TAL
DER SKORPIONE erzählt von einem gnadenlosen Spiel in der Wildnis,
wo kriminelle Psychopathen gegeneinander ums Überleben kämpfen
müssen. Urheber dieses Gladiatorenkampfes sind die größenwahnsinnigen
Wissenschaftler Gebrüder Ribbeck, die aus den Genen des Siegers
einen Übermenschen klonen wollen. Zufällig findet sich dort
auch der Polizist Kamarowski im wieder und ist gezwungen, den Kampf
gegen seine bis an die Zähne bewaffneten Kontrahenten aufzunehmen.
Hier
geht es um nicht weniger als das eigene Leben. Es ist ein Spiel
um Leben und Tod, bei dem Mörder, Vergewaltiger, Psychopathen,
Drogendealer und Sadisten im Schmerz-Tal unfreiwillig ums Leben
kämpfen. Angefangen hat alles mit dem Größenwahn
der Gebrüder Ribbeck (Thomas Kercmar in einer Mehrfachrolle).
Die forschen nach dem XX-Chromosom als dominierendes Gen des menschlichen
Überlebenstriebs, um so später einen unbesiegbaren Übermenschen
zu schaffen. Somit inszenieren sie ein diabolisches Experiment als
gnadenlose Menschenjagd, um mit dem Überlebenden, dem Alpha-Tier
unter den menschlichen Laborratten, Experimente durchzuführen,
während die anderen unfreiwilligen Teilnehmer diesen Spaß
mit ihrem Leben bezahlt haben. Doch die Ribbecks haben die Rechnung
ohne Sajoscha Petrosevitsch (Patrick R. Beckert) gemacht. Der hat
ihr Spiel durchschaut und will den Spieß umdrehen…
Manchmal
tut die Wahrheit zwar weh, aber es ist besser wenn man sie schnell
und schmerzlos verkündet. So auch im Fall von „Tal der
Skorpione“. Der Film lässt grundlegende Grundlagen der
Inszenierung vermissen, glänzt mit Schauspielerinnen und Schauspielern,
die sich sehr große Mühe geben, aber nur wenig Talent
an den Tag legen und hat viel zu wenig Humor, um noch als kultiger
Trash-Film Geschichte zu schreiben. Da bringen auch die bekannteren
Gesichter wenig, um den Film zu retten. Immerhin kommt die Action
in „Tal der Skorpione“ nicht zu kurz. Soviel zu den
schmerzhaften Wahrheit.
Aber
Kritik ist nur glaubwürdig, wenn sie konstruktiv ist. Es ist
sehr mutig und den Machern durchaus hoch anzurechnen, dass sie sich
an dem Actionfilm-Genre versuchen. Dieses Genre ist für deutsche
Filme seit vielen Jahren ein Minenfeld, was nicht unbedingt mit
dem Budget zu tun hat. Man denke nur an „Die Sieger“
oder „Abgeschnitten“, die beides sehr gute Produktionen
waren, aber an den hiesigen Kinokassen enttäuschten. Dass das
Budget oft nicht für tolle Spezialeffekte wie in Hollywood
reicht, ist eine Seite der Medaille. Die andere Seite der Medaille
ist, dass es deutsche Genrefilme hierzulande sehr schwer haben beim
Publikum. „Tal der Skorpione“ ist ein Musterbeispiel
für alle jene Klischees, die in Deutschland in Sachen Actionfilmgenre
vorherrschen und bei den Kinobesuchern ein negatives Bild erzeugen.
Hier treffen ein unfertiges Skript auf unmotivierte Schauspieler
und billige Spezialeffekte. Die Mischung ist dann kein Trash, sondern
Langeweile.
D 2019
| Busch Media Group | Start: 20. Juni 2019
(FSK 12) R: Patrick Roy Beckert | D:
Ralf Richter, Martin Semmelrogge, Claude-Oliver Rudolph