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Startseite > Film > Kino | 12.12.2018

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SPIDER-MAN: A New Universe

Es ist Zeit, ein Universum zu betreten, in dem mehr als nur einer die Maske trägt. Im Animations-Abenteuer SPIDER-MAN: A NEW UNIVERSE wird das geordnete Leben des Teenagers Miles Morales heftig durcheinander gewirbelt. Er lernt mit seinen neuen, unglaublichen Fähigkeiten zurechtzukommen und ihm wird klar, was es heißt, ein Held zu sein. Auf seiner spannenden Reise trifft er auf weitere faszinierende Spider-Leute.

von Richard-Heinrich Tarenz


© 2018 Columbia Pictures Industries, Inc. All Rights Reserved. MARVEL and all related character names: © & ™ 2018 MARVEL

Miles Morales (Stimme im Original: Shameik Moore) ist kein Teenager wie jeder andere: Seit er von einer mysteriösen Spinne gebissen wurde, verfügt er über übermenschliche Kräfte, einen Spinnensinn, der ihn vor Gefahren warnt, und kann an Wänden hochkrabbeln. Seine Fähigkeiten ähneln also denen von Peter Parker alias Spider-Man (Chris Pine), auf den Miles kurz nach dem Spinnenbiss zufällig trifft. Doch Spider-Man stirbt beim Kampf gegen den Green Goblin (Jorma Taccone) und den Kingpin (Liev Schreiber) und dem mächtigen Gangsterboss gelingt es, ein Portal in verschiedene Paralleldimensionen zu öffnen. Als Miles einige Zeit später auf einen anderen Spider-Man (Jake Johnson) trifft, ist er verständlicherweise hochgradig verwirrt. Doch Peter B. Parker stammt aus einer Parallelwelt, von einer anderen Erde, und muss schnellstens dorthin zurückkehren. Er nimmt Miles unter seine Fittiche und hilft ihm dabei, seine Fähigkeiten zu verbessern. Und wie sich herausstellt, gibt es noch andere in Miles' Dimension gestrandete Spinnenmenschen, darunter Gwen Stacy alias Spider-Gwen (Hailee Steinfeld), Spider-Man Noir (Nicolas Cage) und Spider-Ham (John Mulaney)…


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Spider-Man gehört zu den beliebtesten Marvel Comic-Figuren. Dementsprechend viele Adaptionen für die Kinoleinwand gab es in den vergangenen Jahrzehnten. Man denke nur an die Darbietungen von Tobey Maguire, Andrew Garfield und aktuell Tom Holland. In diese illustre Reihe gesellt sich nun eine animierte Version des Spinnenmanns. Obwohl das nicht korrekt formuliert ist, denn unter der Regie von Bob Persichetti, Peter Ramsey treten noch viel mehr verschiedenen Spider-Men auf. Um es vorweg zu nehmen, dieses von „The LEGO Movie“-Machern Phil Lord und Chris Miller produzierte Animations-Abenteuer macht richtig viel Spaß und ist auf ganzer Linie gelungen. Für jeden Comic-Fan ist der Film das Paradies, denn es gibt unzählige Anspielungen und Referenzen auf Comics, Serien und Kinofilme rund um
Spider-Man. In dieser Hinsicht ist „Spider-Man: A New Universe“ die Kulmination aller bisherigen medialen Umsetzungen des beliebten Comic-Helden. Aber keine Angst, auch als ganz „normaler“ Zuschauer hat man seinen Spaß und wird bestens unterhalten. Schließlich bietet der Film jede Menge rasanter Action, eine spannende Handlung und viele witzige Dialoge. Denn gerade in Sachen Handlung haben sich die Macher von „Spider-Man: A New Universe“ richtig viel Mühe gegeben.

Spider-Man hängt untrennbar zusammen mit Stan Lee. Der schon zu Lebzeiten legendäre Comicautor ist dieses Jahr verstorben. Spider-Man wurde von Stan Lee und Steve Ditko, der ebenfalls 2018 verstarb, geschaffen. Sein erster Auftritt war in Amazing Fantasy Nr. 15 im August 1962. Mit Spider-Man sollte ein Superheld der etwas anderen Art die Bühne betreten. Es ging um einen ganz normalen Teenager mit dem damit verbundenen Problemen, der auf einmal ein Superheld wurde. Spider-Man zeigt, dass jeder ein Held sein kann. Diese Botschaft wird in „Spider-Man: A New Universe“ durch die Tatsache unterstrichen, dass wir es hier einer ganzen Reihe von Superhelden zu tun haben, die von einer Spinne gebissen wurden. Neben dem Jungen mit afro-hispanischen Wurzeln gibt einen Mann in seiner Midlife-Crises, ein Mädchen, einen ein Zyniker in Schwarz-Weiß und sogar ein Schwein im Spider-Man-Kostüm. Wenn das nicht gelebte Hollywood-Diversität ist. Das geniale an diesem Film ist, dass all diese verschiedene Spider-Men ihre ganz eigenen Animationsstile mitbringen und jeweils für sehr individuelle Zwischentöne sorgen. Man denke nur die aus der Zukunft stammende Peni Parker (Kimiko Glenn) und ihrem Spidey-Roboter, die für ziemlich überdrehte Anime-Elemente sorgt, die nicht jedem Kinobesucher gefallen dürften, aber sehr schlüssig sind. Aber da sind auch die coole Spider-Girl und Spider-Ham, das für einen Hauch von klassischem Cartoon-Charme sorgt.


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Persönlicher Liebling ist in diesem Zusammenhang Spider-Man Noir, der für einige sehr gute Witze sorgt und hoffentlich bald wieder im Spider-Man Universum auftauchen wird. Er entstammt einem 30er-Jahre-Noir-Universum und sorgt mit seinen zynischen Sprüchen für genau diese kritische und ironische Selbstdistanz, die sehr viel Spaß macht. Wenn ihm, dem Farben fremd sind, ein Zauberwürfel in die Hand gedrückt wird, dann ist das einfach nur saukomisch. Handwerklich rangiert „Spider-Man: A New Universe“ ganz weit oben. Der Film entwickelt seine ganz eigene Bildsprache, was im Bereich von Animationsfilmen nicht ganz einfach ist. Der Film bietet eine wilde Mischung aus sehr realistisch anmutenden Elementen und Szenen und knallbunten Comic-Elementen, die alle harmonisch ein größeres Ganzes bilden. Der Film ist die perfekte Umsetzung eines Comics und taucht sehr gut in diese Welt ein. Eben weil er so nahe an den Comic-Vorlagen agiert, macht es einen so großen Spaß. Die Macher arbeiten geschickt mit den Versatzstücken des Genres und spielen damit. Genauso das Spiel mit Unschärfe und Comic-typische Textboxen. Der Zuschauer hat das Gefühl auf eine Reise mitgenommen zu werden, die ihm vertraut vorkommt und doch sehr viel zu bieten hat. Die Bilderwelten von „Spider-Man: A New Universe“ bietet schier unendlich viele Details, die man wohl nur in ihrer Gesamtheit erkennt, wenn man den Film öfters schaut. Trotzdem wird der Zuschauer nie überfordert oder von der visuellen Pracht „erschlagen“. Stets sind die Dinge wohl dosiert platziert und passend zum jeweiligen Kontext.

Was jedoch wirklich zu Buche schlägt bei „Spider-Man: A New Universe“ ist die durchdachte und gelungene Handlung. Es ist die spannende und zu Herzen gehende Coming-of-Age-Story eines Jungen, der seine Freunde in Brooklyn hinter sich lassen muss, weil er ein Stipendium für eine Eliteschule gewonnen hat. Inmitten all der optischen Pracht und gelungenen Spezialeffekte geht es zu guter Letzt um einen jungen Menschen, der seinen Platz im Leben sucht und finden muss und dabei noch mit seinen Eltern klarkommen muss. Wie das dargestellt und erzählt wird, ist die der eigentliche Glanzpunkt in diesem Film. Da stellt sich für Sony die Frage, ob hier nicht der Startschuss für eine neue Filmreihe gelegt wurde, die durch die animierte Ebene frei von Sachzwängen ist. Schließlich ist Spider-Man ein nicht ganz einfaches Thema für das Studio. Die Filmrechte für Spider-Man liegen bei Sony. Nachdem Disney mit dem Marvel Cinematic Universe (MCU) großen Erfolg hatte, und Spider-Man einer der beliebtesten Marvel Comic-Helden ist, gab es eine Kooperation zwischen Disney und Sony. Das Ergebnis waren bislang drei Spielfilme („The First Avenger: Civil War“, „Spider-Man: Homecoming und „Avengers: Infinity War“, die sehr erfolgreich waren.

Zwei weitere folgen 2019. Dann muss Sony sich entscheiden, ob es weiterhin mit Disney und dem MCU zusammenarbeiten möchte, oder eigene Wege gehen will und einen erneuten Reboot von Spider-Man ins Auge fasst. Nach dem großen kommerziellen Erfolg von „Venom“ wird darüber ernsthaft nachgedacht. Eine wirklich gute Lösung wäre jedoch, Spider-Man im MCU zu belassen und mit dem animierten Spider-Man eine neue Filmreihe zu begründen. Als Fazit bleibt festzuhalten, dass „Spider-Man: A New Universe“ ein großes Vergnügen für Jung und Alt ist, dass in optischer Hinsicht neue Maßstäbe setzt und zudem mit einer überzeugenden Handlung aufwartet. Für Fans bietet der Film eine ganze Menge von popkulturellen Anspielungen aus dem Marvel-Comic-Universum und für „Laien“ 117 spannende und aufregende Minuten, die sie so schnell nicht vergessen werden.


USA 2018 | Sony Pictures Germany | Start: 13. Dezember 2018 (FSK 6)
Regie: Bob Persichetti, Peter Ramsey | Animation


Großes Gewinnspiel

Zum Kinostart verlosen wir 3 Fan-Pakete, bestehend aus:


Beutel und Notizblock

Teilnahme ab 18 Jahre. Einsendeschluss ist der 20.12.2018. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Zur Teilnahme am Gewinnspiel bitte eine EMail an wildgewinnspiel@gmail.com senden.
Darin bitte folgende Punkte aufführen: Vorname, Nachname, E-Mail, Anschrift
(Straße, Hausnummer, Postleitzahl, Stadt), Betreff: Betreff: Spider-Man

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