspielungen
auf die „Predator“-Filmreihe sind sehr unterhaltsam.
So wird geklärt, warum die Predatoren eigentlich so genannt
werden. Allerdings ist der hohe Anteil an Comedy-Elementen gewöhnungsbedürftig.
Die Antihelden, allesamt PTSD-Patienten, dürfen sich herrlich
danebenbenehmen und scheren sich in keiner Weise um PC. Das macht
Spaß, ist aber auch ein Bruch mit dem bislang realistisch-ernsten
Unterton der Filmreihe.
USA 2018 | Fox Deutschland Start: 13. September 2018 Regie: Shane Black Darsteller: Boyd Holbrook,
Sterling K. Brown, Keegan-Michael Key
Mit der
Charakterisierung des jugendlichen Helden, der in keinem Film von
Shane Black fehlen darf, treibt der Regisseur seinen Hang für
skurrile Wendungen und Personen auf die Spitze. Der Begriff Upgrade
wird dabei sehr ungewohnt und seltsam definiert. Mehr sei an dieser
Stelle nicht verraten, wie der nächste Schritt der menschlichen
Evolution aussehen mag. In Sachen Handlung strotzt „Predator
Upgrade“ nicht gerade von raffinierten Erzählsträngen
und komplexen Konstellationen. Die Story lässt sich sehr gut
in einem Oneliner zusammenfassen. Ebenso ist der Titelheld wenig
überzeugend und charismatisch. Ein Vergleich zu Arnold Schwarzenegger,
Danny Glover und Adrien Brody verbietet sich von selbst. Und auch
die Predatoren werden in diesem Film zu bloßen Leinwandschurken
degradiert und entzaubert. Das ändert nichts daran, dass der
Film unterhaltsam ist und jede Menge Action bietet. Es tut der Filmreihe
sicher gut, dass es nun auch einen Comedy-Teil gibt.
Aber
dabei sollte man es auch belassen und sich bei weiteren Fortsetzungen
der „Predator“-Filmreihe auf die Kernaussagen beschränken.
Ebenso wäre es wünschenswert, wenn es erneutes Aufeinandertreffen
zwischen Predator und Aliens gibt. Dann muss man sich auch nicht
über Schwächen im Drehbuch und mangelnde schauspielerische
Tiefe beschweren.