Es
ist Zeit, ein Universum zu betreten, in dem mehr als nur einer die Maske
trägt. Im Animations-Abenteuer SPIDER-MAN: A NEW UNIVERSE wird
das geordnete Leben des Teenagers Miles Morales heftig durcheinander
gewirbelt. Er lernt mit seinen neuen, unglaublichen Fähigkeiten
zurechtzukommen und ihm wird klar, was es heißt, ein Held zu sein.
Auf seiner spannenden Reise trifft er auf weitere faszinierende Spider-Leute.
Miles
Morales (Stimme im Original: Shameik Moore) ist kein Teenager wie
jeder andere: Seit er von einer mysteriösen Spinne gebissen
wurde, verfügt er über übermenschliche Kräfte,
einen Spinnensinn, der ihn vor Gefahren warnt, und kann an Wänden
hochkrabbeln. Seine Fähigkeiten ähneln also denen von
Peter Parker alias Spider-Man (Chris Pine), auf den Miles kurz nach
dem Spinnenbiss zufällig trifft. Doch Spider-Man stirbt beim
Kampf gegen den Green Goblin (Jorma Taccone) und den Kingpin (Liev
Schreiber) und dem mächtigen Gangsterboss gelingt es, ein Portal
in verschiedene Paralleldimensionen zu öffnen. Als Miles einige
Zeit später auf einen anderen Spider-Man (Jake Johnson) trifft,
ist er verständlicherweise hochgradig verwirrt. Doch Peter
B. Parker stammt aus einer Parallelwelt, von einer anderen Erde,
und muss schnellstens dorthin zurückkehren. Er nimmt Miles
unter seine Fittiche und hilft ihm dabei, seine Fähigkeiten
zu verbessern. Und wie sich herausstellt, gibt es noch andere in
Miles' Dimension gestrandete Spinnenmenschen, darunter Gwen Stacy
alias Spider-Gwen (Hailee Steinfeld), Spider-Man Noir (Nicolas Cage)
und Spider-Ham (John Mulaney)…
Spider-Man
gehört zu den beliebtesten Marvel Comic-Figuren. Dementsprechend
viele Adaptionen für die Kinoleinwand gab es in den vergangenen
Jahrzehnten. Man denke nur an die Darbietungen von Tobey Maguire,
Andrew Garfield und aktuell Tom Holland. In diese illustre Reihe
gesellt sich nun eine animierte Version des Spinnenmanns. Obwohl
das nicht korrekt formuliert ist, denn unter der Regie von Bob Persichetti,
Peter Ramsey treten noch viel mehr verschiedenen Spider-Men auf.
Um es vorweg zu nehmen, dieses von „The LEGO Movie“-Machern
Phil Lord und Chris Miller produzierte Animations-Abenteuer macht
richtig viel Spaß und ist auf ganzer Linie gelungen. Für
jeden Comic-Fan ist der Film das Paradies, denn es gibt unzählige
Anspielungen und Referenzen auf Comics, Serien und Kinofilme rund
um
Spider-Man. In dieser Hinsicht ist „Spider-Man: A New Universe“
die Kulmination aller bisherigen medialen Umsetzungen des beliebten
Comic-Helden. Aber keine Angst, auch als ganz „normaler“
Zuschauer hat man seinen Spaß und wird bestens unterhalten.
Schließlich bietet der Film jede Menge rasanter Action, eine
spannende Handlung und viele witzige Dialoge. Denn gerade in Sachen
Handlung haben sich die Macher von „Spider-Man: A New Universe“
richtig viel Mühe gegeben.
Spider-Man
hängt untrennbar zusammen mit Stan Lee. Der schon zu Lebzeiten
legendäre Comicautor ist dieses Jahr verstorben. Spider-Man
wurde von Stan Lee und Steve Ditko, der ebenfalls 2018 verstarb,
geschaffen. Sein erster Auftritt war in Amazing Fantasy Nr. 15 im
August 1962. Mit Spider-Man sollte ein Superheld der etwas anderen
Art die Bühne betreten. Es ging um einen ganz normalen Teenager
mit dem damit verbundenen Problemen, der auf einmal ein Superheld
wurde. Spider-Man zeigt, dass jeder ein Held sein kann. Diese Botschaft
wird in „Spider-Man: A New Universe“ durch die Tatsache
unterstrichen, dass wir es hier einer ganzen Reihe von Superhelden
zu tun haben, die von einer Spinne gebissen wurden. Neben dem Jungen
mit afro-hispanischen Wurzeln gibt einen Mann in seiner Midlife-Crises,
ein Mädchen, einen ein Zyniker in Schwarz-Weiß und sogar
ein Schwein im Spider-Man-Kostüm. Wenn das nicht gelebte Hollywood-Diversität
ist. Das geniale an diesem Film ist, dass all diese verschiedene
Spider-Men ihre ganz eigenen Animationsstile mitbringen und jeweils
für sehr individuelle Zwischentöne sorgen. Man denke nur
die aus der Zukunft stammende Peni Parker (Kimiko Glenn) und ihrem
Spidey-Roboter, die für ziemlich überdrehte Anime-Elemente
sorgt, die nicht jedem Kinobesucher gefallen dürften, aber
sehr schlüssig sind. Aber da sind auch die coole Spider-Girl
und Spider-Ham, das für einen Hauch von klassischem Cartoon-Charme
sorgt.
Persönlicher
Liebling ist in diesem Zusammenhang Spider-Man Noir, der für
einige sehr gute Witze sorgt und hoffentlich bald wieder im Spider-Man
Universum auftauchen wird. Er entstammt einem 30er-Jahre-Noir-Universum
und sorgt mit seinen zynischen Sprüchen für genau diese
kritische und ironische Selbstdistanz, die sehr viel Spaß
macht. Wenn ihm, dem Farben fremd sind, ein Zauberwürfel in
die Hand gedrückt wird, dann ist das einfach nur saukomisch.
Handwerklich rangiert „Spider-Man: A New Universe“ ganz
weit oben. Der Film entwickelt seine ganz eigene Bildsprache, was
im Bereich von Animationsfilmen nicht ganz einfach ist. Der Film
bietet eine wilde Mischung aus sehr realistisch anmutenden Elementen
und Szenen und knallbunten Comic-Elementen, die alle harmonisch
ein größeres Ganzes bilden. Der Film ist die perfekte
Umsetzung eines Comics und taucht sehr gut in diese Welt ein. Eben
weil er so nahe an den Comic-Vorlagen agiert, macht es einen so
großen Spaß. Die Macher arbeiten geschickt mit den Versatzstücken
des Genres und spielen damit. Genauso das Spiel mit Unschärfe
und Comic-typische Textboxen. Der Zuschauer hat das Gefühl
auf eine Reise mitgenommen zu werden, die ihm vertraut vorkommt
und doch sehr viel zu bieten hat. Die Bilderwelten von „Spider-Man:
A New Universe“ bietet schier unendlich viele Details, die
man wohl nur in ihrer Gesamtheit erkennt, wenn man den Film öfters
schaut. Trotzdem wird der Zuschauer nie überfordert oder von
der visuellen Pracht „erschlagen“. Stets sind die Dinge
wohl dosiert platziert und passend zum jeweiligen Kontext.
Was
jedoch wirklich zu Buche schlägt bei „Spider-Man: A New
Universe“ ist die durchdachte und gelungene Handlung. Es ist
die spannende und zu Herzen gehende Coming-of-Age-Story eines Jungen,
der seine Freunde in Brooklyn hinter sich lassen muss, weil er ein
Stipendium für eine Eliteschule gewonnen hat. Inmitten all
der optischen Pracht und gelungenen Spezialeffekte geht es zu guter
Letzt um einen jungen Menschen, der seinen Platz im Leben sucht
und finden muss und dabei noch mit seinen Eltern klarkommen muss.
Wie das dargestellt und erzählt wird, ist die der eigentliche
Glanzpunkt in diesem Film. Da stellt sich für Sony die Frage,
ob hier nicht der Startschuss für eine neue Filmreihe gelegt
wurde, die durch die animierte Ebene frei von Sachzwängen ist.
Schließlich ist Spider-Man ein nicht ganz einfaches Thema
für das Studio. Die Filmrechte für Spider-Man liegen bei
Sony. Nachdem Disney mit dem Marvel Cinematic Universe (MCU) großen
Erfolg hatte, und Spider-Man einer der beliebtesten Marvel Comic-Helden
ist, gab es eine Kooperation zwischen Disney und Sony. Das Ergebnis
waren bislang drei Spielfilme („The First Avenger: Civil War“,
„Spider-Man: Homecoming und „Avengers: Infinity War“,
die sehr erfolgreich waren.
Zwei
weitere folgen 2019. Dann muss Sony sich entscheiden, ob es weiterhin
mit Disney und dem MCU zusammenarbeiten möchte, oder eigene
Wege gehen will und einen erneuten Reboot von Spider-Man ins Auge
fasst. Nach dem großen kommerziellen Erfolg von „Venom“
wird darüber ernsthaft nachgedacht. Eine wirklich gute Lösung
wäre jedoch, Spider-Man im MCU zu belassen und mit dem animierten
Spider-Man eine neue Filmreihe zu begründen. Als Fazit bleibt
festzuhalten, dass „Spider-Man: A New Universe“ ein
großes Vergnügen für Jung und Alt ist, dass in optischer
Hinsicht neue Maßstäbe setzt und zudem mit einer überzeugenden
Handlung aufwartet. Für Fans bietet der Film eine ganze Menge
von popkulturellen Anspielungen aus dem Marvel-Comic-Universum und
für „Laien“ 117 spannende und aufregende Minuten,
die sie so schnell nicht vergessen werden.
USA
2018 | Sony Pictures Germany | Start: 13.
Dezember 2018 (FSK 6) Regie: Bob Persichetti, Peter Ramsey |
Animation
Großes Gewinnspiel
Zum Kinostart verlosen wir 3 Fan-Pakete,
bestehend aus:
Beutel und Notizblock
Teilnahme ab 18 Jahre. Einsendeschluss
ist der 20.12.2018. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Zur Teilnahme am Gewinnspiel bitte
eine EMail an wildgewinnspiel@gmail.com
senden.
Darin bitte folgende Punkte aufführen: Vorname, Nachname, E-Mail,
Anschrift
(Straße, Hausnummer, Postleitzahl, Stadt), Betreff: Betreff:
Spider-Man
Mit der Teilnahme an diesem Gewinnspiel
bestätigt der Teilnehmer / die Teilnehmerin,
dass er/sie die AGB
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